Klavirus
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Er weiß schon, dass das sowieso keiner tut.Oder willst Du, dass man den Stecker zieht?
Klavirus
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Er weiß schon, dass das sowieso keiner tut.Oder willst Du, dass man den Stecker zieht?
Du! Denn genau das wurde schon mehrfach vor Deinem ellenlangen Beitrag genau so geschrieben.Zitat von Olli:NORMALERWEISE: "Hände zusammen" ( begründet ) .
In AUSNAHMEFÄLLEN: "Hände getrennt" ( begründet ) .
Wer hat das nicht verstanden?
Da weißt Du und er mehr als ich.Zitat von Klavirus:Er weiß schon, dass das sowieso keiner tut.
Und im Übrigen möchte ich gern von Euch Manifesten Festfestern hören, welche EINWÄNDE Ihr gegenüber Libermanns ORIGINALTEXTEN habt. Gegen meine - OK. Ich bin gar nix, gegen den. Aber gegen IHN wäre schon spannend, zu lesen, was Ihr dagegen vorzubringen habt.
Wie bei jeder Libermann-Lecture befüchte ich allerdings: Nichts.
[...]Letztes Mal wurde ich gefragt, ob es etwa wichtig wäre, eine Passage immer mit getrennten Händen zu üben. "Immer" und "Niemals" sind gefährliche Wörter, die ich zu vermeiden versuche;
Ich versuche, "niemals nie" zu sagen, und als ich jung war, da sagte ich einem Mädchen nicht, dass ich sie für immer lieben würde, sondern nur für eine lange Zeit.
Wie auch immer, Sie können die Antwort auf diese Frage bereits wissen, wenn Sie an meine generelle Formel zum Üben denken -- wir lernen, was wir üben.
Verstehst du bei mehrstimmigen Stücken das, was du spielst, bei anfänglich beidhändigem Spiel?
Und deswegen sollten wir nichts üben, was wir nicht brauchen. Pianisten spielen mit beiden Händen, und sollten mit zwei Händen üben. Sehr oft werden Sie eine Hand perfekt spielen, und dann nicht mit der anderen zusammenbringen können
Fangen Sie zu Beginn mit beiden Händen an, und wenn es schwierig ist, gehen Sie es langsamer an. Wählen Sie jedes langsame Tempo -- egal wie langsam ( "ohne Begrenzung" ). Aber üben Sie exakt so, wie es gespielt werden muss.
d) „Um komplizierte Abläufe zu erlernen, beginnt man meist zunächst in langsamem Tempo und steigert die Geschwindigkeit dann nach und nach. Nicht selten gelingt der Übertrag in das schnelle Tempo aber nicht. Die Ursache ist, dass je nach der Natur der zu erlernenden Aufgabe der langsame Bewegungsablauf ein anderes motorisches Programm benötigt als der schnelle. Die betrifft vornehmlich Bewegungen, bei denen tempoabhängig die angreifenden physikalischen Kräfte sehr unterschiedlich sind. Dazu gehören Sprünge, schnelle Unterarmbewegungen, aber auch rasche große Fingerbewegungen. Diese schnellen ballistischen Bewegungsformen sollten daher schon in einem frühen Stadium in schnellem Tempo geübt werden, wobei es dann eventuell nötig ist, den Bewegungsablauf in einzelne überschaubare Teile zu zerlegen. „ (aus „Handbuch des Übens“, „Hirnphysiologische Grundlagen des Übens“ von Eckart Altenmüller)
Anmerkung: stimmenweises Üben ermöglicht es, einzelne Stimmen oder Kombinationen zweier oder mehr Stimmen bereits im Tempo zu spielen, obwohl man das komplette Stück noch nicht im Tempo beherrscht. Zusätzlich hört man auch, wie diese Stimmen zusammenklingen, und gelangt zu klanglicher Differenzierung.
Übt man dazu schon langsam komplette beidhändige Abschnitte aus dem Stück oder auch alles und greift diese Übevarianten immer mal wieder auf, so erfährt man die Musik immer wieder aus einer anderen Perspektive und alles ergänzt sich im besten Fall zu einem lebendigen und klanglich differenzierten Spiel.
c) Gerhard Mantel nennt das das „Prinzip der rotierenden Aufmerksamkeit“ (aus „Einfach Üben“). Die Aufmerksamkeit kann sich beim Üben immer nur auf einen einzigen, maximal zwei Aspekte richten. Also beginnt man erst mal mit den Noten, überlegt sich den Fingersatz, dann kommt der Rhythmus hinzu, dann überlegt man sich Phrasierung, Dynamik, Artikulation ….. . Man setzt sich also bestimmte Ziele. Bei diesem Prinzip ist genügend Kapazität für's Hören, die Körperwahrnehmung etc. frei. Und es macht Spaß, denn man hat Erfolg und fühlt sich nicht überfordert.
