Ich hab schon auf dem Schulhof gerne das kleine Arschloch beschützt
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Das ehrt dich, lieber fishi, so wie ich es auch gut finde, dass Peter sich in die Diskussion eingeklinkt hatte! Es ist für mich allerdings interessant, dass osos nun immer noch nicht selber argumentieren muss. Er geht nach wie vor nicht auf Fragen ein, das machst nun du..... . :)
Was die Formulierung "Faschismus" etc. angeht, halte ich es mit Cm:
Nachdem osos1009 klargelegt hat, wie er den Begriff Faschismus versteht hat er sich damit deutlich von dem distanziert was Faschismus bedeutet.
Trotzdem sollte man gerade als deutscher Pädagoge sehr wohl die Bedeutung dieses Wortes kennen! osos1009 hat ja schon viel über Kommunikation geredet und ich meine, man sollte wissen, welche schlimme Verbrechen gerade in Deutschland mit diesem Wort verbunden sind. Für einen Pädagogen besonders, aber auch sonst finde ich eine solche Wortwahl in Beziehung zu den genannten Themen absolut inakzeptabel.
Wenn ich die Begrifflichkeiten nun einmal außer acht lasse und mich auf das konzentriere, was osos1009
meinte
Mahler, Debussy, Liszt, Chopin, John Lennon, Jimmy Hendrix, Heinrich Neuhaus (ja der auch), Özil, die Hohe Kunst, etc. sind keine Führer, sie sind GÖTZEN. Das ist noch schlimmer, denn Führer wird man spätestens nach ihrem Tode wieder los.
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erkenne ich mit viel gutem Willen eine Gesellschaftskritik. Ich habe das Gefühl, das dieser Punkt auch einer der Gründe dafür ist, wieso du dich hier engagierst. Es scheint um elitäres Denken, um Ausgrenzung anderer Denkweisen etc. zu gehen.
Mit GÖTZEN sind vermutlich IDOLE gemeint. Aus meiner Sicht ist es sehr menschlich, Idole zu haben. Sonst gäb' es ja keine. Aus diesem Artikel
http://kobra.bibliothek.uni-kassel....34-2007070318835/1/MessnerIdolePaedagogik.pdf
geht hervor, dass bereits in allen frühen Hochkulturen Idole eine zentrale Rolle gespielt haben. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht und was man draus macht. Man kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass bestimmte Eigenschaften eines Idols zu einem Ideal werden können, einem Ziel von höchstem Wert, nach deren Verwirklichung man strebt. Dazu gehört Reflexion und ein kritischer Geist. Und so sage ich, dass Debussy, Neuhaus etc. überhaupt keine Götzen sein können (!) - sie können höchstens dazu gemacht werden! Die obige These ist also sehr ungenau formuliert, wenn sie denn stimmt.
Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Kritik an Debussy etc.. Man muss ihn nicht mögen, die Leute werden auch ohne ihn und überhaupt ohne klassische oder sonstwelche Musik glücklich. Er ist aber - und das steht völlig außer Frage - ein höchst bedeutender Komponist. Das ist er wegen der außergewöhnlichen Qualität seiner Kompositionen. Neuhaus ist als Klavierpädagoge und Pianist berühmt geworden. Also wegen bestimmter Fähigkeiten und wegen des
Inhaltes seiner pädagogischen Schriften. Dass man diese Schriften und sein pianistisches Können für höchst bedeutend erachtet, hat überhaupt nichts mit Götzentum zu Tun! Ich zitiere aus dem oben genannten Artikel:
"
Ein Idol zu verehren bedeutet, sich nicht mit der realen Jennifer Lopez
oder dem realen Oliver Kahn zu identifizieren, also nicht mit dem Menschen, der sich hinter dem Star verbirgt. Vielmehr wird in der Verehrung das Idol erst geschaffen, es entsteht
eine aus den Sehnsüchten vieler Anhänger gespeiste und durch deren Projektionen kreierte
Figur. Dabei ist es nicht nur die herausragende Leistung auf künstlerischem Gebiet oder im
Sport allein, die einen Menschen zum Idol werden lässt. Der Schauspieler oder Sportler
muss sich zudem noch in besonderer Weise als Projektionsfläche für die Wunschphantasien Jugendlicher anbieten und deren unerfüllte Selbstansprüche stellvertretend ausleben."
