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Okay. Wobei ich das "gar nicht" auch so nicht unterschreiben wollen würde. Das ist wie "mich kann man nicht hypnotisieren"; wenn man sagt "es klappt beim einen besser, beim anderen schlechter" stimmt das aber wohl als Minimum sicherlich. Zu stärkeren Aussagen würde ich mich als Nicht-Fachmensch nicht versteigen wollen. ;-) Wobei auch andere Industrie-Länder einen Esoterik-Boom erleben, soweit ich weiß.
kannst Du Dich noch an die Schlager-Fuzzis aus den 60ern und 70ern erinnern. Ist Dir einer in Erinnerung, der wirklich singen konnte? Mir nicht.
 
kannst Du Dich noch an die Schlager-Fuzzis aus den 60ern und 70ern erinnern. Ist Dir einer in Erinnerung, der wirklich singen konnte? Mir nicht.
Ich kann mich eher an die 80er aus erster Hand erinnern, da ich erst in den späten 70ern geboren wurde. Auch da gab es genug Interpreten, die nicht singen konnten und können (Milli Vanilli noch bekannt?). Aber... seit wann ist das heutzutage anders? :-D

Ein Pop-Interpret ist halt ein Gesamtprodukt. Womit wir wieder bei der Verpackungs-Diskussion sind: Popmusik und ihre Interpreten sind zu 90% Verpackung und Zielgruppen-Analyse. Daher sind auch so viele Eintagsfliegen dabei. Aber auch hier: nicht nur in Deutschland. Das funktioniert in USA, UK, Frankreich etc. genauso gut, würde ich einfach mal behaupten.
 
...was du sagen willst, ist ja längst klar
Warum kommst Du dann mit Ärzten und undichten Dächern?
statt einfach zu sagen "ärgerlicherweise hat es die Vermarktungsbranche geschafft, gar zu vielen zu suggerieren, dass sie allein als Qualitäts- und Erfolgsnachweis ausreiche", ist das ulkige hier
Das sage ich so noch immer nicht.Ich habe immer gesagt, dass es ein Teil ist. Und das war schon zu Mozarts Zeiten so.
Dein Können reicht doch auch nicht aus, um davon zu leben. Du musst damit irgendwo hin und Dein Können an irgend wen verkaufen. Und das ist nicht ärgerlich sondern unumgänglich und Teil Deiner Tätigkeit. Der mag im Laufe der Zeit geschrumpft sein, weil du evtl. eine Festanstellung hast, aber irgendwann hast Du ja mal irgend wie auf Dich aufmerksam gemacht.
 
Und wie. Ohne das aggressive Marketing des Vaters hätte er in seiner Kindheit den Erfolg als "Wunderkind" längst nicht gehabt.
 
kannst Du Dich noch an die Schlager-Fuzzis aus den 60ern und 70ern erinnern. Ist Dir einer in Erinnerung, der wirklich singen konnte? Mir nicht.

Und was ist mit Bata Illic? Oder Chris Roberts? Oder Michael Holm? Oder Jürgen Marcus? Was sind hier nur für Banausen unterwegs, die wahre Sangeskunst nur mit den Meistersingern von Nürnberg assoziieren:cry2:
 
Warum kommst Du dann mit Ärzten und undichten Dächern?
damit du endlich kapierst, dass "marketing" kein Bestandteil von musikalischem, medizinischem oder meinetwegen auch handwerklichem können ist und dieses weder ersetzen, noch aufwerten kann --- bestenfalls kann Werbung untaugliches Zeug zeitweilig pushen (und dort, wo das niemandem schadet, ist das auch herzlich wurscht)
 
Und was ist mit Bata Illic? Oder Chris Roberts? Oder Michael Holm? Oder Jürgen Marcus? Was sind hier nur für Banausen unterwegs, die wahre Sangeskunst nur mit den Meistersingern von Nürnberg assoziieren:cry2:
mea culpa, Du hast natürlich völlig recht. Die Klasse eines Jürgen Marcus z.B. ist nur noch durch Hau ab Carpendale zu toppen. "Das schöne Mädchen von Seite eins, das möcht ich haben, und weiter keins". Das waren noch Texte, die einem das Herz aufgehen ließ (weil man kurz vor dem Stress-Infarkt stand) . Aber auch heutige Texte knüpfen an diese herrliche Tradition an: "Wir sind die coolsten, wenn wir cruisen...." *rhythmisch mit dem Kopf nick und dümmlich drein schau*. :coolguy::blöd:
 
