Klein-Ludo geht in die Schule...

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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Ich fühlte mich in höchstem Masse überfordert. Die Wiege-, Auf- und Abbewegungen habe ich nur teilweise verstanden warum, wo und wann (Taktschwerpunkte, Fingerumsätze, Dynamikwechsel).
Harmoniewechsel und Akkorde. im Stück. Prinzipiell war es gut Erklärungen zur erhalten, habe aber nur teilweise folgen können. Mein Kopf qualmt. Die Handgelenkbewegungen erfordern sehr langsames um bewussten (Gehirn-)Training. Könnte zermürbend werden.

Hast Du erwartet, alles sofort und direkt umsetzen zu können und es hinfort auf Anhieb nie wieder anders zu machen? Überleg doch mal. Es hat Gründe, warum man über JAHRE Unterricht nimmt: Zum Beispiel, um immer wieder darauf hingewiesen zu werden, was noch nicht automatisiert ist, um Nachfragen stellen zu können, was kognitiv noch nicht durch den Hippocampustrichter durch ist, und nicht zuletzt: Um das früher oder später tatsächlich Verstandene und Erlernte weiter zu verfeinern, selbständig zu variieren und den adäquaten Einsatz kontrollieren zu lassen.


Ist solch eine starke Bewegung des Handgelenks für erwachsene Anfänger wirklich erstrebenswert oder geht eher in Richtung "hochfortgeschrittenes/professionelles Spiel/Technik". Handgelenk von Unterhalb der Tastenhöhe bis maximal hohe Handgelenkhaltung. Was ratet ihr mir, wie soll ich vorgehen? [...]
Die Technikakribie/Feinarbeit der Lehrerin könnte zu (kurzfristigem/zeitweiligem) Motivationsverlust/Frustrationen führen.

Willst Du eine zweckmäßige Technik erlernen oder nicht? Lass Dich doch erst mal auf den Unterricht ein, ohne sofort alles - noch ehe Du es richtig verstanden hast - brühwarm im Internet von mehr oder weniger kompetenten Anonymoi kommentieren zu lassen, die weder live anwesend waren noch sicher sein können, dass Du korrekt wiedergibst, was Deine Lehrerin Dir vermitteln wollte.

Sei froh, wenn sie Dir Deine komischen Anmerkungen nicht übel nimmt. Falls Du das tatsächlich so gesagt haben solltest, hättest Du Dich nicht wundern dürfen, wenn sie augenblicklich kehrt gemacht hätte.
 
@Barratt Ich muss mich auch fragen, wo ich hin will mit meinen 44 Lenzen und welchen Aufwand ich da betreiben will. Da meine (erreichbaren) Ziele sehr begrenzt sind, wäre ich geneigt beim Lernen/Stoff gewisse Abstriche zu machen, zumal wenn beim Ueben der Spass/die Motivation verloren ginge. Stundenlang irgendwelche Bewegungsmechanismen immer wieder im Detail zu üben, ist ja eigenlich nicht mein Ding. Auf jeden Fall werde ich es aber mit offenem Haupt und Herzen angehen, was sie mir beibringen will, und es soweit einbauen wie es halt - zeitlich und motivationstechnisch- möglich ist. Ich nehme deinen Rat gern auf und lass mir meinen Unterricht hier nicht vom (anonymen) Forum zerpflücken (wie auch schon früher gesagt).

Sei froh, wenn sie Dir Deine komischen Anmerkungen nicht übel nimmt. Falls Du das tatsächlich so gesagt haben solltest, hättest Du Dich nicht wundern dürfen, wenn sie augenblicklich kehrt gemacht hätte.

Ach was, eine geborene "Parisienne" hält sowas schon aus. ;-)
 
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Da meine (erreichbaren) Ziele sehr begrenzt sind, wäre ich geneigt beim Lernen/Stoff gewisse Abstriche zu machen, zumal wenn beim Ueben der Spass/die Motivation verloren ginge.

Warst Du es nicht, der unter anderem Nickname die Pathétique spielen wollte, aber rasch an seine Grenzen stieß? Jetzt lernst Du (offenbar) das Rüstzeug, um überhaupt je etwas "Aufregenderes" spielen zu können. Mit einem unflexiblen Handgelenk bekommst Du original gar nichts gescheit auf die Tasten.

Denk nicht, dass Du allein vor solchen Herausforderungen stehst. Und schon gar nicht wegen Deines Alters, Du Jungspund. ;-) Stichwort Alter: Dann hast Du erst recht keine Zeit zu verlieren!!!

Beiß Dich da mal einen Monat lang oder zwei aufmerksam und konsequent durch. Der Erfolg gereicht Dir ganz sicher zur Motivation, und in einem Vierteljahr spätestens bist Du dankbar, es versucht zu haben.
 
