agraffentoni
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er meint vermutlich Gefühl...
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er meint vermutlich Gefühl...
jemand meinte, meine Beschäftigung mit der Musik als "oberflächlich" titulieren zu müssen.
ist das nicht etwas zu oberflächlich?
Ab wann sank die Qualität der Diskussion gleich wieder?
Ach ja richtig: jemand meinte, meine Beschäftigung mit der Musik als "oberflächlich" titulieren zu müssen.
einfach noch ein paar Leichen aus dem Keller ziehen, nicht wahr.Zur weiteren Belustigung
Das klingt im Grunde so, als wird jedem, der sich nicht den Hintern in einer Musikakademie plattgedrückt hat, pauschal jegliche musikalische Expertise abgesprochen. Und das ist eigentlich schon starker Tobak...Und ich find's echt anstrengend, Leuten zu erklären, dass einem Musikalität nicht zufliegt. Man kann noch so viel Talent haben - wie man ein Crescendo über eine größere Strecke disponiert, wie man eine perfekte Balance zwischen Haupt- und Nebenstimmen erreicht, wie man ein zwingendes Timing produziert, warum man Akkorde auf bestimmte Art färben muss, damit sie gut klingen, wie man das Pedal perfekt benutzt etc.pp. - das erwirbt man nur durch harte Arbeit und sehr guten Unterricht.
Man kann sich zwar der Illusion hingeben, dass man mit dem eigenen (selbsverständlich weit überdurchschnittlichen Talent!) diese Dinge intuitiv richtig macht. Aber das ist letztlich nur Selbstbetrug - man hat einfach noch nicht gelernt, die Feinheiten genau zu hören.
klingt gerade so, als seien die Etüden ein Pappenstiel. Wie lange dauert es, bis jemand, der mit 5 Jahren am Konservatorium angefangen hat zu studieren, die Op. 10 anhörbar auf CD einspielt (13 Jahre?), wie lange, bis die Op. 25 so klingen wie bei Sokolov (30 Jahre?), und wie lange, bis ein Amateur alle Etüden wirklich anhörbar spielt (105 Jahre?)Die Technik, alle Chopin-Etüden im Tempo runterzurasseln, ist dagegen vergleichsweise schnell zu erwerben.
Das habe ich nicht behauptet. Ein aufmerksamer, geschulter Klassik-Hörer fühlt, ob ein Musiker eine tiefe Beziehung zum aufgeführten Werk hat und ob er künstlerisch etwas zu sagen hat, ob er eine individuelle Sicht auf ein Musikstück hat und diese auch hörbar machen kann. Kurz: er merkt intuitiv, in welchem Maße eine Interpretation stimmig und glaubwürdig ist.Dann sind die ganzen Klassikfreunde, die mit ihren Moneten den Klassikbetrieb am Laufen halten, also auch alle musikalische Knallköppe, die gar nicht wissen, was für erlesene Kost ihnen die Meister, die über jedes Tönchen eine Doktorarbeit geschrieben haben, da vorsetzen?
Manchmal verdeckt genau dieses Warum und Wie im Profi-Bereich aber auch den Blick auf das Wesentliche.Aber das heißt noch lange nicht, dass der Klassik-Hörer detailliert das Warum und Wie benennen kann, das hinter einer solchen Interpretation steckt.
Richtig und falsch sind wirklich keine Kriterien, nach denen Musik beurteilt werden kann, und falls doch, dann nur in einem relativ großen Rahmen (z.B. grobe Fehler wie eine Begleitung, die zu laut gespielt ist, oder auf kompositorischer Ebene die Anwendung der 11 auf der Dominante bei gleichzeitiger Terz usw).Mick, Du weißt doch - in der Musik gibt es kein Richtig oder Falsch, nur persönlichen Geschmack!.
Bereits D.Baremboim sagte schon sinngemäß in einem Interview: "Man kann nicht sagen ob etwas richtig ist, aber man kann sagen ob etwas nicht richtig ist"Richtig und falsch sind wirklich keine Kriterien, nach denen Musik beurteilt werden kann
Wie soll man denn den Blick auf das Wesentliche finden, wenn man sich nicht darüber im Klaren ist, was das Wesentliche (eines bestimmten Musikwerkes) überhaupt ist? Bzw. wenn man nur ein diffuses Gefühl hat, was es sein könnte? Und was nützt es, wenn man es erkannt hat (oder glaubt, erkannt zu zu haben), aber nicht weiß, mit welchen musikalischen Mitteln man eine Aussage transportieren kann?Manchmal verdeckt genau dieses Warum und Wie im Profi-Bereich aber auch den Blick auf das Wesentliche.
Die Erfahrung habe ich ganz und gar nicht gemacht - ganz im Gegenteil - die Frage ist immer: was will ich, warum will ich das und wie schaffe ich es, meinen Ausdruckswillen einem Publikum verständlich zu machen. Ich bewege mich offenbar in anderen "Kreisen" als du.Das eigentliche Wesen der Musik, nämlich die Frage, ob sie berührt, spielt in solchen Kreisen nach meiner Erfahrung oft leider nur eine Nebenrolle.
Es waren Kreise, denen ich glücklicherweise entkommen bin.Ich bewege mich offenbar in anderen "Kreisen" als du.
Nur fängt die leider erst dort an, wo der handwerkliche Teil tadellos ist."künstlerische Selbstverwirklichung"
Wenn Du damit die technische Seite meinst, muss ich Dir - wenigstens zum Teil - Recht geben. Versemmelte Töne, ein unbeholfener Anschlag und dergleichen sind einer Klavieraufnahme auf jeden Fall etwas abträglich.Nur fängt die leider erst dort an, wo der handwerkliche Teil tadellos ist.