dass "marketing" kein Bestandteil von musikalischem, medizinischem oder meinetwegen auch handwerklichem können ist
Ach Rolf, darum ging es doch gar nicht und ich frage mich langsam, was Du liest, wenn Du liest. Nicht um Können alleine ging es, sondern wie man mit dem Können (unterschiedlich groß) erfolgreicher Musiker wird. Mit Klappern! Wie überall. Ohne gehts nicht. So schwer?
...was du sagen willst, ist ja längst klar
Glaube ich Dir nun nicht mehr.

Und jetzt sage ich Dir mal was, was Du garantiert verstehst:
***edit by Mod: bitte keine unflätigen Ausdrücke und Geschreie, danke!***

So! :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
mea culpa, Du hast natürlich völlig recht. Die Klasse eines Jürgen Marcus z.B. ist nur noch durch Hau ab Carpendale zu toppen. "Das schöne Mädchen von Seite eins, das möcht ich haben, und weiter keins". Das waren noch Texte, die einem das Herz aufgehen ließ (weil man kurz vor dem Stress-Infarkt stand) . Aber auch heutige Texte knüpfen an diese herrliche Tradition an: "Wir sind die coolsten, wenn wir cruisen...." *rhythmisch mit dem Kopf nick und dümmlich drein schau*. :coolguy::blöd:

Wer ist denn heute noch in der Lage, sein Verlangen nach körperlicher Nähe zum weiblichen Geschlecht :kuscheln:so eindeutig und gleichzeitig poetisch zu formulieren wie Bata Illic mit seinem Lied "Ich möchte der Knopf an Deiner Bluse sein"? Niemand! Traurig aber wahr...:cry:;-)
 
Ach Rolf, darum ging es doch gar nicht und ich frage mich langsam, was Du liest
hier z.B. deine verworrenen Beiträge, die ich auch zur Genüge hier zitiert hab und die du nun anders verstanden haben willst (soll ich´s zum drittenmal zitieren, ja?) ;-):-D da hilft keine rote Schrift und kein Gezappel: du hast nun mal dein teils verworrenes Zeug hier "präsentiert" ;-)
 

Und was ist mit Bata Illic? Oder Chris Roberts? Oder Michael Holm? Oder Jürgen Marcus? Was sind hier nur für Banausen unterwegs, die wahre Sangeskunst nur mit den Meistersingern von Nürnberg assoziieren:cry2:

Hi chris,

ja, ich finde auch, dass Schlager zu negativ beurteilt werden manchmal. Sie und ihre erfolgreiche Vermarktung und die ihrer Interpreten hängen mit einigen Faktoren zusammen, die in meinem Buch "Musik um uns", 7.-10. Klasse, isbn 3 476 20049 3, Metzler, c 1982, ausführlich dargelegt sind. ( Das Buch empfahl mir in der 6. Klasse meine Orient.-Stf.-Musiklehrerin für das Gymnasium, wir besorgten es - aber aufm Gym. wurde es leider nicht verwendet, es ist aber sehr gut, daher las ich es aus eigenem Antrieb.

OK: Der Abschnitt "Schlager" beginnt mit einer Definition ( 1 Seite lang ), deren ersten Abschnitt ich hier weglasse. Den zweiten und dritten aber möchte ich zitieren, er beschreibt, warum Schlager wirken.

Zitat ab S. 81:

[...] Noch vor einem Jahrzehnt nahm der Schlager in der U-Musik eine alles beherrschende Stellung ein. "U-Musik" war sozusagen mit "Schlager" gleichzusetzen. Diesen Platz hat ihm heute die Popmusik ( im engeren Sinne, s.o. ) zum mindesten bei der jüngeren Generation seit Mitte der 50er Jahre zunehmend streitig gemacht oder bereits genommen. Hierfür sind nicht nur musikalische, sondern vor allem auch textlich-inhaltliche und soziologische Gründe ausschlaggebend: Ist doch der Schlager in seiner ausgesprochen unkritischen, verharmlosenden und beschönigenden Haltung der Jugend heute mit Recht suspekt.
Nicht die Realitätdes Lebens kommt in ihm zum Ausdruck; er baut vielmehr eine Illusionswelt der Träume und unrealistischen Hoffnungen auf, die lediglich eine Flucht aus der Wirklichkeit, nicht aber die Lösung ihrer Probleme ermöglicht. ( Anm. Olli: Stimme nat. nicht zu, aber das ist hier egal. )
Alternative Melodiewendungen und Rhythmusformeln, ein klangvolles Arrangement und vor allem die Stimme des großen Stars ( möglichst in "akustischer Großaufnahme" ) lassen den Hörer in einem Meer scheinbarer Geborgenheit versinken ( Anm. Olli: Nein, in wirklicher. Aber egal.. ). Alles, was der einsame und enttäuschte Mensch unserer kontaktarmen Zeit vermisst, bringt ihm der Schlager - um ihn dann allerdings um so herber in die harte Realität zu entlassen. ( Anm. Olli: Nein: Alles, was ohnehin die angenehme Welt ausmacht, wird ja im Schlager erneut beschrieben und dient als eine Bestätigung. Daher mag ich es sooo! - Oder was meint Ihr ?????? :-D )

Die Schlagertexte drehen sich durchweg um einige wenige Stoffkreise, die in immer NEUEN VARIATIONEN wiederkehren, um Themen wie Liebe, Liebesglück und Liebesleid, Einsamkeit, Sehnsucht nach der Ferne, nach dem großen Abenteuer, Heimweh, Suche nach dem unvergänglichen Glück, dem Land der Träume. Wie klischeehaft und oberflächlich der Schlager in Sprache und Haltung im allgemeinen ist, kann man den folgenden Beispielen zum Themenkreis "Alltagssorgen - der Schlager als Tröster" entnehmen:
( Anm. Olli: Es folgen: Textbeispiele "Morgen früh" ( Renate Kern ) , "Immer, immer wieder geht die Sonne auf" ( Udo Jürgens ),

und Notenbeispiele: "Immer immer wieder geht die Sonne auf" ( U. Jürgens ) , "Manuela" ( Gunnar Welz; Moslem / Topel ), "Schön war die Zeit, die Zeit mit MOOO-NI-KAAA" :-D ( Ulli Martin; Andreev / Dimitrov ), "Die Welt ist wunderschön, das muß ein jeder seh'n" ( Tony Marshall; Jack White ), "Schön ist es auf der Welt zu sein.." ( Roy Black und Anita ; Lilibert / Twardy ) , "Schneeglöckchen im Februar, Goldregen im Mai" ( Heintje :-D; Roloff / Heel Kaleta )
______________

Es folgen AUFGABEN:

Ich kürze die Zitate:

1. ) "..Melodik der Schlager ist reich an Sequenzen und ( gefühlvollen ) Vorhalten. Sie gilt darüber hinaus als "banal" und "abgegriffen". Untersucht die Melodieausschnitte auf diese Behauptungen hin.
2. ) Bestimmt und untersucht die rhythm. und formalen Merkmale der Beispiele.
3. ) Welche psycholog. Wirkung hat der große Tonsprung am Anfang von "immer immer wieder geht die Sonne auf" , welche psych. Wirkung hat der Background-chor ?
4. ) Produziert selbst einen typ. Schlagertext, unter Verwendung der Wörter aus den Beispielen.
5. ) Erfindet jetzt eine Melodie dazu ! Für Solo+Chor, Solist, Klavier, Gitarre, Bass, Mundharmonika, Schlagzeug usw.
6. ) Nehmt es auf!

7. ) Wie beurteilt Ihr folgende Aussagen über Schlager ?

a ) Musikverleger Hans Sikorski:
"Wir kennen alle die Einwände, die von mancher Seite gegen den Schlager und seine "blöden" Texte erhoben werden. Diese einseitigen Kritiker übersehen völlig, daß dieses Schlager-Liedgut dem Tempo und auch dem Rhythmus unserer Zeit entspricht und alle Versuche, hier hindernd und hemmend oder abwandelnd einzugreifen, vergebens sind." ( Nach: Kaiser I, S. 16 )

b ) Musikkritiker und Musiksoziologe Theodor W. Adorno:
"Nicht nur appellieren die Schlager an eine lonely crowd, an Atomisierte. Sie rechnen mit Unmündigen..." ( Aus: Adorno, Einleitung in die Musiksoziologie, Frankfurt, 1962, S. 37 )

8. ) Weiterführende Literatur über Schlager:
Norbert Linke: "Das Elend der deutschen Schlagerindustrie" ( Musik und Bildung, 1969, Heft 10 ) und besonders in: Siegmund Helms ( Hrsg. ) "Schlager in Deutschland" ( Wiesbaden, 1972 ) . Hier könnt Ihr Euch informieren über die Begriffe Cliquenwirtschaft, Gewinn, Produzent, Pseudonyme, Schallplattenverlag, Schlager im Rundfunk oder Schlagerfestivals ( vgl. darin die Beiträge von N. Linke ) .