"Gleichzeitige" bzw. besser: "gleichartige"( zentralnervensystem-gesteuerte ) , "sympathische" Bewegungen arbeiten nur dann zu unserem Vorteil, wenn beide Hände dasselbe spielen; aber wenn sie voneinander Abweichendes spielen,
zum Beispiel in Chopins f-Moll-Etüde op. 25, dann könnte später die Bewegung der EINEN auf schädliche Weise die andere beeinflussen ( "infect" !! ) , wenn jede separat gelernt wird, bevor man sie beide zusammenfügt.[...]
=> Meine Zwischen-These: Wir üben also die meisten Stücke mit beiden Händen auch deswegen ( und wahrscheinlich zu einem entscheidenden Faktor deswegen ) , damit keine der beiden die Chance hat, die Abläufe und Aktivitäten der anderen mitaufzunehmen und sich anzueignen. Und dadurch werden unsere Hände schneller unabhängig, wenn wir ab Beginn mit "Hände zusammen" üben. (...)
Zusätzlich wären mir noch Thematiken eingefallen, die hierzu evtl. in Beziehung stehen, wie: "Rechts- / Linkshänder" : Essen mit Messer und Gabel, Schreiben mit Rechts vs. Schreiben mit Links, oder auch mit rechts Quadrate und mit links Kreise in die Luft zu malen
@Marlene: vielen Dank und mach dir bloß keinen Kopf. Ich wollte nur wissen, wie mein Text bei dir angekommen war. :)
Stelle mir gerade Deine Klavierschüler vor.Zitat von Chiarina:was zu unkontrollierbaren Zuckungszuständen und Verwirrung führt. :D
ich fabuliere mal - wahrscheinlich liegt die Antwort darauf in dem, was Du schon sagtest: das Gehirn (bzw. Bewußtsein) kann nur eine begrenzte Anzahl von Dingen gleichzeitig kontrollieren.Da wir nur ein Gehirn haben, - was jetzt kommt, ist Wald- und Wiesenküchenhirnforschung, ich bin ja kein Hirnforscher, stelle mir das aber so vor :D - führen wahrscheinlich die Signale "staccato links" und "legato rechts" zu einer Überspannung, im System fliegen die Sicherungen raus und die Signale versuchen verzweifelt, zu der Hand zu gelangen, für die sie bestimmt sind, leider, leider jedoch teilen sie sich in der Aufregung, was zu unkontrollierbaren Zuckungszuständen und Verwirrung führt. :D
die f-Moll Etüde aus op.10 ist ein denkbar ungeeignetes Beispiel, denn dort hat die rechte Hand nichts technisch anspruchsvolles zu bewältigen - mit anderen Worten da könnte man die breitgefächerten Spielfiguren der linken üben und die rechte dabei mitlaufen lassen (sie "stört" das Figurenspiel kaum). Die einzige Stelle in dieser Etüde, bei der die rechte auch was zu tun hat, sind die Quintolenrepetitionen, aber die führt man eh im Tempo aus (wenn die l.H. ihre Figuren reibungslos drauf hat)Ich würde diese Etüde trotzdem immer auch links einzeln üben.
Denn auch die Melodie von "Alle meine Entchen" besteht aus Intervallen, einem Melodieverlauf, der phrasiert werden will und dessen Töne unterschiedlich laut gespielt werden.
Ich würde diese Etüde trotzdem immer auch links einzeln üben.
Man kann durchaus beidhändig beginnen (man spielt ja eh prima vista zumindest die Anfangstakte durch), dann aber aus der beidhändigen Perspektive die Erkenntnisse auf das einzelne Üben übertragen.
Es gibt Christen, Moslems, Hindus, Juden, Buddhisten ... und jetzt auch noch Libermänner. Ich hätt lieber Frauen.
steht ÜBER JEDER METHODEIch hätt lieber Frauen.
