Lieber Peter,
ich danke dir, dass wenigstens du auf meine Argumente eingehst. Schade, dass Osos dies nicht getan hat.
Auf geht’s:
Ich weiß es halt auch nicht, welche Ergebnisse so ein Onlinekurs wirklich hat. Ist es verschwendete Zeit oder nicht? Ich meine nicht.
Tja, und ich meine schon, nämlich genau dann wenn ein Anfänger darauf stößt, der durchaus mehr erreichen möchte und nicht klar darauf hingewiesen wurde, was der Kurs kann oder nicht kann und eine vermeintliche Abkürzung gesehen wird. Hat er sich ein Jahr lang damit beschäftigt und dann das Niveau erreicht, dass dort nach einem Jahr zu erreichen ist (siehe Chiarinas tollen Beitrag), dann ist das verschwendete Zeit gewesen, die man besser hätte nutzen können.
Der Anspruch vieler (nicht aller, Nica! ;) )Anfänger ist bestimmt der, dass man schnell irgend etwas spielen können will. Diesem Anspruch genügt so ein Kurs. Die Gefahr der fehlenden Selbstwahrnehmung besteht ja auch bei Autodidakten (ich weiß das am besten! :) ). Sie sind dennoch als solche akzeptiert.
Geht dieser Anspruch denn so weit, sich ein Jahr mit etwas zu beschäftigen und dann auf einem schwachen Niveau für diese Zeit zu sein? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich wäre bitter enttäuscht wenn ich dann sehen würde, was andere mit demselben Zeitaufwand nach einem Jahr spielen. Und klar stehen Autodidakten vor derselben Gefahr der fehlenden Selbstwahrnehmung (ich habe ja beschrieben, dass ich das ebenfalls sehr gut weiß), nur wird denen auch nichts anderes (auch noch für Geld) versprochen.
Aber es ist trotzdem richtig, dass ein Anfänger schnell ein Erfolgserlebnis haben will. Chiarina hat beschrieben, wie das geht.
Und dieses "ganz toll Klavierspielen können" wird halt von jedem, gerade von Anfängern, völlig unterschiedlich interpretiert.
Richtig, dieses „ganz toll Klavierspielen können“ wird von jedem Anfänger unterschiedlich interpretiert. Mir tun nur die leid, die eben wirklich, im eigentlichen Sinne „ganz toll Klavierspielen können“ wollen und dann an so einen Kurs geraten in dem nicht klar beschrieben wird, was erreicht wird und was nicht.
Ich finde so ein Onlinekonzept auf jeden Fall interessant und auch geeignet für Anfänger. Es ermöglicht ein unkompliziertes Kennenlernen eines sehr komplexen Themas, ohne Verpflichtungen nachzugehen, die man evtl. gar nicht halten kann oder will und kann mir auch gut vorstellen, dass man darauf aufbauen kann und in der kurzen Zeit nichts "versaut" wurde.
Und hier widerspreche ich entschieden! Wer sich über eine gewisse Zeit lang (z.B. ein Jahr) ausschließlich mit einem Online-Kurs beschäftigt, kann sich einiges versauen. Wer ein Jahr lang kontinuierlich dieselben Fehler macht, weil er sie selber nicht erkennt oder bemerkt, der hat diese Fehler verinnerlicht und wird Mühe haben, sie wieder loszuwerden. Ganz zu schweigen von den Unzulänglichkeiten, die diese Videos enthalten (wieder war es Chiarina, die das ausgeführt hat).
Ich bleibe dabei:
Es besteht die große Gefahr, dass der Schüler glaubt, er mache es richtig, weil es ihm einfach an der nötigen Selbstwahrnehmung fehlt. Gerade bei einem Anfänger kommt das sehr häufig vor. Der zweite Punkt ist, dass es passieren kann, dass der Schüler an einen Punkt angelangt, an dem er nicht mehr weiter kommt. Er hört oder merkt, dass da was nicht stimmt, aber er ist unfähig zu ermitteln was nicht stimmt, da ihm die nötige Analysefähigkeit seines Spielapparates fehlt oder ob für seine Hände nicht doch ein anderer Fingersatz günstiger wäre.
Vielleicht mag ja auch Osos noch etwas dazu sagen…
Lieber osos1009
[!!!!....!!!!....!!!!]
Liebe Grüße
chiarina
Liebe Chiarina,
magst du nicht ins schöne Oberösterreich ziehen? Einen begeisterten Schüler hättest du schon sicher! :kuss::kuss:
Viele Grüße!