Ich glaube, dass vielleicht mehrere Faktoren für Dich hinderlich sein könnten.
1. Der Hauptfaktor ist m. E. die Zeit, die Du zum Üben aufbringen kannst. Versuch doch mal nur spaßeshalber, zwei Wochen lang jeden Tag mindestens eine (noch besser natürlich: MEHR!) Stunde zu üben. Theoretisch müsste es Dir dann bedeutend leichter von der Hand gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Erfolg motiviert, mehr zu üben, was wiederum mehr Erfolg bringt (to be continued).
2. Das Ziel, "mal im Klavierladen was vorspielen zu können", ist wenig ambitioniert. In einem Klavierladen will man Dir was verkaufen - also sollen die gefälligst das klaglos ertragen, was Du auf die Tasten bringst. Ein nachvollziehbareres Ziel wäre z.B. die eigene Zufriedenheit - oder ein bestimmtes Spielniveau, ein Hauskonzert o.ä.
3. Stichwort "eigene Zufriedenheit" - wenn Du nicht mehr Zeit hast zum Üben als die genannten ca. 2-3 Std pro Woche, musst Du Deine Ansprüche an Dich selbst zurückschrauben. Oder, falls Du Deine Ansprüche nicht Deinen Gegebenheiten anpassen möchtest, musst Du die Gegebenheiten verändern. ;) In Deinem Fall wäre es sicher vor allem, mehr Zeit am Klavier zu verbringen. :klavier:
4. Erg.: Schade, dass Du das Stück sofort verlässt, sobald es "halbwegs" läuft. Wäre da nicht mal ein Strategiewechsel denkbar? Wenn es "halbwegs" läuft, übt man es eigentlich so, dass es richtig gut klappt und fängt dann an, die musikalisch-künstlerische Ausarbeitung zu feilen. Vorher macht man eigentlich nicht weiter...
Ich bin zwar noch mal fast eine Generation älter als Du, aber eine halbe Stunde bräuchte ich allein dafür, mich warmzuspielen. Alles was unter einer Stunde ist, würde mich wahrscheinlich nicht mal auf dem aktuellen Niveau halten. Wenn man ein neues Stück so halbwegs in den FIngern hat, sollte man sich ein altes dazunehmen und reaktivieren, sonst geht es verloren (falls man nicht zufällig ein Supertalent ist und jedes Stück, das man einmal kann, für alle Zeiten abrufbar parat hat). Allein schon die Repertoirepflege erfordert einen gewissen zusätzlichen zeitlichen Aufwand.
Deine Klavierlehrerin ist vielleicht selbst etwas frustriert, kann das sein? Ich könnte das verstehen ... Falls Du mit dem Gedanken spielst (oder es zeitlich überhaupt einrichten kannst), etwas motivierter und vor allem länger und intensiver an die Tasten zu gehen, wäre vielleicht ein "Neuanfang" überlegenswert.