Noch mal von vorne?

Wenn das so zuträfe, dann würde das ja bedeuten, dass ein geringes Vermögen in einer der Tätigkeiten sich negativ auf jene Summe auswirken würde, man gemäß Dir also diesen Menschen als weniger intelligent einstufen würde.
Stimmt. Nur hat die Summe so viele Summanden, dass ein einziger keine spürbare Auswirkung auf den Gesamtwert hat. Als Zahlenbeispiel: Du kannst 99 Dinge durchschnittlich und eines gar nicht. (99*100 + 0)/100 = 99. Könntest du alles durchschnittlich, käme 100 heraus. Da ist insgesamt also kein relevanter Unterschied, bei IQ = 99 spricht man noch nicht von mangelnder Intelligenz.

Die Definition ist übrigens nicht selbstgebastelt. Beim IQ-Test werden unterschiedliche Bereiche abgefragt, separat bewertet, und auch ein Gesamtwert berechnet.
 
oft auch mal zwei Stunden am Stück, oft über den ganzen Tag verteilt immer mal wider ne Stunde.
Wenn du so relativ viel Zeit und mehrere Übeeinheiten hast, dann nimm dir doch immer eine Zeiteinheit, in der du nicht übst, sondern spielst. Ich hole mir dazu immer was hervor, was ich schon mal gespielt habe, und fuchs mich da wieder rein. Wird meistens überhaupt nicht perfekt auf Anhieb, aber nach ein paar Tagen läufts dann schon wieder so halbwegs. Da spiele ich dann meistens so 1-2 Wochen die gleichen alten Stücke, bis sie wieder gut laufen und mir über sind. Dann hole ich andere alte Stücke raus.

Es macht so Spass, einfach eine Stunde Repertoire zu pflegen. Raubt einem zwar eine Menge Übezeit, aber dafür hat man das Gefühl, man kann was spielen und das ist doch, was dir fehlt. Ich habe Wochen, da spiele ich fast nur, was ich schon "kann" und übe ganz wenig am neuen Stück... wenn ich dann deswegen zu wenig Substanz für die Klavierstunde habe, nehme ich auch mal ein altes Stück wieder mit in die Stunde oder wir üben in der Stunde Blattspiel.
 
Beim IQ-Test werden unterschiedliche Bereiche abgefragt, separat bewertet, und auch ein Gesamtwert berechnet.
Und trotzdem gibt es noch immer eine fast 70%ige Korrelation (das ist für einen Statistiker krass hoch) zwischen dem Ergebnis im IQ-Test und der letzten Note in Mathematik. Dieser Bereich ist offenstichtlich "etwas" wichtiger für einen hohen Wert im IQ Test.
 
Ja, und? Ist es eine Überraschung, dass formales, logisches Denken stark mit Intelligenz zusammenhängt?
 
Und trotzdem gibt es noch immer eine fast 70%ige Korrelation (das ist für einen Statistiker krass hoch) zwischen dem Ergebnis im IQ-Test und der letzten Note in Mathematik. Dieser Bereich ist offenstichtlich "etwas" wichtiger für einen hohen Wert im IQ Test.
Das sagt aber eher etwas über den Test aus als über die Intelligenz. Ich kenne etliche Menschen, die in Mathe schlecht waren, aber im Leben oftmals sehr intelligent handeln. Und ob jemand überdurchschnittlich intelligent ist oder nicht, erkennt man als Lehrer doch auch, wenn man sich die Problemlösungsstrategien ansieht. Ich hatte z.B. mal einen Klavierschüler, der in Mathe schlecht war, Verdacht auf Dyskalkulie. Im Anfangsunterricht sollte er alle Tasten mit dem Namen „c“ zählen. Anstatt die weißen Tasten „c“ zu zählen, zählte er einfach die Zweiergruppen der schwarzen Tasten und sagte selbst, dass sie ganz rechts fehlen. Genau das zeigt doch Intelligenz! Und dies ist nur die logische Intelligenz. Zur Intelligenz gehören aber noch viele andere Bereiche, z.B. auch soziale Intelligenz.
 
