Als einstiger eher mäßiger Schüler eines als eher mäßig bekannten KL muss ich dir doch mal eine Lanze für Piano brechen.
Da ist zunächst die Frage, welchen Anspruch der KL an seinen eigenen Unterricht stellt. Sieht er sich als Dienstleister? Als Musikpädagoge? Als Begabtenförderer?
Wenn du der Typ bist, dessen Schüler bei Jugend Musiziert ganz vorne mitspielen, dann schicken die die Muttis ihre mehr oder weniger hochbegabten Kinder zu dir und klemmen sich dahinter, dass geübt wird.
Bei einem solchen Publikum kann der KL streng auftreten, hohe Maßstäbe anlegen und Motivation voraussetzen.
Mit "es liegt an deinem Unterricht" macht man es ich m.E. zu einfach. Ein fachlich qualifizierter Unterricht ist schon viel verlangt, da setze ich nicht auch noch überragende pädagogische Fähigkeiten voraus. Und der KL kann sich auch nicht mal eben neu erfinden. Der russische Pauk-KL, der Konzerpianisten bäckt, ist nicht plötzlich der super Typ im sozialen Brennpunkt. Das funktioniert so nicht.
Dein Problem ist aus meiner Sicht, deine Schüler zu motivieren. Vielleicht gehst du an die Lektionen zu schulmäßig heran. Welche Kids stehen heute auf den Sound von Chopin oder Czerny? Und wenn sie das nicht tun, warum sollen sie dann dafür oder damit üben?