Einen Götzen zu kreieren bedeutet also etwas ganz anderes als sich mit klavierpädagogischen Schriften
auseinanderzusetzen und sie als wahr zu erachten, weil sie mit der eigenen Wahrnehmung, den eigenen Fähigkeiten und gelernten Inhalten (z.B. in einem Musikstudium) etc. übereinstimmen!
Galigulaminix, geh mal zu einem LangLang-Konzert, schnapp Dir ein paar "elitäre Spießer" und erklär ihnen, welcher Mist das sei. Dann wirst Du diese Ähnlichkeit schon bemerken. Vielleicht verliert auch der eine oder andere ganz die Fassung (hängt von Deiner Sprachkunst ab
) und verpasst Dir ein Veilchen. Während die ALLGEMEINE ENTRÜSTUNG vermutlich nur im "elitären" Bereich zu finden ist, kannst Du die gleiche Götzenverehrung auch bei einem ZZ-Top-Konzert von ein paar Bikern bewiesen bekommen. Oder als Schalke-Fan in der Bayern-Kurve ...
Was da abgeht, sei es in Klassik, Pop, Rock oder Sport, ist schon krank.
Wie gesagt, glaube ich, dass das normal ist. Wichtig ist, dass man immer noch kritisch reflektieren kann, dass dies eine persönliche Haltung ist und nicht etwas Allgemeingültiges. Dass man eine andere Sicht als die eigene noch nachvollziehen kann, wenn es auch nicht die eigene ist.
Man kann (?) Oswin auch anders lesen " Lieber Schüler, lass Dich nicht kirremachen. Es geht auch ohne Liszt. Und wenn Du nie Clair de Lune spielen kannst, so ist das auch kein Beinbruch. Du kannst auch mit meinem Zeugs Spass haben".
Und da kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück, zur Klavierpädagogik (ich finde übrigens nicht, dass diese Fragestellung zur Frage des TE OT ist). Natürlich geht es ohne Liszt. Ein Jazzer wird ihn ohnehin in der Regel nicht anfassen. Auch viele Schüler kommen nicht bis zu Liszt. Und? Macht das was? Nein, denn ein kleines Menuett von Bach oder Mozart kann schon ein Hochgenuss sein, ein wundervolles Erleben. Im gesamten Faden wurde nie etwas anderes gesagt, sonst bitte ich um ein Zitat.
Wenn es nur um Spass haben geht, lieber fishi, sind wir ganz einer Meinung. Natürlich kann man mit diesen Videos Spaß haben. Wenn aber
Ich möchte trotzdem noch einmal etwas klarstellen: es wäre überhaupt nicht zu diesem Verlauf des Fadens gekommen, wenn von osos1009
1. nicht Dinge über regulären Klavierunterricht gesagt worden wären, die nicht stimmen (Anfang nur über Noten, keine Improvisation, wegen Einführung von Noten hören viele Kinder auf, .................)
2. nicht Dinge über klavierpädagogische Inhalte und Lehrwerke gesagt worden wären, die fachlich unhaltbar sind (s. z.B. seine Anmerkungen zu Theorie und Technik)
3. die Videos samt Lehrwerk nicht als gleichrangig/besser als klavierpädagogische Lehrwerke und Klavierunterricht dargestellt worden wären.
Hätte osos1009 seine Methode hingestellt als etwas, was sie ist, nämlich als einen Einstieg für Leute, die einfach mal ein paar Stücke lernen und nicht sofort Klavierunterricht nehmen wollen ohne irgendeinen Anspruch, das jetzt besonders gut hinzukriegen, und nicht als eine klavierpädagogisch hervorragende Methode, wäre alles gar nicht so gekommen.
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das formulierte Ziel sein soll, mit dieser Methode eine gute Basis für das Erlernen des Klavierspiels zu legen und der Eindruck vermittelt wird, dass diese Methode klavierpädagogischen Lehrwerken sogar überlegen ist, dann hat es nichts mit Elitarismus zu tun, diese Methode abzulehnen. Ein Pädagoge muss sich daran messen, was er sagt. Und falsch ist falsch. Aber - und das habe ich auch mehrmals gesagt - für jemanden, der nicht an einer Basis interessiert ist und einfach mal was spielen will, kann diese Methode richtig sein. Nur bitte nicht klavierpädagogisch verbrämen.
Liebe Grüße
chiarina