Was für @hasenbein, auch ein KKL kann sich Pädagoge nennen.
... solange der Schüler bei ihm "etwas" lernt, ja.
Was ist an "Pädagoge" schwammig?
Es ist jemand, der Wissen vermittelt und zwar der Wortherunft nach eigentlich vor allem an Kinder (das "Päd"- kommt nicht von "pedes" sondern von "paidos" - altgr. für "Knabe". Findet man auch in päd-o-fil).
Der Wortteil -agoge kommt von "leiten", "führen" bzw. "hinbringen" oder "hinführen" und findet sich so auch in so hübschen Worten wie "Demagoge" ... bei dem ist die Zielgruppe nur das Volk (altgr. demos).
Ein Päd-agoge ist also jemand, der ein "Kind" (bei den Griechen fand die Erziehung der Mädchen größtenteils im Elternhaus statt, weswegen nur die "Knaben" zu Lehrern gebracht werden mussten) zu einem festgelegten (Lern-)Ziel zu führen versucht (z.B. in einer Prüfungsvorbereitung zu einer möglichst guten Note in der Prüfung - der Inhalt der speziellen Prüfung ist dabei vollkommen egal ... zumindest für die Frage, ob da ein Pädagoge am Werk ist).
Wenn der Erfolg das ausschlagende Kriterium ist, dann muss man (leider) recht vielen Lehren den Titel Pädagoge aberkennen.
Ausserdem ist Erfolg (zum Beispiel im schulischen Kontext) laut einer Metastudie von
Hattie nur zu knapp 30% auf das Lehrerhandeln zurückzuführen ... ca. 50% des Erfolgs von Unterricht hängt allein von den individuellen Vorraussetzungen des Schülers ab (Motivation, Vorwissen, Konzentration). Die manchmal recht hoch bewerteten Kriterien Familie (Herkunft), Peers (guter/schlechter Umgang) oder strukturelle merkmale der Bildungseinrichtung teilen sich die übrigen 20% zu relativ gleichen teilen (je ca. 5%).
Ob man es schafft, einem Kind "Alle meine Entchen" beizubringen, oder nicht, das hat nicht wirklich viel damit zu tun, ob jemand Pädagoge ist oder nicht.
Wie
@Peter schon schrieb, die "Sache" ist nicht ein bestimmtes Lied oder Stück sondern Musik (oder spezifischer Klavier spielen). Die Töne von "Alle meine Entchen" kann man notfalls auch konditionieren ... alledings ist fraglich, ob man dabei auch "Musik" vermittelt hat, oder eher auf der Ebene "Nagel einschlagen" verbleibt.
Wenn es nur darum geht, isolierte Inhalte erfolgreich zu vermitteln, dann ist jeder Mensch Pädagoge und man muss sich ernsthaft fragen, was an dieser Bezeichnung überhaupt schützenswert sein soll?
Jeder, der sich halbwegs professionell mit der Frage beschäftigt, wie er einem Individuum dabei helfen kann, seine Befähigungen zu erweitern, weiß auch, dass weit mehr dazu gehört, als die immer selben Inhalte in einen Nürnberger Trichter zu füllen und diesen über die "tabula rasa" des Schülers zu halten.
Wer so unterrichtet, der kann meiner Meinung nach auch gerne weiter mit dem Glauben unterrichten, es gäbe eine "Stunde Null" und seinen Unterricht an imagnären "Mittelköpfen" orientieren ... bei Manchen wird er damit Erfolg haben.
Bei Anderen wird er scheitern, und nichtmal wissen warum ... war halt ein "unbegabter Schüler" ... leider ist aber manchmal nicht der Schüler unbegabt, sondern der Lehrer ist eben einfach KEIN Pädagoge.