Es wird auch auf Juliane Werdings Schlager ( z.B. "Am Tag, als Conny Kramer starb" ) und Jürgens' "Deine Einsamkeit" eingegangen, jedoch wird behauptet, solche seien in der Minderzahl.....:-D

LG, Olli
 
Die Schlagertexte drehen sich durchweg um einige wenige Stoffkreise, die in immer NEUEN VARIATIONEN wiederkehren, um Themen wie Liebe, Liebesglück und Liebesleid, Einsamkeit, Sehnsucht nach der Ferne, nach dem großen Abenteuer, Heimweh, Suche nach dem unvergänglichen Glück, dem Land der Träume. Wie klischeehaft und oberflächlich der Schlager in Sprache und Haltung im allgemeinen ist,

Hi Olli,

das haben sie ja mit Opern gemeinsam und deshalb verstehe ich auch nicht, warum das in der damaligen Hitparade in ihrem ZDF dargebotene deutsche Liedgut so geringgeschätzt wird:-D.

LG
Christian
 
Hi Olli,

das haben sie ja mit Opern gemeinsam und deshalb verstehe ich auch nicht, warum das in der damaligen Hitparade in ihrem ZDF dargebotene deutsche Liedgut so geringgeschätzt wird:-D.

LG
Christian

Das ist ein zweischneidiges Ding, chris...

Die Schlager werden und wurden ja nicht von allen geringgeschätzt, sondern nur von einer gewissen Anzahl.

Zum Beispiel gab es ja, wie wir wissen, auch Dschinghis Khan, und Boney M., deren Hits unvergänglich sind und bis heute andauern. Auch ist ja einschränkend anzumerken, dass auf jeden Fall nicht nur positive, nachprüfbare reale Welten ( "...sagt die Biene zu dem Stachelschwein" ), sondern auch negative, und zwar höchst negative ( Dschinghis Khan: "Pistolero", Boney M "Ma Baker" und viele andere ) dargestellt wurden, was die Hits aber nicht nur nicht unbeliebter, sondern sogar im Gegenteil noch beliebter, da noch realistischer als ohnehin schon machte.

Nein, es ist so: Die Themenbereiche ( negative und positive ), die gbts auch in der Oper. Nur: Das OPERNPUBLIKUM, das ist die Zunge, die hier entscheidend ist, und das Schlager-Publikum.

Das Opernpublikum nämlich wird dahin tendieren, die in den SCHLAGERN dargestellten Verhältnisse als "dummes Zeug", und "unrealistisch" anzusehen - wobei das eine eklatante Fehleinschätzung ist...denn Schlager beschreiben m.E. die Realität und reale Dinge.

Und zwar im GEGENSATZ zur Oper, die dies zwar auch in manchen Teilen tut, aber größtenteils zwar menschliche Grundgedanken und Gefühle zugrundelegt, dann jedoch aber an den Haaren irrwitzige, höchst unrealistische und fragwürdige Koinzidentien und Geschehnisse bündelt - Geschehnisse mithin, in denen sich der - und nun höret :

der OPERNBESUCHER und SCHLAGER-MISSBILLIGER ...in seiner Phantasie aufgehoben und genestwärmt fühlt wie in Abrahams Lot....und er beneidet den Schlagerfan, weil der nämlich am Ende des Schlagers genau dieselbe Welt erblickt, wie im Schlager gezeigt - und der Opernbesucher ? Tjaa - für den ist der Trip dann zuende - ...und die für ihn absonderliche Wirklichkeit hat ihn wieder. :-D

Was hältst Du ( und andere natürlich ) davon, chris ? :-D:-D:-D

LG, Olli!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde hier jetzt nicht schreiben, was er gesagt hat, sonst bekomme ich ja Ärger mit der Moderation, aber er hat den räumlichen Abstand im Vergleich zu dem Knopf an der Bluse nochmals deutlichst verkürzt.
 

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