Monsieur_Barso
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- 14. Juni 2020
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Liebe Gemeinde,
an der einen oder anderen Stelle erwähnte ich ja bereits, dass ich ein leidenschaftlicher Avantgrand N1X Spieler bin. Nun habe ich folgendes Problem:
Ich wohne in einer wirklich sehr hellhörigen Altbauwohnung, allerdings nicht aus der Gründerzeit, sondern Baujahr 1950 irgendwas. Das heißt, alles was es nach dem Krieg an Baumeterialien gab, wurde verwendet. Hinzu kommt, dass ich in einem ausgebauten Dachgeschoss wohne, das wohl auch nicht allen derzeitigen Baustandards entspricht was Wärme- und Schalldämmung betrifft. Die Decke ist leider auch nicht aus Beton, sondern lediglich aus Holz. Laut Aussage meiner ehemaligen Vermieterin (das Haus wurde vor drei Jahren an meine jetzige Vermieterin verkauft) soll im Laminat zwar eine Trittschalldämmung enthalten sein, allerdings scheint diese nicht sehr effektiv zu sein.
Denn schon bei meinem Einzug vor rund zehn Jahren baten mich die damaligen Mieter unter mir, morgens leiser zu gehen, weil sie wohl meine Schritte hören. Irgendwann sind diese aber ausgezogen und viele Jahre war die Wohnung unter mir an wechselnde Studenten vermietet, die mal mehr und mal weniger nervend waren.
Wenn ich davon spreche, dass meine Wohnung sehr hellhörig ist, meine ich damit, dass ich höre, wenn Leute unter mir husten, Türen zuschlagen oder laut sprechen. Das heißt, wenn ich ohne Kopfhörer spiele, hören die das definitiv. Das ist aber jetzt nicht mein Hauptproblem, sondern vielmehr das Spielen über Kopfhörer zu später Stunde.
Ich hatte die letzten knapp zwei Jahre den Luxus, dass nach dem Auszug der letzten Studenten meine neue Vermieterin die Wohnung unter mir kernsanieren ließ. Die Handwerkergeräusche tagsüber waren zwar alles andere als Luxus, dafür aber die Tatsache, dass in diesem Zeitraum auch niemand anders unter mir wohnte und ich mir über die Geräuschkulisse meines Spielens keine Gedanken machen brauchte. Allerdings war mir bewusst, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein wird, weswegen ich die Vermieterin nach Möglichkeiten der Schalldämpfung während der Kernsanierung fragte. Diese Möglichkeiten hätte es wohl theoretisch gegeben, aber aus Kostengründen seien diese nicht in Betracht gezogen worden. Na klar, sie muss ja auch hier nicht wohnen, sondern streicht sich nur regelmäßig die Miete ein. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls habe ich seit knapp drei Monaten neue Mieter unter mir, die ich leider häufiger höre, als mir lieb ist. Dann brauche ich auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich in die Tasten haue. Dachte ich jedenfalls. Denn genau dieses in die Tasten hauen bereitet mir gerade etwas Sorgen und Probleme.
An einem der letzten Wochenenden spielte ich sehr spät abends bzw. nachts noch mit Kopfhören und hörte hinterher, wie es an meiner Wohnungstür schellte und klopfte. Der Nachbar frug mich, ob ich E-Schlagzeug spielen würde. Ich wusste natürlich sofort, was er meinte, nämlich das Schlagen der Hämmer an die Sensorleiste des N1X. Ich entschuldigte mich natürlich und sagte, dass mir nicht bewusst war, dass diese Anschlagsgeräusche so laut zu hören seien. Dass ein Hybrid-Flügel im Kopfhörermodus nicht gerade leise ist, wusste ich schon. Aber dass diese Geräusche so deutlich in der Nachbarwohnung wahrnehmbar sind, nicht.
