Der Junge Pianist - Eine Klavierschule?

Soso.

Selbst die so isoliert und rein technisch wirkenden Übungen an der Stange beim Ballett, werden nicht einfach nur technisch absolviert.

Aber natürlich! sonst sieht es aus wie hier (wobei ich selbst hier eine gewisse Ästhetik zu erkennen vermag.)
Bei den Tänzern und Tänzerinnen die ich das Vergnügen habe zu kennen hat selbst das Greifen eines Buches aus dem Regal Anmut genug um mir ein Lächeln in das Gesicht zu bringen. Aber ich weiß auch um die vielen langen Dehnübungen.....

Zu den verhärteten Fronten möchte ich noch eine Gleichnis in den Raum stellen, es ist aber nur meine unmagebliche Meinung:
Wer nachts bei Regen auf der A44 bei Soest nur das patta-patta-patta der Reifen auf den Betonplatten und das uieck-uieck-uieck des Scheibenwischers hört, der wird mit reinen Technikübungen nicht froh.
Wer aber mit dem herrlichen Polyrhythmus bis Unna mitgrooved, der kann damit durchaus auch mal Spass haben weil er Musik macht.

Grüße, ich rocke gleich erst mal das Schwimmbad. Vanuatu Water Woman as a Boy
;-)
kleine Anekdote zum Schwimmtraining: Sxxxxxx: "was machst du für einen Beinschlag?" Ich: "sechsachtel". War nicht mal falsch, trotzdem unverständiges Gesicht.
 
Aber ich weiß auch um die vielen langen Dehnübungen.....

Die einem im Wesentlichen dazu nützen, um bei ner Party mit einem Spagat anzugeben.

Für schönes und korrektes Tanzen bringen sie einem null Komma nix.

Auch der Turnout wird immer nur als Winkel gesehen, den jede(r) erreichen will, ohne zu verstehen, dass es um die Kraft dahinter geht.

Um den Bezug zu diesem Faden nicht zu verlieren: Es sind in den verschiedensten Feldern Fehlannahmen sehr verbreitet, von denen sich viele, besonders Anfänger, in die Irre führen lassen.

Nur wenige verstehen wirklich.

Das liegt auch daran, dass sich eine häufig verbreitete Lüge / Fehlannahme viel besser verbreitet und bei den Leuten fest brennt, als eine eher selten vorgetragene Wahrheit / Korrektur, so richtig sie auch sein mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Eindruck, daß es sich hier um verhärtete Fronten handelt: Je vehementer Hanon verdammt wird, desto mehr legen sich die Befürworter ins Zeug. So wichtig es ist, das Gehör als wichtigstes Kontrollorgan anzuerkennen, so kann es doch gelegentlich von Nutzen sein, sich auf die motorischen Aspekte zu fokussieren. Das eine sollte das andere nicht ausschließen. Das Gehör mag ja eine klare Vorstellung davon haben, wie ein schöner Triller klingen sollte. Wenn die Motorik nicht stimmt, hilft auch die beste Vorstellung nichts. Sehr aufschlußreich in dieser Hinsicht ist das Buch von Martin Gellrich „Üben mit Lis(z)t“ (leider nur noch antiquarisch erhältlich).
Liebe Cheval blanc,

es hat hier aber niemand geschrieben, dass man die (Senso-)Motorik nicht trainieren soll! Es leuchtet anderen und mir nur nicht ein, wieso man seine ohnehin begrenzte Zeit beim Üben nicht so effektiv und sinnvoll wie möglich nutzen sollte. Und da sind andere Übungen, die das Ohr zwingend mit einbeziehen, weil sie sonst nicht funktionieren, eben viel besser. Schumanns Haus- und Lebensregeln sind da ein prima Leitfaden.

Liebe Grüße

chiarina
 

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