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Intelligenz spielt eine große Rolle dabei, wie schnell man etwas versteht und infolgedessen auch, wie schnell man lernt und bei der zur Verfügung stehenden Übezeit am Instrument vorankommen kann.
Das sagt aber eher etwas über den Test aus als über die Intelligenz. Ich kenne etliche Menschen, die in Mathe schlecht waren, aber im Leben oftmals sehr intelligent handeln. Und ob jemand überdurchschnittlich intelligent ist oder nicht, erkennt man als Lehrer doch auch, wenn man sich die Problemlösungsstrategien ansieht. Ich hatte z.B. mal einen Klavierschüler, der in Mathe schlecht war, Verdacht auf Dyskalkulie. Im Anfangsunterricht sollte er alle Tasten mit dem Namen „c“ zählen. Anstatt die weißen Tasten „c“ zu zählen, zählte er einfach die Zweiergruppen der schwarzen Tasten und sagte selbst, dass sie ganz rechts fehlen. Genau das zeigt doch Intelligenz! Und dies ist nur die logische Intelligenz. Zur Intelligenz gehören aber noch viele andere Bereiche, z.B. auch soziale Intelligenz.

"Intelligentes" Handeln ist aber sehr stark von anderen Faktoren zusätzlich abhängig, oft auch ob man von außen gute Ratschläge sucht und bekommt, z. B. in Form von Klavierunterricht, oder wie frei man in seinen Entscheidungen ist, die zum Beispiel durch Ängste oder Abhängigkeiten beeinflusst sein können. Erfahrung spielt auch eine wichtige Rolle und ob man sich bei wichtigen und schwierigen Entscheidungen genug Zeit lässt. Bei Intelligenztests ist die Zeit begrenzt.

"Soziale Intelligenz": da würde ich eher von sozialer Kompetenz sprechen. Das hängt aber am Ende davon ab, wie man Intelligenz definieren möchte und inwieweit das damit korrelieren soll, was Intelligenztests messen.
 
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@Cheval blanc
Es ging @DerOlf nur um die Ausrichtung der Tests. Hat er doch so geschrieben.
 
Meinst Du, daß Asiaten, Afrikaner etc. über eine andere Intelligenz verfügen als Europäer?
Nein, über ein anderes Bildungssystem. Wenn der Test Fähigkeiten abfragt, die in Bildungssystem A trainiert werden, aber nicht (oder deutlich weniger) in Bildungssystem B, dann werden Leute, die Bildungssystem A absolviert haben, im Durchschnitt beim Test besser abschneiden, auch wenn sie bei der Geburt auf dem gleichen Niveau waren.
 

Meinst Du, daß Asiaten, Afrikaner etc. über eine andere Intelligenz verfügen als Europäer? Das ist aber eine bedenklich rassistische Sichtweise.
Das scheint mir gar nicht rassistisch. So wäre es nur, wenn man von einer Überlegenheit der westeuropäischen „Intelligenz" ausginge!

Ich glaube da sehr wohl an ethnische Unterschiede - man sehe sich z.B. nur an, welche Rechenmethoden andere Ethnien entwickelt haben.
 
Ich glaube da sehr wohl an ethnische Unterschiede - man sehe sich z.B. nur an, welche Rechenmethoden andere Ethnien entwickelt haben.
Das hat meiner Meinung nach mehr mit Kultur als mit Ethnie zu tun.
Um es mal aufzudröseln:
Wenn ein Kind in einem afrikanischen Bürgerkriegsland aufwächst, in der Säuglings- und Kleinkindzeit von Hunger und Parasiten geplagt ist, Angst um sein Leben und das seiner Eltern haben muss und keine Schule besuchen kann, dann wird sich das Kind, auch in der Intelligenz, nicht optimal entwickeln. Das sind eben keine guten Voraussetzungen für das Aufwachsen von Kindern.

Wird das gleiche Kind nach einer unauffälligen Schwangerschaft hier von deutschen Eltern erzogen, wird es sich meiner Meinung nach kaum anders entwickeln als andere deutsche Kinder.

Wird es in einer Umgebung ohne materielle Not in Afrika liebevoll und anregend erzogen, dann wird es andere Stärken und Schwächen entwickeln als das deutsche Kind und kann vielleicht mit den Aufgaben der in Europa entwickelten Intelligenztests nicht sofort etwas anfangen, es wird vermutlich auch andere Stärken und Schwächen ausprägen, aber es wird insgesamt nicht weniger klug sein.

Wer noch nie eine Reihe vervollständigt hat oder noch nie einen Würfel im Kopf gedreht hat, halt einen Nachteil gegenüber Menschen, die das regelmäßig üben. Analog dazu kann es durchaus sein, dass Tests, die in Europa an europäischen Menschen normiert wurden, für Menschen aus anderen Kulturkreisen keine validen Ergebnisse liefern.
 
