Reichen 6 Jahre Klavierunterricht um alleine weiterzumachen?

...OT: Es gibt seit dem 19. Jahrhundert eine stattliche Anzahl von Werken für eine Hand allein - warum fast immer für die linke und fast nie für die rechte?.... .
Wenn man sich die Liste der Kompositionen für Paul Wittgenstein
ansieht, kann man aber auch auf die Idee kommen, daß es einen Bedarf für Pianisten gab, deren rechte Hand nicht zur Verfügung stand. Brahms hat dann wohl in seiner Bearbeitung der Chaconne an des Geigers linke Hand gedacht. Leon Fleisher konnte später von solchen Kompositionen profitieren.
 
Wenn man sich die Liste der Kompositionen für Paul Wittgenstein
ansieht, kann man aber auch auf die Idee kommen, daß es einen Bedarf für Pianisten gab, deren rechte Hand nicht zur Verfügung stand. Brahms hat dann wohl in seiner Bearbeitung der Chaconne an des Geigers linke Hand gedacht. Leon Fleisher konnte später von solchen Kompositionen profitieren.
Freilich ist diese Satzweise bereits zur kompositorischen Anwendung gelangt, bevor Paul Wittgenstein überhaupt auf der Welt war: Bereits Liszt und Alkan haben für linke Hand allein geschrieben.
Anbei ein Veranstaltungshinweis zum Thema: Konzerte Einzelansicht - Kulturforum
 
Ich sagte es, glaube ich, schon mal:

Wer sich "kleenemaus" nennt, der sendet damit folgende Botschaft: "Hihi, ich bin klein und unbedeutend, und ich kann nicht viel, und die Chefs sind immer die anderen. Und sag' mir mal schön, was ich tun soll. Aber nicht schimpfen, wenn ich mich dabei ein bißchen schusselig anstelle und was nicht begreife, ne! Hihihi!"

Das heißt, sowohl das An-einen-schlechten-Lehrer-Geraten als auch das mangelnde Vermögen, selber mal auf bestimmte Dinge zu kommen, sind nicht weiter verwunderlich.

Wer immer nur das (notdürftig) spielen kann, was "gerade dran ist" im Unterricht, übt und spielt falsch und hat falschen Unterricht. Peng, aus.

Die Abhilfe wäre ja nun wirklich SOOO supereinfach, und selbst der Dümmste käme darauf: Einfach die bereits gelernten Stücke immer mal wieder (z.B. alle paar Tage) spielen. Und nicht als neues Stück immer was Superschwieriges nehmen, an dem man Wochen und Monate sitzt, sondern etwas, das sozusagen mäßig weit vom gegenwärtigen Prima-Vista-Niveau entfernt ist.
Daß "kleenemaus" dies offenbar nicht tut, sagt doch schon alles.

Manche Leute haben so überhaupt keinen Bock, selber Verantwortung in einem Bereich zu übernehmen, daß man ihnen jeeeden Pups einzeln sagen muss. Solche Schüler gibt es, sie nerven ungemein, und auch gute Lehrer geraten ab und an an solche und können oft auch nichts dagegen machen. Die Lehrer, die sich's leisten können, schmeißen solche Schüler einfach raus.

Allerdings liegt in diesem Fall zusätzlich Mist-Unterricht vor.

LG,
Hasenbein
 
Also ich wiederhole ständig einige Stücke ,die ich mal gelernt habe, Das fatale daran ist, dass auch viele wieder ,schwupps,aus meinem Gedächtnis verschwunden . Sehr ärgerlich . Diese müsste ich wieder total neu lernen.
Wiederholen ,finde ich ganz wichtig .Aber wer Familie hat und noch dazu berufstätig ist, da ist die Zeit sehr knapp zum wiederholen. Dann ist man froh ,wenigstens das aufgegebene einigermassen in der nächsten Stunde präsentieren zu können.Das gleiche gilt für Schüler, die in der Schule auch stramme Zeiten haben .
Das hat nicht immer was mit dem Lehrer zu tun.
Als nicht mehr Berufstätiger , ist es leicht tgl.1-2 Stunden zu spielen.
Vielleicht,lieber Hasenbein solltest Du Dir das auch mal durch den Kopf gehen lassen
Liebe Grüsse Monique
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aber wer Familie hat und noch dazu berufstätig ist, da ist die Zeit sehr knapp zum wiederholen. Dann ist man froh ,wenigstens das aufgegebene einigermassen in der nächsten Stunde präsentieren zu können.Das gleiche gilt für Schüler, die in der Schule auch stramme Zeiten haben .
Das hat nicht immer was mit dem Lehrer zu tun.
Selbstverständlich ist nicht der Lehrer an allem schuld. Aber: Es ist seine Aufgabe, gemeinsam mit seinem Vertragspartner (der seine Schülerin oder sein Schüler ist) eine Studierpraxis und geeignete Lerntechniken zu entwickeln und umzusetzen. Da sind beide Parteien gleichermaßen in der Pflicht.