Natürlich bin ich jetzt erst mal etwas gehemmt, was das Spielen betrifft, denn ganz befreit und konzentriert aufspielen lässt sich so natürlich nicht. Ein Umzug in eine andere Wohnung wäre eine Option, die ich unabhängig davon schon länger in Betracht zog wegen der baulichen Substanz und der schlechten Wärmedämmung, was sich regelmäßig in den Nebenkosten bemerkbar macht. Andererseits wohnen in dem Haus nur insgesamt drei Mietparteien, über mir niemand, die Wohnung ist verkehrstechnisch super gelegen und ich bin absolut kein großer Umzugsfan.
Das heißt, für den Moment geht es erstmal um kurzfristige Lösungen. Der Hybridflügel steht derzeit lediglich auf kleinen Jahn-Iso Floor Scheiben (ohne Glas), was offensichtlich keine ausreichende Wirkung zu haben scheint, was den Tritt-bzw. Hammerschall betrifft.
Ich überlege mir nun einen Teppich unter das N1X zu legen mit der Hoffnung, dass dies zu deutlich besseren Schallabsorbierungen führt. Ich habe gelesen, dass es von der Art des Materials und der der Unterseitenbeschichtung abhängig ist, wie gut ein Teppich den Schall dämmen und einfangen kann.
Naturfasern sind wohl deutlich besser als Kunstfasern und die beste Eigenschaft wird Hochflorteppichen zugesagt.
Allerdings befürchte ich, dass auf letzteren das Instrument zu wackelig stehen könnte. In den nächsten Tagen wollte ich mich mal im Teppichfachhandel vor Ort beraten lassen. Bevor ich das tue, wollte ich aber natürlich zunächst das geschätze Fachwissen des Forums abfragen.
Gibt es hier Spieler mit ähnlichen Erfahrungen oder die ähnliche Situationen erlebt haben, insbesondere aus der Hybrid-und Silentklavier-Szene? Gibt es Empfehlungen für bestimmte Teppiche? Haltet Ihr das überhaupt für sinnvoll? Oder gibt's möglicherweise ganz andere Vorschläge? (außer jetzt die Wohnung unter mir in die Luft zu sprengen).
Vielen Dank im Voraus!
an der einen oder anderen Stelle erwähnte ich ja bereits, dass ich ein leidenschaftlicher Avantgrand N1X Spieler bin. Nun habe ich folgendes Problem:
Ich wohne in einer wirklich sehr hellhörigen Altbauwohnung, allerdings nicht aus der Gründerzeit, sondern Baujahr 1950 irgendwas. Das heißt, alles was es nach dem Krieg an Baumeterialien gab, wurde verwendet. Hinzu kommt, dass ich in einem ausgebauten Dachgeschoss wohne, das wohl auch nicht allen derzeitigen Baustandards entspricht was Wärme- und Schalldämmung betrifft. Die Decke ist leider auch nicht aus Beton, sondern lediglich aus Holz. Laut Aussage meiner ehemaligen Vermieterin (das Haus wurde vor drei Jahren an meine jetzige Vermieterin verkauft) soll im Laminat zwar eine Trittschalldämmung enthalten sein, allerdings scheint diese nicht sehr effektiv zu sein.
Denn schon bei meinem Einzug vor rund zehn Jahren baten mich die damaligen Mieter unter mir, morgens leiser zu gehen, weil sie wohl meine Schritte hören. Irgendwann sind diese aber ausgezogen und viele Jahre war die Wohnung unter mir an wechselnde Studenten vermietet, die mal mehr und mal weniger nervend waren.
Wenn ich davon spreche, dass meine Wohnung sehr hellhörig ist, meine ich damit, dass ich höre, wenn Leute unter mir husten, Türen zuschlagen oder laut sprechen. Das heißt, wenn ich ohne Kopfhörer spiele, hören die das definitiv. Das ist aber jetzt nicht mein Hauptproblem, sondern vielmehr das Spielen über Kopfhörer zu später Stunde.
