Für so Sachen wie schriftliches Dividieren gab es dann eine eigene weitere(!) Vorlesung.
Schön wäre es gewesen ... als "Defizitausgleich" (weil ein anerkannter Schein nicht ganz den Anforderungen des BA-Studienganges entsprach) gab es bei uns eine Vorlesung in perspektivischer Geometrie.
Mit Mengenlehre wurden wir zwar bombardiert ... aber auf die Vorlesung in Gruppentheorie hätte ich sehr sehr gut verzichten können.
Die historische Entwicklung der Zahlbereiche ist zwar ein spannendes Thema ... aber spätestens ab R fragt man sich schon, wo man das in der Grundschule wird einsetzen können.
Hin und wieder gab es mal einen verirrten Kurs, in dem es tatsächlich speziell um Grundschulthemen ging (oft angeboten von lehrbeauftragten Grundschullehrkräften) ... und an diesen Kursen sah man, woran sowas meist scheiterte ... da saßen selten mal mehr als 10 Leutz drin.
De Vorlesung in linarer Algebra musste regelmäßig in einen größeren Raum verlegt werden, weil man zu klein geplant hatte (minimum 250 Teilnehmende).
Leider war es etwas schwerer, die Pflichtbereiche im Studium für Grundschullehramt ohne diese Themen abzuhaken ... denn das regelmäßige Angebot war doch sehr auf die Sekundarstufe ausgerichtet (eig. eher auf die Sek. II).
Immerhin wundere ich mich nun nicht mehr, warum ab ca. KL.4 allen deutschen Schülerinnen und Schülern der Spass an der Schule so langsam vergeht ... da geraten sie in den inhaltlichen Bereich, den ihre Lehrer im Studium durchexerziert haben. Und da greift dann auch das Problem, dass man die Probleme der Lernenden mt dem "leichteren" Stoff einfach nicht versteht.
Grundrechenarten im Studium? Das hat man gefälligst zu können ... und zwar in Erklärung und Anwendung ... wer das nicht kapiert (in der Klasse) der hat wahrscheinlich eine leichte Dyskalkulie.
Am Ende meines Mathestudiums hätte ich Probleme gehabt, das, was im Grundschulmatheunterricht geschieht, mit "Mathematik" in einen Topf zu werfen ... ich habe zwischen "Rechnen" und "Mathematik" klar unterschieden.
Die Profs waren alles erstklassige Mathematiker ... das Prädikat "gute Lehrkraft" würde ich den meisten allerdings definitiv nicht umhängen wollen.
Mein Lieblingsspruch aus meinem eigenen Matheunterricht.
"Das ist Mathematik ... zum Verstehen haben wir hier nicht die Zeit" ... und das war noch vor der Schulzeitverkürzung.