Für Profis ist "Zeit" auch investiertes Geld. Von daher mehr als legitim, ein Stück nicht ins Repertoire zu nehmen, das sich aus unerfindlichen Gründen sperrt, und die kostbare Zeit lieber in ein anderes zu investieren.
Der Anfänger/Amateur hingegen deklariert kurzerhand ein überforderndes Stück zur Etüde um: Techniken kennenlernen, sich-durchbeißen-lernen, Ekelstellen irgendwie meistern, häufig vorkommende "Patterns" bezwingen (z. B. chromatische DVs kreuz und quer über die Tastatur etc.)
Ich habe bislang noch von jedem Stück etwas gelernt, aber ich habe auch nicht wenige, die zwar achtbar und redlich zuende geübt wurden, aber von Konzertreife weit entfernt sind. Einige, die mir wichtig sind, waren auch schon in der zweiten Runde (also so richtig im Unterricht). Jedesmal war es eine riesige Freude sich selbst zu beobachten, wie viel besser Hirn und Hände die Aufgabe bewältigen.