Ganz so oberflächlich ist die Intelligenzforschung nun auch nicht. Natürlich sind entsprechende IQ-Tests kulturkreisangepasst (ja, das war früher nicht der Fall gewesen). Die Ergebnisse haben teils genetische, teils soziale und teils wirtschaftliche Gründe.
Details hier:
 
Es ist mir - offen gestanden - ein Rätsel wofür die sog. Intelligenztests dienlich sein sollen. Sie sortieren Menschen in Kategorien die weder für die Gesellschaft noch für den individuellen Menschen irgendeinen Benefit aufweisen.
Da es bis heute noch keine verbindliche Definition von abstrakter Intelligenz gibt (außer: "das, was beim IQ Test rauskommt!") läßt sich 'Intelligenz' nur im Kontext bestimmter Tests bestimmen und dafür viele Menschen zu beschämen zu erniedrigen, unter Umständen auch von bestimmten Tätigkeiten auszuschließen ist ein Armutszeugnis.
Übrigens rede ich nicht pro domo, beim einzigen IS Test, dem ich mich in meinem Leben (unfreiwillig!) unterzogen habe kam eine Zahl über 140 raus, seither kann ich IQ-Tests nicht mehr ernst nehmen.
 
Es ist mir - offen gestanden - ein Rätsel wofür die sog. Intelligenztests dienlich sein sollen. Sie sortieren Menschen in Kategorien die weder für die Gesellschaft noch für den individuellen Menschen irgendeinen Benefit aufweisen.
Wenn ein Kind in der Schule Probleme hat, macht man einen Intelligenztest. Damit kann man abschätzen, ob die Probleme daher kommen, dass es überfordert ist. Ansonsten komme ich, je älter ich werde, immer mehr zur Auffassung, dass der Einfluss von Intelligenz für ein gutes Leben in unserer Gesellschaft weit überschätzt wird.
 
Übrigens rede ich nicht pro domo, beim einzigen IS Test, dem ich mich in meinem Leben (unfreiwillig!) unterzogen habe kam eine Zahl über 140 raus, seither kann ich IQ-Tests nicht mehr ernst nehmen.
Mein Klavierlehrer ist offensichtlich außergewöhnlich klug. Und ich habe im Mathe-Studium durchaus auch kluge Menschen kennen gelernt. Ich frage mich schon länger, ob er so ein guter Musiker ist, weil er so intelligent ist oder ob er so intelligent ist, weil er sich so intensiv mit Musik beschäftigt, oder ob das nichts miteinander zu tun hat.
 
ein Kind in der Schule Probleme hat, macht man einen Intelligenztest. Damit kann man abschätzen, ob die Probleme daher kommen, dass es überfordert ist

Und das kann ein ausgebildeter Pädagoge nicht an der Art des Schulversagens feststellen?
Und das Kind mit 'IQ 80' wird dann irreversibel wohin ausgesondert? Unter dem Vorwand der Förderung für Doofe!?
 
Ich frage mich schon länger, ob er so ein guter Musiker ist, weil er so intelligent ist oder ob er so intelligent ist, weil er sich so intensiv mit Musik beschäftigt, oder ob das nichts miteinander zu tun hat.
Auch nicht durch einen Test beglaubigte Intelligenz hilft bei fast allen Tätigkeiten. Ich stelle ja nicht in Abrede, dass es so etwas wie 'Intelligenz ' gibt.
 
Und das kann ein ausgebildeter Pädagoge nicht an der Art des Schulversagens feststellen?
Ganz offensichtlich nicht. Denn die Kinder können, z. B. wenn sie psychische Probleme haben, völlig unterfordert sind oder im Sozialverhalten nicht altersgemäß entwickelt sind, oft keine dem Alter angemessenen Leistungen zeigen.
Ich hatte im Bekanntenkreis so einen Fall: Einen ziemliche klugen Jungen (auch laut IQ), der aber mit gerade mal sechs schulpflichtig wurde und im Unterricht massiv mit der Lehrerin aneinander geriet. Der Bub war emotional und vom Sozialverhalten her einfach noch nicht schulreif. Und er langweilte sich. Er kam dann auf eine Montessori-Schule und im nächsten Schuljahr, also mit knapp 7, waren die Probleme weitgehend weg. Um zu wissen, was dem Kind hilft, muss man erst mal wissen, was das Problem ist.
 

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