Erfahrene Klavierpädagogen, die mit berufstätigen Schülern arbeiten, sind sich selbstverständlich darüber im klaren, dass das Lernen und Organisieren von Übezeiten hier anders erfolgt als etwa bei Schülern im Kindes- oder auch Rentenalter und werden ihre Unterrichtskonzeption hoffentlich auf begrenzte oder flexibel abzurufende Zeitfenster abstimmen. Denn entscheidend ist nun mal nicht die Aufenthaltsdauer am Instrument, sondern vielmehr, wie die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll genutzt wird. Man glaubt es mitunter nicht, aber es passiert häufiger als erwartet: Viele älteren Schüler bringen höhere Lebenserfahrung, Vorkenntnisse aus anderen Tätigkeitsfeldern und auch schon mal mehr Gelassenheit mit in die Ausbildung; da ist manche(r) oft im besten Sinne cooler als jüngere.

Freilich kann auch mehr an Blockaden und Belastungsfaktoren aus der Vergangenheit überdauern und einen in der Gegenwart wieder einholen. Es kommt nun mal auf den jeweiligen Einzelfall an - wobei prinzipiell festzustellen ist: Es gibt kein Lebensalter, in dem das Erlernen eines Musikinstruments sinnlos wäre, sofern die sonstigen Rahmenbedingungen (Begabung, Gesundheitszustand etc.) angemessen Berücksichtigung finden.

LG von Rheinkultur
 
Wenn man sich die Liste der Kompositionen für Paul Wittgenstein
ansieht, kann man aber auch auf die Idee kommen, daß es einen Bedarf für Pianisten gab, deren rechte Hand nicht zur Verfügung stand. Brahms hat dann wohl in seiner Bearbeitung der Chaconne an des Geigers linke Hand gedacht. Leon Fleisher konnte später von solchen Kompositionen profitieren.

Wittgenstein ist sicher der berühmteste Pianist, der seinen rechten Arm verloren hat und dessen Schicksal eine ganze Menge großartiger Musik neben dem Konzert von Ravel nach sich zog. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Werke des Lisztschülers Géza Zichy, der einige Jahrzehnte vorher ebenfalls seinen rechten Arm verloren hat und eine Anzahl Werke für die linke Hand komponierte und auch als Pianist Tourneen unternahm.
 
Ach Leute.

Die KL machen es doch oft so: Weil sie denken: "OK, der (erwachsene) Schüler will ein Stück spielen, das ihn auch wirklich anspricht und das ihm nicht zu 'babymäßig' erscheint", geben sie ihm dauernd viel zu schwere Stücke auf, und zwar ohne systematischen Aufbau der Fähigkeiten und des Musikverständnisses.

Deshalb - ganz klar! - haben die immer nur Zeit für dieses eine Stück (na gut, manchmal 2), das in langwöchiger Arbeit mühsam einigermaßen draufgeschafft wird (aber meist nicht mal vorspielreif), und die früheren Stücke gehen wieder verloren. Auch eben deswegen, weil überhaupt keine Basis da ist. Jedes Stück wird einfach nur andressiert! (Auch Selbstdressur ist übrigens Dressur.)

Dies ist aber, da hilft kein Drumherumreden, sehr schlechter Unterricht. Egal ob erwachsen oder Kind, egal ob viel Übezeit oder wenig. Punkt.

LG,
Hasenbein
 
Ich werde mal Probeweise mein Übeverhalten für einige Wochen wieder umstellen. "Ganz früher" hab ich natürlich auch anders geübt.

Eine knappe Woche übe ich nun wieder so wie "früher", also ohne zu versuchen gleich alles auswendig zu lernen. Meine Erfahrungen sind wirklich sehr positiv! Es ist weniger anstrengend, wodurch ich länger üben kann. In der Tat spiele ich auch ausdrucksvoller beim Üben, selbst wenn ich Stücke ganz ohne Ausdrucksbezeichnungen spiele, wie Bach. Offensichtlich hab ich mich früher zu sehr auf das Erinnern der Noten konzentrieren müssen und keine Kapazität mehr fürs den Ausdruck gehabt. Und letztlich komme ich viel schneller voran.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und die Ratschläge, die waren sehr hilfreich!
 
Um nochmal auf "river flows in you" zu sprechen zu kommen. Ein Freund von mir hat gerade mit dem Unterricht begonnen. Das erste Stück, welches er übt und üben soll, ist "river flows in you". Er spielt nun nach einer Woche (ca. 15 Stunden) die erste Seite.

