Zweiter Teil Übe-Experiment:
Genaues Spüren der Bewegung und ihrer Auswirkung
1. Sucht euch einen Dur-Akkord oder Moll-Akkord in einer bequem zu spielenden Lage, die Rechte sollte mindestens drei Töne spielen oder auch vier, die linke mindestens zwei (Oktave, Quinte, oder auch mehr)
2. Legt die Hände in Position, berührt die Tasten, spielt aber nicht. Nehmt mit dem ganzen Körper die maximal angenehme Haltung ein mit minimaler Anspannung. Siehe erstes Post - denkt an bestimmte Partien des Körpers, die oft angespannt sind, z.B. unterer Rücken, Schultern, Knie, Kiefer.
3. Spielt den Akkord mit beiden Händen. Hier kommt nun das Besondere: Die Art wie ihr den Akkord anschlagt. Schickt euere ganze Aufmerksamkeit und euer Bewusstsein in die Fingerspitzen. Stellt eine maximal enge gedankliche Verbindung zu den Tasten her, die auf Folgendes achtet:
Wie schwer kann der Finger sein, bevor sich die Taste bewegt? Dann: Wie wenig Gewicht lasse ich in die Taste, dass sie sich bewegt? Spürt in alle Finger gleichzeitig hinein. Sind alle Finger bewusst da, oder gibt es ein paar "blinde" Finger? Gebt mehr Gewicht in die Tasten, bis ihr den Akkord spielt.
4. Naturgemäß braucht das sehr viel Zeit und geht langsam! Kein normaler Anschlag. Bitte mehrmals machen und eher leise spielen. Jedes Mal sehr, sehr viel Zeit zum Vorbereiten nehmen (sowas wie 20 Sekunden pro Anschlag).
Ziel-Gefühl: Ihr habt auf einmal ein Gefühl und ein Bewusstsein dafür, wie genau ihr die Tasten anschlagen müsst, damit alle sechs (oder mehr) Töne angeschlagen werden und keiner weg bleibt. Damit alle Töne gleichzeitig angeschlagen werden; damit alle Töne in der Lautstärke angeschlagen werden, die ihr wünscht (z.B.: Bass und oberster Ton lauter als die in der Mitte usw.)
Ich bin nicht sicher, wie gut das auf einem Klavier funktioniert im Vergleich zum Flügel. Auf einem E-piano ist es sicher sehr schwierig bis unmöglich.
Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich? Wenn nicht, gibt es später mehr Erläuterung.