Ich finde es ehrlich gesagt schlecht, es negativ zu bewerten, wenn jemand weiß, dass er intelligent ist.
Denn das führt zu jenem Image der Arroganz und Einbildung, die der "Elite" nachgesagt wird.
Sich selbst absichtlich für dümmer zu halten als man ist, ist genauso, wie andere Qualitäten klein zu machen. Egal, ob die nun erarbeitet sind oder nicht - hübsches Aussehen, angenehmes Wesen, gute Noten, hohe Musikalität, Fleiß, handwerkliches Geschick, emotionale Intelligenz, was gibt es da nicht alles.
Bescheidenheit ist etwas sehr angenehmes, aber übertriebenes öffentliches Ausleben von Minderwertigkeitsgefühlen ist genauso nervig und anstrengend wie zu große Arroganz.
Es ist natürlich etwas anderes, sich für besonders toll und besser als den Rest der Menschheit zu halten, vor allem, wenn man offensichtlicherweise nicht in dem Bereich aus der Masse heraussticht, in dem man sich anpreist.
Aber ist es nicht bedenklich oder zumindest traurig, dass man sich in der Schule mit dem schlechtesten Zeugnis des Jahrgangs brüsten kann, mit dem besten aber (vermutlich aus Neid und Unverständnis des Erlangens) als Streber abgestempelt wird?
Was die Klavierspieler angeht - ich habe ja jetzt mit ziemlich vielen Pianisten und anderen Musikern zu tun, und ich muss sagen, dass die Musiker entgegen meiner Hoffnung genauso sind wie andere Menschen auch.
Es gibt sind sehr kluge, clevere Leute darunter, genauso wie Menschen, die mit ihrer Langsamkeit anderen auf den Geist gehen.