Mögt ihr Oper?

Mögt ihr Oper


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    369
Darf man in der Oper auch auf die Bühne gehen und höflich bitten, daß die nicht immer so rumschreien mögen?
 
Nee, auf die Bühne gehen stört zu sehr, aber Du kannst in der Abendkasse anrufen.

CW
 
dabei ist es doch eigentlich verständlich, wenn jemand psychisch angeschlagen zu krakeelen beginnt, wenn er nach Monaten der Kerkerhaft, ohne Licht und ausgehungert, seiner bevorstehenden Hinrichtung gewahr wird. Da sollte das Publikum schon erwas Verständnis aufbringen.
 

"Kurios" finde ich nur die UNICEF-Gala, da sowas in der DDR eher ungewöhnlich war.


Absolut nicht.

Wenn er italienisch singt, dann finde ich Herrn König kurios - ungefähr so kurios wie Domingo im Wagner-Fach.

Zustimmung!. Das hat er auch nur in seinen frühen Jahren gemacht, machen müssen, da Tenöre in der DDR -wie so manches- Mangelware waren. Und wenn einer im Hause war, der die Partie stemmen konnte, hatte er das eben zu singen. Geschadet hat es ihm sicher nicht, auch wenn er eigentlich ein klassischer deutscher Heldentenor alter Schule war. Ich habe ihn oft erlebt. Dort, wo er noch im it. Fach singen musste, v.a. aber in Dresden (Tannhäuser, Lohengrin, Erik, Parsifal, Stolzing). Der Tannhäuser lag ihm wohl am meisten.
 
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Ach, was waren das für Zeiten, früher war es hier in diesem Faden sehr interessant. Habe gerade mal in den 40er Seiten geschmökert. :super:. sla019, chiarina(guest), rolf, ein gewisser gubu :-Du.a.

Früher.....:cry:;-)
 
Ich bin selbst nicht der große Opernfan, aber meine Mutter liebt Opern, und so bin ich praktisch damit aufgewachsen. Jetzt erfüllen wir Kinder ihr einen Traum und werden nächstes Jahr zusammen mit ihr die Aida in Verona besuchen. Das haben wir ihr zum achtzigsten Geburtstag geschenkt.
 
@beo
Da drücken wir schon mal alle ganz fest die Daumen, daß es an dem Tag trocken bleibt!
Tolles Geschenk.
LG Barbara
 
Ich bin selbst nicht der große Opernfan, aber meine Mutter liebt Opern, und so bin ich praktisch damit aufgewachsen. Jetzt erfüllen wir Kinder ihr einen Traum und werden nächstes Jahr zusammen mit ihr die Aida in Verona besuchen. Das haben wir ihr zum achtzigsten Geburtstag geschenkt.

Ich selbst war noch nie dort, aber die aus der Familie, die eine oder mehrere Opern in Verona gesehen haben, sind hellauf begeistert.
 
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Ich habe jetzt längere Zeit hier nichts geschrieben, weil es mir durch kundige »Beiträge« wie

Darf man in der Oper auch auf die Bühne gehen und höflich bitten, daß die nicht immer so rumschreien mögen?

verleitet worden war. Aber heute möchte ich doch einen Hinweis loswerden: Ich war nämlich am Wochenende mit @frosch in zwei Vorstellungen der Dessauer Oper, Puccinis Manon Lescaut und Purcells King Arthur, und ich bin immer noch schwer beeindruckt davon, was dort, in einer Stadt von kaum 80.000 Einwohnern, an anspruchsvoller Oper auf die Beine gestellt wird. Wer sich ab Herbst das neue Bauhausmuseum anschauen wird oder wer grad mal bei seinem Berlinbesuch keine Karten mehr bekommen hat, sollte unbedingt die Seite des Anhaltinischen Thaters konsultieren, was im Angebot ist. Musikalisch wird er/sie auf keinen Fall enttäuscht werden (blöde Regieeinfälle gibt es überall, aber auch das war hier nicht der Fall).
 
Ich habe gestern etwas gemacht, was ich mir nie zugetraut hätte - ich bin im Kino in die Oper gegangen, und zwar in die Direktübertragung von Gounods Faust aus Covent Garden. Nun, Musik aus dem Lautsprecher ist halt doch irgendwie Konservenmusik, zumal wenn die akustische Anlage den einströmenden Tonmassen nicht ganz gewachsen ist, aber ansonsten war es besser, als ich dachte.

Im Unterschied zu anderen Paradestücken der Grand Opéra wie Aubers Stummen von Portici oder Meyerbeers Hugenotten teilt das Stück mit vielen späteren romantischen Adaptierungen historischer oder literarischer Stoffe eine Grundschwäche: es reduziert deren Pluridimensionalität im Prinzip auf eine konventionelle Liebesgeschichte (siehe Aida, Nabucco, Otello et cetera), und verstärkt diese Verengung noch durch Aufwertung »empathischer« Nebenfiguren, wie etwa @froschs Zechkumpan aus Auerbachs Keller, Siebel (Siébold), der zum waschlappigen hoffnungslosen Verehrer der Protagonistin aufgebrezelt wird. *) Das Komödiantische, aber auch das agnostisch- zweifelnde, gelegentlich sogar nihilistische Element der Vorlage fehlt fast vollständig.

Die Musik bietet alles von bombastisch und schmissig über süffig bis zu filigran und zart und lässt daher auch grottenfade Inszenierungen wie die im Internet verfügbare Zürcher mit Jonas Kaufmann gut überstehen. Die Londoner war das genaue Gegenteil - allermächtigste Ausstattungsoper. Vielleicht erklärt das auch, dass man fast genau soviel wie in der wirklichen Oper erlegen muss - schlappe 40€.




*) Ich musste bei Goethe erstmal nachlesen, um nachvollziehen zu können, wie der Librettist überhaupt auf diese Idee kam. Offenbar ist sie aus Siebels Kurzinvektive herausgesponnen:

Ja, singe, singe nur und lob' und rühme sie!
Ich will zu meiner Zeit schon lachen.
Sie hat mich angeführt, dir wird sie's auch so machen.
Zum Liebsten sei ein Kobold ihr beschert!
Der mag mit ihr auf einem Kreuzweg schäkern;
Ein alter Bock, wenn er vom Blocksberg kehrt,
Mag im Galopp noch gute Nacht ihr meckern!
Ein braver Kerl von echtem Fleisch und Blut
Ist für die Dirne viel zu gut.
Ich will von keinem Gruße wissen.
 
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