Hmm, @Kleiner Ludo
Du wolltest doch immer hoch hinaus, Pathetique und Aehnliches spielen. Dafuer ist nun einmal Anstrengung gefragt. Eigentlich kann ich mir eine Ueberforderung auch nicht ganz vorstellen: Mit 44 ist man jedenfalls noch ziemlich jung, was Lernen und Verstehen angeht. Es gibt auch kein schoeneres Gefuehl als einen rauchenden Kopf zu haben, in dem sich allmaehlich das Chaos lichtet.
Bei der Mondscheinsonate sind im ersten Satz (aber auch im dritten) Neapolitanische Sextakkorde zur Pathopoiesis haeufig. Die Neapolitanischen Sextakkorde wurden zum Ausdruck hoechsten Schmerzes und der Trauer verwendet (Pathopoiesis=Erzeugung einer starken Gefuehlsregung).
Da scheint kein harmloser Mond (die Interpretation von Rellstab ist jedenfalls miszverstaendlich, denn der Mond kann zu allen moeglichen Situationen scheinen).
Was das Handgelenk betrifft, so sind Lockerungsuebungen sicher wichtig. Zur konkreten Methodik will ich mich nicht aeuszern, da ich nicht dabei war.
Weiter viel Ehrgeiz, einen noch schlimmer rauchenden Kopf und dadurch schnelle Fortschritte wuenscht
Jannis
 
@Barratt Ich muss mich auch fragen, wo ich hin will mit meinen 44 Lenzen und welchen Aufwand ich da betreiben will. Da meine (erreichbaren) Ziele sehr begrenzt sind, wäre ich geneigt beim Lernen/Stoff gewisse Abstriche zu machen, zumal wenn beim Ueben der Spass/die Motivation verloren ginge. Stundenlang irgendwelche Bewegungsmechanismen immer wieder im Detail zu üben, ist ja eigenlich nicht mein Ding

Ludo man nimmt Unterricht um etwas zu lernen (und ja es gibt Menschen, bei denen löst das Lernen per se schon Glücksgefühle aus). Da ist die Überforderung dann nur ein Ansporn;)

Es ist nicht dumm Abstriche zu machen, das schützt vor falschen Erwartungen. Aber ich zweifle daran, dass Du als Schüler in der Lage bist zu entscheiden, welche Abstriche beim Stoff sinnvoll sind.

Ich lese Dich gern, aber bitte, lass Dich doch mal ohne wenn und aber auf *einen* Lehrer ein. In sechs Monaten kannst Du immer noch wechseln oder aufhören.

Manchmal ist das was man aus etwas herausziehen kann direkt proportional zu dem was man hineinsteckt. ;)
 
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Ludo man nimmt Unterricht um etwas zu lernen (und ja es gibt Menschen, bei denen löst das Lernen per se schon Glücksgefühle aus). Da ist die Überforderung dann nur ein Ansporn;)

Naja, ich habe 10 Jahre (Allgemein-)Unterricht gemacht/genommen, nicht weil ich lernen wollte, sondern da hin/durch musste.
;-)

Ich lese Dich gern, aber bitte, lass Dich doch mal ohne wenn und aber auf *einen* Lehrer ein. In sechs Monaten kannst Du immer noch wechseln oder aufhören.

Keine Angst das werde ich schon (bald) machen.

Schauen wir mal, ob die sich überhaupt nochmal zu mir nach Hause traut. Barratt hat da gewisse Zweifel in mir geweckt. ;-)


Manchmal ist das was man aus etwas herausziehen kann direkt proportional zu dem was man hineinsteckt. ;)

:lol:
 
Mir ist bei dem MP10, was meines Wissens die gleiche Tastatur wie das CA95 hat (?) die leichtgängige "Mechanik" stark aufgefallen. Viel viel leichter als bei meinem CLP, fast schon wie bei meinem Bechstein-Flügel.

Die Frage ist, ob eine leichgängige Tastatur wirklich so von Nachteil ist.

Ich habe in meinem Urlaub aus Spaß in einem großen Musikgeschäft einen halben Tag lang alle Digis uns stage-pianos angespielt, teilweise mehrfach.
Das teuerste war ein Clavinova für ca. 8.000,--. Die Tastatur fand ich fürchterlich. Es gab kein Yamaha, dessen Tasten ich nicht als zu schwer und "holzhackermäßig" empfunden hätte. Casio und eine dritte Marke (unteres Preissegment), deren Name mir entfallen ist, haben mir auch nicht gefallen.
Einzig das Kawai ES8 und das MP11 fand ich gut und kommen dem spielgefühl, welches ich auf meinem Schimmelchen habe, nahe.
Und da ich keinerlei Umstellungsschwierigkeiten habe, wenn ich einmal die Woche an den Flügel von meinem Lehrer randarf, kann mein leichtgängiges Schimmelchen umgekehrt auch nicht so verkehrt sein.

@Kleiner Ludo Hihi, rauchender Kopf ist doch prima, solange sich kein Schwelbrand entwickelt.
Der Vorhang ist ein kleines Stück gelüftet, wenn du dich drauf einlassen kannst hebt er sich von Stunde zu Stunde etwas mehr. Das kann so spannend sein!
 
