Hi chiarina,
:D - ich freue mich wirklich, dass wir uns humorvoll über dieses Thema unterhalten können!
ja das finde ich auch klasse, weil dazu ist mM unter anderem so ein Forum da.
Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel - es ist wirklich nicht böse gemeint -, aber wenn du "Null problemo" sagst zu meinem post, in dem ich mir gerade viel Mühe gegeben habe, auf deine Argumente einzugehen und sie mit meinen zu widerlegen , fühle ich mich nicht ernst genommen. Siehst du wirklich keinen Widerspruch zu deiner Einstellung und meinem letzten post? Was zum Beispiel sagst du zu meinen Ausführungen zur Kunst etc.?
sorry, wenn ich dich mit meinem flapsigen "null problemo" genervt habe.
Deinen Post fand ich sehr gut und denke nur nicht dein Post war für mich eine lockere Sache. Da hatte ich zuerst mächtig dran zu knabbern.
Aber dann ist mir aufgefallen, dass das eben überhaupt kein Widerspruch ist, wenn es Wunderkinder gibt. Diese Kinder haben einfach eine extrem überdurchschnittliche und frühe Lern- und Aufnahmefähigkeit und Eigenmotivation.
Ich glaube wir unterscheiden uns doch gar nicht sehr und das meinte ich mit das hat violapiano erkannt. Du gehst zum Geburtszeitpunkt vom Vorhandensein einer schon ausgeprägten Anlage von Musikalität aus. Ich ziehe nur einen Schritt oder Prozess dazwischen und sage, es sind hoch ausgebildete Grundanlagen (zB extrem hohe und frühe Lernfähigkeit, Eigenmotivation) zum Bilden einer hohen Musikalität vorhanden. Aber wenn das nicht entsprechend frühkindlich gefördert wird, wird das nüscht.
Sorry, das mit der Kunst, du meinst wahrscheinlich das, was ich als Schöpfungskraft oder Wille bezeichne, da habe ich auch eine Meinung (
), aber das lass ich jetzt mal weg. Es ist schon so zuviel.
Du sagst, dass auch durch hohe Eigenmotivation Musikalität gebildet wird. Meiner Meinung nach ist es genau umgekehrt - durch die (hohe) Musikalität gibt es eine sehr starke Eigenmotivation, die dann auch zu hohem Können führt.
Tja, das ist ein bischen ein Henne/Ei Problem.
Ausserdem ich sage nicht, durch hohe Eigenmotivation wird man automatisch musikalisch. Nein, die Fähigkeiten, die aus meiner Sicht bei der Geburt noch nicht vorhanden sind und also erst gebildet werden müssen, verlangen, um sie zur Meisterschaft zu bringen, eine frühe und hohe Eigenmotivation. Ohne Eigenmotivation, also nur durch externen Druck, da bin ich mir aber wirklich sicher, wird keiner ein Meister.
Das mit der Eigenmotivation kann man auch in einer Studie über Mozart lesen, die erkannt hat, dass das Besondere bei Mozart war, dass er schon sehr früh als Kind Spass daran gehabt hat, Dinge die er gehört hat am Klavier nachzuspielen und diese zu verändern und sein Vater ihn dabei ohne Druck unterstützt hat. Dadurch hat er seine Grundanlagen schon sehr früh ohne externen Druck weiter- und ausgebildet. Man lernt eigentlich nur, wenn man auch die eigene Motivation dazu hat.
Mozart wäre nicht Mozart geworden, wenn er in frühen Jahren mit den genau gleichen Anlagen statt am Klavier zu spielen, lieber auf dem Hof mit dem Ball gespielt hätte.
Ausserdem bedingt sich das ziemlich sicher gegenseitig. Wenn es dir als Kind Spass macht Musik zu machen und du hast aufgrund deiner Grundanlagen damit auch sofort Erfolg, dann macht es dir noch mehr Spass.
Woher soll denn deiner Meinung nach diese Eigenmotivation sonst kommen?
Beim Kind, nur aus der Neugierde und dem Spieltrieb.
Beim Erwachsenen, aber da ist es eigentlich schon zu spät, wird es kompliziert. Da gibt es interne und extern gesteuerte Motivationen und alles beeinflusst sich gegenseitig (wozu brauchen wir schliesslich Psychologen).
Zum zweiten sagst du, dass erst nachgeburtlich durch entsprechende Einflüsse von außen und innen die Musikalität gebildet wird.
Das bedeutet aber im Rückschluss, dass bei der Geburt alle das gleiche Level bzgl. der Musikalität haben. Und das ist keinesfalls so, denn dann sind Leistungen auch sog. Wunderkinder nicht erklärbar. Denn woher soll denn die Musikalität kommen, wenn keine musikalische Vorbildung existiert?
Nein, die Grundanlagen (zB Lern/Aufnahmevermögen, Neugierde, mehr interne oder externe Orientierung, Spieltrieb, Anlage zur körperlichen Kraft, Ängstlichkeit, ..) sind selbstverständlich unterschiedlich. Und nur eine glückliche und sehr günstige Kombination dieser Grundanlagen bewirkt, dass jemand zum Genie oder Wunderkind werden kann.
Talent und Musikalität kann man nicht so einfach voneinander trennen - ich meine, dass Musikalität eine unabdingbare Voraussetzung des Talents eines musikalischen Wunderkindes ist. Zum Talent gehören dann noch mehr Begabungen wie z.B. motorisches Talent und die Umsetzung der Musikalität auf ein entsprechendes Instrument etc..
Es muss durch glückliche Umstände alles ineinander spielen und sich ergänzen. Wobei mit dem Begriff Talent habe ich Probleme, da er für mich nicht klar definiert ist und er mM oft als nebulöse Erklärung für grosse Leistungen oder Leistungsunterschiede missbraucht wird.
Und wenn wir mal deine Annahme für richtig erklären und diese Wunderkinder (die ich im übrigen nicht nur meinte - Michelangelo war kein Wunderkind) für Ausnahmen halten: woher willst du wissen, dass deine Annahme nicht grundsätzlich falsch ist, wenn sie zumindest bei einigen sich als falsch erweist?
Das verstehe ich jetzt leider nicht ganz.
Meine Annahmen muss niemand für richtig erklären, das ist mir egal. Annahmen, die sich für bestimmte Fälle als falsch herausstellen, sind entweder falsch oder sie sind noch nicht vollständig.
Gruß