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Und dann gibt es auch noch die Privatschülermuttis, deren Kinder ich für Euro 14.- pro halbe Stunde bei ihnen zu Hause unterrichte. Für diese beginnen die 30 Minuten selbstverständlich erst dann, wenn ich endlich Einlaß bekommen habe, vom Hund angebellt oder abgeschleckt wurde und ich mich durch den ganzen Wust zum Klavier durchgekämpft habe. Danach halten sie die Wacht, dass ich auch ja mindestens 32 Minuten unterrichte. Erst nach dieser Zeit kopieren sie auf ihrem Drucker Noten, die ich dem Kind mitgebracht habe, damit sie das Heft nicht selbst kaufen müssen. Dieser braucht Ewigkeiten, bis er endlich hochgefahren ist. Derweil sitze ich auf heißen Kohlen. Zum Schluß dauert es noch mal eine ganze Zeit, bis sie endlich irgendwo das Geld hervorkramen, das sie ganz bestimmt nicht passend haben.
Übertrieben? Nein, gerade letzte Woche erlebt.
1) Du bist selber schuld, daß Du so was machst bzw. Dir bieten läßt.
Was auch immer Du als Lehrer tust: Tue nichts aus Angst!
Denn diese Zu-den-Leuten-nach-Hause-Fahrerei, dieses Hinnehmen schlechten Benehmens etc., das machst Du nur aus Angst, weil Du denkst, Du würdest sonst noch weniger Schüler haben. Schieb jetzt keine anderen Begründungen vor, das sind nur Rationalisierungen, um Dich nicht noch schlechter und un-selbstsicherer zu fühlen.
Diese Befürchtung stimmt aber ÜBERHAUPT nicht. Du mußt den Leuten sehr klar und selbstsicher (aber dennoch gleichzeitig sehr freundlich und verbindlich) gegenübertreten und DEINE Bedingungen zur Voraussetzung machen. Die Leute müssen SOFORT spüren, daß Du ein selbstsicherer, gestandener Professional bist, der weiß, wie der Hase läuft und keinen Bullshit duldet. Dann fressen sie Dir aus der Hand und benehmen sich auch nicht so daneben.
2) Noten kopieren ist verboten. Waghalsig, das auch noch hier zu posten.
LG,
Hasenbein