Ich spiele seit 6 Monaten Klavier. Für "river flows in you" habe ich 3 Tage a 3 Stunden gebraucht. Ich hab's fast schon wieder vergessen.

Yiruma ist wirklich Super einfach! Für Anfänger Top geeignet um noten zu lernen und das einfache Zusammenspiel beider Hände. Es enthält keine komplexen Passagen. Schlichtes Geklimper, welches man schön einfach runterträllern kann. Mir macht es sehr viel Spaß!
 
Comptine d'un autre été und River flows in You und die Angelinaballade sind hier im Forum die Lieblingsstücke aller. Es sind so richtige Partykracher.

Ich wünschte, ich hätte sie geschrieben. Dann hätte ich jetzt 'nen Rolls und eine Riesenvilla und in jedem Zimmer einen kleinen Dreimeterflügel. Alles schön mit 'nem Zaun drumherum, um die schwitzenden Massen auf Distanz zu halten.

CW
 
Comptine d'un autre été und River flows in You und die Angelinaballade sind hier im Forum die Lieblingsstücke aller. Es sind so richtige Partykracher.

Ich wünschte, ich hätte sie geschrieben. Dann hätte ich jetzt 'nen Rolls und eine Riesenvilla und in jedem Zimmer einen kleinen Dreimeterflügel. Alles schön mit 'nem Zaun drumherum, um die schwitzenden Massen auf Distanz zu halten.

CW

Du hast die beiden Brasilianerinnen vergessen, die dir abwechselnd caipirinha reichen und dir die Fingernägel polieren :-)
 

(...) Beitrag (...) gelöscht (...): beim Yiruma Stück spielt die linke Hand ja 4 Positionen. Immer in Wiederholung. (...)
Danke für den Hinweis mit der linken Hand. Wenn ich das richtig verstehe, meinst Du diese 4 (mit Variationen):
Position 1: fis-cis-fis
Position 2: d-a-e
Position 3: a-e-cis
Position 4: gis-h-e (Takt 6) bzw. e-h-gis (Takt 8) bzw. e-h-e (Takt 10)
... also eigentlich 6 Positionen? und ist damit doch etwas schwerer als es klingt? (nils1 kann ich da leider gar nicht beipflichten, aber vielleicht übt er ja täglich mehrere Stunden, weshalb ich mich nicht grämen möchte).

Meine Vorgeschichte ist die, dass ich vor 2 Jahren das Klavierspielen selbstlernend mit „River flows in You“ (3 Seiten Noten, also ohne den Mittelteil) und einem Tutorial aus dem Internet beginnen wollte. An die anfängliche Begeisterung, als ich beide Hände im Takt 5 zusammenzubrachte, erinnere ich mich noch genauso, wie daran, dass ich schließlich auf Seite 2 die Lust verlor und dieses (ausgelutschte) Stück auf Eis legte um einfach mal mit leichteren und vor allem kürzeren Sachen zu beginnen. Kurz zusammengefasst bin ich sozusagen ein bisschen in Gegenrichtung von „kleenemaus“ unterwegs: Was sie zuletzt vor Yiruma spielte, habe ich mir erst kürzlich ausgesucht (Schumann Op. 68 Nr. 1 „Melodie“, dadurchnfand ich hierher), mit neuer Strategie: ganz langsam direkt beidhändig vom Blatt, möglichst blind (entdeckt bei Franz Titscher „Nie mehr üben, nur noch spielen!“ so einfach wie genial, wie ich finde).

Schade, dass „kleenemaus“ nicht mehr gesehen wurde, ich hätte gerne gewusst, was aus ihr geworden ist, ob sie ihre Lehrerin nun in den Wind geschossen (und sie möglichst vorher noch zur Rede gestellt hat, warum sie ihr die fehlenden Grundlagen in den 5,5 Jahren nicht beigebracht hat) und sich einen neuen Lehrer gesucht, oder allein weitergemacht hat, wenn überhaupt. Was sie hier als Antworten gelesen hat, könnte sie schon ganz schon frustriert haben (Hasenbein fand ich schon aweng wüst, so holzhammermäßig. Rheinkultur versuche ich gar nicht erst zu verstehen (abgesehen von dem Witz), zu viel Fachjargon, so weit bin ich nich lange nicht).

Ich möchte hiermit „kleenemaus“ jedenfalls ausdrücklich Respekt dafür zollen, dass sie zumindest die 5,5 Jahre drangeblieben ist. Ich halte das nicht für selbstberständlich, gerade wenn man selber kaum Fortschritt sieht, wo manch anderer womöglich längst das Handtuchgeschmissen hat.
 

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