Nein, eine amerikanische. Ich will nur Russen und Ruszen (Kerze!) unterscheiden, ja, ja, die langen und kurzen "u"...
@jannis falls dir das schwerfällt ein kleiner Merk
vers:
rußende
Kerzen von
Russen ent
flammt
nimmt unser
jannis nicht
gern in die
Hand
natürlich gibt es unterschiedliche Vokallängen, unterschiedliche Silbenlängen, betonte und unbetonte Silben, auch differierende Aussprache von Vokalen (das o in Rose wird anders als das o in Roß gesprochen) und sogar noch weitaus verblüffenderes gibt es wie z.B. das Menzerathsche Gesetz - - - in der Lyrik allerdings wird die gesprochene Sprache in ein
strafferes rhythmisches Korsett gekleidet: Jambus, Daktylus und wie die Versfüße alle heißen. Und es ist kein Problem, (lyr.) Texte mit gleichlangen Silben (streng rhythmisch) zu sprechen - und das wiederum ist hilfreich beim erarbeiten vom rhythmisch richtig spielen: man kann zu musikalischen Rhythmen passende (rhythmisch, nicht frei gesprochene) Wörter/Texte erfinden. Und wir haben im deutschen kein Problem damit, zwei- und dreihebige Texte streng rhythmisch zu sprechen, es lassen sich passende Wortfolgen finden.
natürlich ist es ein Unterschied, ob man frei spricht oder ein Gedicht vorträgt - irgendwo bei Rilke (Weise von Liebe und Tod...?) wechselt der Erzähltext zwischen Prosa und Lyrik, ohne dass das Druckbild einen Unterschied macht: da kann man prima ins stolpern geraten, wenn man das zum erstenmal laut vorliest.
im Unterschied zum normalen täglichen
sprechen ist also die meiste Lyrik
rhythmisch strenger - das kann man übrigens prima merken, wenn man ein Gedicht liest, welches mit Rhythmen unerwartet spielt: (wie so oft eignet sich da Heine)
Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
(versuch, nicht an Silchers Melodie zu denken - würdest du trotzdem den dritten Vers ändern wollen?)