Rudl, das Äußern von Kritik erfordert nicht zwingend die Fähigkeit zu exzellentem Klavierspiel. Gleiches gilt für Literatur und Sport und, und, und ....
1. ) Kein Autotester kann ein Auto konstruieren, 2. ) kein Sportjournalist gut fussballern, 3. ) kein politischer Redakteur Politik machen ...
Tjaa, Fisherman, das hättst Du - verständlicherweise - wohl gern. Dem ist aber genauer betrachtet nicht so.
Zunächst zu Deinen Beispielen:
1. ) Da wäre ich mir nicht so sicher, denn z.B. die wirklichen Tester mit Ahnung, also die Erlkönig-Tester ( Erlkönige = getarnte Neumodelle, damit nicht Trottel sie erkennen können ) , kennen jedes winzige Detail des Objektes, mit dem sie sich beschäftigen.
2. ) Ein Journalist muss objektiv und neutral berichten. Im Sportjournalismus ist es allerdings in massiver, von mir über die Jahre z.B. in einigen mich interessierenden Sportarten, aber HAUPTSÄCHLICH im Bereich Fußball beobachteten Berichterstattungen so, dass in frechem und überbordendem Maße lokale Vereins-Vorlieben der Reporter durch die Berichte hindurchschimmern wie der Mond durch die Löcher im Schweizer Käse. Solche zählen nicht als Beispiel. Wenn Du es zugrundelegen würdest, würde Dir also jemand, der nur vom Reiten Ahnung hat, eine plausible Berichterstattung zu einem Fußballspiel oder einer Eiskunstlaufkür liefern können, und Du wärst damit zufrieden ? Tut mir leid, Fisherman, da muss ich lachen. Journalismusbeispiele zählen hier keinen Penny.
3. ) Noch viel drastischer in politischen Kommentaren. Da sind schon naturgemäß die Sender "ARD" und "ZDF" ( Ihr wisst ja: ARD = links, ZDF mehr rechts, aus der Geschichte ) vorbelastet. Und Du verlässt Dich allen Ernstes auf solche Kommentare ?
Nein, Fisherman, es zählt nur das, was man selber entnehmen kann, und das, was erwiesene Experten wertungsfrei zum Thema zu sagen haben. Dazu gehört, dass sie sich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit dem kommentierten Thema bestens auskennen, und auch, dass sie in einer fairen Weise ( wie z.B. Fritz Walter in seinen Memoiren ) mit den Ansichten auf Gegner, Verhältnisse usw. BESTENS auseinandersetzen KÖNNEN.
Negativbeispiele finden wir zuhauf zunächst im Bereich Literatur, und Du wirst ja wohl sagen wir einer geschriebenen Kritik über die Werke Goethes weniger Bedeutung beimessen, wenn sie von einem Siebtklässler mit "5" in Deutsch kommt, als wenn sie von Schiller käme, das nehme ich doch bei einem vernunftbegabten Menschen wie Dir an. Oder sollte ich mich irren ?
Genau so sieht es in mannigfaltigen anderen Bereichen aus: Jemand, der Bachzolds Menuett G-Dur geradeso mit Hilfe seiner Omma aufs Klavier tappsen kann, schreibt eine Kritik über sagen wir Chopins g-Moll-Ballade, die ein junges Mädchen gerade im Konzert hervorragend gespielt hat:
Und da nimmst Du also diese Kritik solcher Napfkuchen für bare Münze ?
Tu das nicht. Wir hatten gesehen, dass sowas gefährlich sein kann ( im Wetzikon-Thread wurde es deutlich, was passiert, wenn Unkenntnis eines Kritikers offenbar wird...es erfolgt eine vernichtende Reaktion - allerdings gegen den Kritiker ), und auch in anderer Beziehung laufen solche Nappel Gefahr, reingelegt zu werden ( Gottschalk hat Dwight mindestens 2 Mal böse reingelegt: Einmal durch Kritiken, die er über sich selbst schrieb, mit Pseudonym, und beim zweiten Mal mixte er eine unbedeutende Beethoven-Bagatelle ins Programm als sein eigenes Werk, er schummelte also etwas, um Dwight auf den Leim zu locken, und Dwight, der die Deutschen Klassiker als Heilige Schrift anzusehen den Anschein erwecken wollte ( aber eigentlich, wie so viele auch hier, nichtmal einen Zweiklang spielen konnte ) , erkannte es nicht und kritisierte an der "schlechten Komposition Gottschalks" herum....Zitat aus Buch:
"And Dwight took the bait"....
Also: Kritiker, die sich negativ äußern, müssen das, was sie kritisieren, beherrschen, und SELBST bessere Vorschläge liefern können, sonst sind sie wie ein Pfiff im Wind: Sie sind sonst ja unglaubwürdig, zudem unbedeutend, dämlich, und leicht entlarvbar bezüglich ihrer wahren Absichten, die aus Neid entstehen.
Solchen Leuten ist eine klare Absage zu erteilen - und Klavierspieler, die was drauf haben, lachen über sie - oder machen sie direkt am Instrument platt wie ne Flunder. So als Konträrkutsche.
Dies sprach: Gottschalk.