Dr. Johnny Wilhelm
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Hallo nochmal, Miron!Hallo Wilhelm,
was mich noch interessiert:
Ich kann mir vorstellen, dass manche deiner Klavierstücke auch mit anderen Instrumenten gut klingen würden.
Hast du auch schon Aufnahmen mit Spinett oder Orgel gemacht? Das ist ja bei einem Digital Piano meistens dabei.
Dein "Piano Prelude" würde ich gerne auch mit Spinett-Sound hören und deine "Fuge" auch gerne auf einer Kirchenorgel.
Dann noch eine Frage hierzu:
Wie lange beschäftigst du dich schon mit Komponieren?
Hast du dein hohes Niveau autodidaktisch erlernt oder hattest du einen Lehrer, bei dem du gelernt hast?
Vielleicht kannst du auch ein Buch empfehlen, das du studiert hast, um so komponieren zu können?
Überhaupt ist es ungewöhnlich, dass du als Hobby-Pianist gerade diese Art der Musik komponierst?
Warum gerade Musik, die an Bach erinnert? Und nicht an die anderen Meister wie Mozart oder Beethoven?
Überhaupt: Warum gerade im Stil der alten Meister? Warum nicht z.B. impressionistisch oder Jazz oder gar Easy Listening?
Grüße,
Miron
Ich versuche meine Geschichte kurz zusammenzufassen, um damit möglichst viele Fragen zu beantworten.
Ich nahm das Klavierspiel vor etwa 7 Jahren wieder in die Hände, nachdem ich lange Zeit keine Taste mehr berührt hatte, da die „Strenge“ meines Vaters, mich zum Klavierspiel zwingen zu wollen als Kind, mir jegliche Lust daran genommen hatte.
Es fing mit der Toccata und Fuge in d Moll an, ich begann jeden Tag, Takt für Takt das Stück auswendig zu lernen bis ich es konnte, weil es mir so gut gefiel.
Die Musik Bachs war als einzige dazu in der Lage mich durch schwere Zeiten zu begleiten und eine stoische Ordnung in meinem Kopf wiederherzustellen. Ich empfand was ich hörte als göttlich und wollte dahinter kommen, warum das so ist.
Mit der späteren Musik fehlt mir diese Harmonie, die durch die Gleichstellung aller Stimmen erzeugt wird. Es kommt mir fast so vor, als würde man die tieferen Stimmen damit versklaven, da sie nur als Stütze der Oberstimme dienen, der es als Einzige erlaubt ist, sich als Melodie zu bewergen.
Beim auswendig Lernen neigte ich immer wieder zu falschen Tasten zu greifen und und es entstanden im Stück neue Richtungen, die mir gefielen, die ich aber nicht fortführen konnte…
Kompositionsideen habe ich seit ca. 4 Jahren begonnen zu notieren, mit nicht sonderlich viel Zuspruch von der Außenwelt (im Gegenteil), weswegen ich irgendwann nur noch für mich alleine gespielt habe. Durch den Außendruck wäre das Klavierspiel kein Spiel mehr…
Die kurzen Stücke, die ich jetzt auf Youtube gestellt habe, sind etwa ein Jahr alt (ausgenommen die vier-stimmigen Spiegelkanons). Da fing ich an konsequent zu komponieren bzw. mich der Musik zu widmen.
Größtenteils habe ich mir selber Gedanken zur Musik gemacht und viele meiner Gedanken konnte ich in Büchern oder Zitaten der alten Tonsetzmeister wiederfinden, was mich stark motivierte weiterzumachen.
Ich glaube nicht, dass ich in der heutigen Zeit einen Lehrer finden könnte, der mir dabei hilft, da diese alte Kunst gewissermaßen verloren gegangen scheint.
Schon CPE Bach sagte, dass er und sein (uns heute bekannter) Vater die Theorie von Rameau bezüglich der Harmonie abstoßen, die sich aber durchsetzte und heute überall gelehrt wird…
Es ist alles ein riesiges Durcheinander, was das Thema Kirchentonarten usw. angeht.
Wenn mein Verständnis irgendwann ausgereift sein sollte, würde ich meine Ansichten und Übungsmethoden ins Internet stellen.
Ich denke am ehesten würde es mir gefallen auf einem Clavichord zu spielen, da ein Klavier zu laut fürs stundenlange Üben ist, nur sind diese zu teuer und es ist wahrscheinlich nicht gerade einfach an ein Gutes zu kommen.
Auch eine Beschäftigung mit den Techniken der 12-Ton-Methode könnte dir ein paar Ideen geben
Danke für dein Kommentar, Olf!
Ich arbeite den Zeitstrahl mehr oder weniger von hinten nach vorne durch und bin immer noch dabei, das Alte zu verstehen, siehe Antwort an Miro.
Aktuell beschäftige ich mich mit dem Musiktheoretiker Marpurg.
Freundliche Grüße,
Wilhelm