Wäre es nicht an der Zeit, die Libermann-Ideen als Anregung zum Nachdenken zu betrachten, aber auch zu erkennen, dass diese Ideen wohl nur eine mögliche Herangehensweise an das Klavierspiel skizzieren? Es gibt auch sehr viele andere Wege
m
1. Wer schlecht übt spielt wohl auch schlecht - meistens ja :) .
2. Doch, man muss! Man muss üben, sonst bringt das alles nix. - hihi, ich meinte dass niemand stimmenweise üben muss oder auch überhaupt....
3. Ich beschwere mich leider zu oft wenn etwas nicht klappt. ..... nur soll man sich dann nicht beschweren. :D . Ansonsten ist dein Ärger doch sehr verständlich und du kannst ihn produktiv nutzen, indem du etwas veränderst. Wenn etwas nicht klappt, kann man ja so üben, dass etwas klappt, auch wenn es noch nicht das ist, was du gern hättest (also z.B. dir das Problem leichter machen, Ursachenforschung betreiben etc.). :)
4. Man kann einiges leider nicht. Ich werde wohl nie schnell spielen können. - Ts, ts, Marlene! Du bist doch noch jung und knackig - alles ist möglich! Sag niemals nie! :)
5. Jeder kann nicht alles. - Ich meinte damit wie auch mit dem vorherigen Punkt, dass jeder so üben kann, wie ich es in meinen Punkten vorgeschlagen habe. Auch mit knappem Zeitbudget, auch in hohem Alter etc.. :D
alles weitere:
21. Darüber bin ich mir noch nicht so richtig im Klaren. - das ist auch ein Prozess und ich finde, man sollte sich da keinen Stress machen. Es gibt sog. Übebiografien von Studenten, Profis und Laien, in denen gezeigt wird, dass allmählich so jeder seinen Weg findet. Und das wirst du auch!
Hi Mick.
Weder Libermann noch ich verbreiten dogmatisch Methodiken. Nur liegen Dinge "im Hintergrund", die mich veranlassen, mit etwas mehr "Bums" seine Ansichten zu vertreten, denn wie Du weißt, sind seine Lectures nicht jedem zugänglich und das schürt natürlich Unwohlsein bei Euch. Insofern geb ich Dir Recht, gebe aber zu bedenken, dass ich meine "Thesen" gerade in diesem vorliegenden Fall deutlich abgegrenzt habe, und mehrfach darauf hinwies, diese zwar als Diskussions-Ansatz ( denn jeder kann sich Gedanken machen und diese mitteilen ) zu nehmen, jedoch im großen und ganzen sich an den ORIGINALTEXTEN zu orientieren.
bei folgendem stimme ich nur bedingt zu, denn NATÜRLICH sagt KEINE Libermann-Stelle: "Nachdenken ausschalten!"
...allerdings ob die "nicht schlechter" sind, müsste man regulär erörtern, Punkt für Punkt, denn beispielsweise gerade der von Dir erwähnte Neuhaus vertrat eine bestimmte Ansicht, die nach menschlichem Ermessen abslout irrelevant und unsinnig ist, gemäß Libermann:
Das "hauen" auf die Tasten, Klavier perkussiv verwenden, bei einigen Stellen.
Und zwar wird Libermann auch durch Horowitz bestätigt. Möchtest Du das Zitat hören, oder nicht ?
Es ist aus Plaskin, der Horowitz-Biographie...
LG, Olli.
In Libermanns Methode eingebaut ist jedoch, wie bereits andernorts erörtert, dass man die von Dir genannten Dinge so weit wie möglich bereits VORAB ( ohne Klavier ) durch Lesen erfasst haben sollte. In genau diesem Punkt greift das, was Du nicht bereit bist, zu akzeptieren:
Man kann es bereits VORHER.
Und Libermann empfiehlt dies NICHT. Und da er direkter Petri-Schüler war, und Du nicht, sehe ich seine Herangehensweise als die gültige an.
denn wenn Du, Chiarina, ein Stück, das die Kriterien "Unterschiedliche Aktivitäten in beiden Händen" beidhändig kannst, dann kannst Du ja hinterher damit machen, was Du willst. Allerdings sagtest Du "man kann beidhändig beginnen". Warum denn dann nicht auch beidhändig weitermachen?
Wo ist der NUTZWERT, wenn Du so geartete Dinge, die Du schon beidhändig kannst, hernach wieder auseinanderklamüserst ?
Nein. Ein Anfänger kann es nicht bereits vorher und muss erst einmal lernen, zu phrasieren, musikalische Dinge und Entwicklungen technisch umzusetzen u.v.a.m..