Ich hatte die letzten knapp zwei Jahre den Luxus, dass nach dem Auszug der letzten Studenten meine neue Vermieterin die Wohnung unter mir kernsanieren ließ. Die Handwerkergeräusche tagsüber waren zwar alles andere als Luxus, dafür aber die Tatsache, dass in diesem Zeitraum auch niemand anders unter mir wohnte und ich mir über die Geräuschkulisse meines Spielens keine Gedanken machen brauchte. Allerdings war mir bewusst, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein wird, weswegen ich die Vermieterin nach Möglichkeiten der Schalldämpfung während der Kernsanierung fragte. Diese Möglichkeiten hätte es wohl theoretisch gegeben, aber aus Kostengründen seien diese nicht in Betracht gezogen worden. Na klar, sie muss ja auch hier nicht wohnen, sondern streicht sich nur regelmäßig die Miete ein. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls habe ich seit knapp drei Monaten neue Mieter unter mir, die ich leider häufiger höre, als mir lieb ist. Dann brauche ich auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich in die Tasten haue. Dachte ich jedenfalls. Denn genau dieses in die Tasten hauen bereitet mir gerade etwas Sorgen und Probleme.
An einem der letzten Wochenenden spielte ich sehr spät abends bzw. nachts noch mit Kopfhören und hörte hinterher, wie es an meiner Wohnungstür schellte und klopfte. Der Nachbar frug mich, ob ich E-Schlagzeug spielen würde. Ich wusste natürlich sofort, was er meinte, nämlich das Schlagen der Hämmer an die Sensorleiste des N1X. Ich entschuldigte mich natürlich und sagte, dass mir nicht bewusst war, dass diese Anschlagsgeräusche so laut zu hören seien. Dass ein Hybrid-Flügel im Kopfhörermodus nicht gerade leise ist, wusste ich schon. Aber dass diese Geräusche so deutlich in der Nachbarwohnung wahrnehmbar sind, nicht.
Natürlich bin ich jetzt erst mal etwas gehemmt, was das Spielen betrifft, denn ganz befreit und konzentriert aufspielen lässt sich so natürlich nicht. Ein Umzug in eine andere Wohnung wäre eine Option, die ich unabhängig davon schon länger in Betracht zog wegen der baulichen Substanz und der schlechten Wärmedämmung, was sich regelmäßig in den Nebenkosten bemerkbar macht. Andererseits wohnen in dem Haus nur insgesamt drei Mietparteien, über mir niemand, die Wohnung ist verkehrstechnisch super gelegen und ich bin absolut kein großer Umzugsfan.
Das heißt, für den Moment geht es erstmal um kurzfristige Lösungen. Der Hybridflügel steht derzeit lediglich auf kleinen Jahn-Iso Floor Scheiben (ohne Glas), was offensichtlich keine ausreichende Wirkung zu haben scheint, was den Tritt-bzw. Hammerschall betrifft.
Ich überlege mir nun einen Teppich unter das N1X zu legen mit der Hoffnung, dass dies zu deutlich besseren Schallabsorbierungen führt. Ich habe gelesen, dass es von der Art des Materials und der der Unterseitenbeschichtung abhängig ist, wie gut ein Teppich den Schall dämmen und einfangen kann.
Naturfasern sind wohl deutlich besser als Kunstfasern und die beste Eigenschaft wird Hochflorteppichen zugesagt.
Allerdings befürchte ich, dass auf letzteren das Instrument zu wackelig stehen könnte. In den nächsten Tagen wollte ich mich mal im Teppichfachhandel vor Ort beraten lassen. Bevor ich das tue, wollte ich aber natürlich zunächst das geschätze Fachwissen des Forums abfragen.
Gibt es hier Spieler mit ähnlichen Erfahrungen oder die ähnliche Situationen erlebt haben, insbesondere aus der Hybrid-und Silentklavier-Szene? Gibt es Empfehlungen für bestimmte Teppiche? Haltet Ihr das überhaupt für sinnvoll? Oder gibt's möglicherweise ganz andere Vorschläge? (außer jetzt die Wohnung unter mir in die Luft zu sprengen).
Vielen Dank im Voraus!