@Kleiner Ludo
Willst du lernen Klavier zu spielen, oder 'n Büschn Wellness am Instrument praktizieren?
Oder möglichst ohne großen Aufwand beindruckende Sachen spielen?
 
Nanu? Digis laden dir bis zu 85 g auf die Finger, weil das Pedal dir kein Dämpfergewicht abnimmt. Und das Tastenheruntergewicht wird beim Flügel ohne Dämpfer bestimmt, beim Digi naturgemäß immer mit. 20 g hat ja nicht mal ein Keyboard.

Ich habe jetzt mal selbst nachgemessen mit Euro-Münzen. Ich musste 4x1EUR, 4x2 EUR und am Ende eine 50 Cent platzieren, damit die Taste deutlich runterfiel. Macht dann 4x7,5g+4x8.5g+7.8g
also sagen wir mal ca. 65g-70g. Sollte doch eigentlich passen?
Ist also die Lehrerin inkompetent? ;-)
 

Was diese KL mit dir gemacht hat klingt sehr gut und durchdacht, ich persönlich würde keinen einzigen Moment überlegen, für welchen der beiden von dir vorgestellten KL ich mich entscheiden würde.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du dich in dieser ersten Stunde überfordert gefühlt hast, immerhin hat sie einige Dinge angesprochen, von denen Du noch nie gehört hattest. Neue Techniken zu erlernen fühlt sich immer erst mal an wie ein großer Berg, der zu überwinden ist. Da kann der innere Schweinehund schon mal knurren. Aber wenn man sich darauf einlässt, kann es auch viel Spaß machen, einen Teil der Übungszeit mit Technikübungen zu verbringen, die man durchaus abwechslungsreich und musikalisch gestalten kann. Und genau das ist richtiges Klavierüben! Du benötigst ein technisches Grundgerüst (und mehr), um Klavierstücke so zum Klingen bringen zu können, wie Du sie in deinem eigenen Ohr gern hättest. Es ist dabei ganz normal, dass nicht immer gleich alles 1:1 umgesetzt werden kann. Man erhält die Anregungen im Unterricht, probiert sie dort zum ersten Mal aus, merkt dann zu Hause, was man doch noch nicht ganz verstanden hat und geht motiviert in den nächsten Unterricht, um dort gezielt Rückfragen zu stellen. Ich bin sicher, Deine KL wird sich über Rückfragen freuen und darauf eingehen.

Fehlende Spieltechnik ist ein sehr hoher begrenzender Faktor beim Klavierspiel, der auf Dauer noch viel demotivierender sein kann, als der regelmäßige Einbau von Technikübungen und ein rauchender Kopf. Ginge ich ohne rauchenden Kopf aus dem Unterricht, hätte ich das Gefühl, nichts weiterführendes gelernt zu haben.

Übrigens gehöre auch ich zu diesen Spätanfängern mit unflexiblen Handgelenken und arbeite gerade daran, dem Klavier "forte" differenzierter und klangschöner zu entlocken. Ich soll in einem Fall ebenfalls das Gelenk nach unten bringen und mich dann mit den Fingern nach oben abdrücken als wollte ich mich abstützen. Die Tonleiterübung fpfpfpfpfpfpf deiner KL habe ich deshalb sofort ausprobiert und finde sie sehr hilfreich.
 
Ich habe jetzt mal selbst nachgemessen mit Euro-Münzen. Ich musste 4x1EUR, 4x2 EUR und am Ende eine 50 Cent platzieren, damit die Taste deutlich runterfiel. Macht dann 4x7,5g+4x8.5g+7.8g
also sagen wir mal ca. 65g-70g. Sollte doch eigentlich passen?
Schon.
Keinesfalls. Vorurteile über Digitalpianos sind verständlicherweise weit verbreitet. Wenn man vergleicht, muß man allerdings gucken, womit man vergleicht. Bei Kawai-Digis sind die relativ unbekannten*) Kawai-Flügel das Vorbild und nicht die von der Konkurrenz.

*) Verglichen bspw. mit Yamaha ist der Klavierhersteller Kawai ein ziemlicher Zwerg.
 
Ein ähnliches Zitat stammt von Schaljapin: "Für große Künstler gibt es keine kleine Rollen und für kleine Künstler keine großen."
 
Mehr Eindruck macht es, recht einfache Sachen beeindruckend gut/schön zu spielen.

"Wer sich zu groß ist für die kleinen Dinge, ist zu klein für die großen Dinge"
(Zitat von hab' ich vergessen)

Ich will bei anderen gar keinen (positiven) Eindruck mit meinem Pianoschaffen schaffen. Ich will ja nur für mich selbst rumwerkeln, Und ja, da macht es mir Freude (mich) beeindruckende Sachen in einer nicht beeindruckenden Weise zu spielen. Ist das so schlimm? :heilig: Natürlich darf es gern einigermassen gut/besser werden/klingen, deshalb bin ich auch hier und habe KL, aber "the sky is the limit" das muss es nicht sein.
 
Ich hab bei meinen letzten Lehrerwechsel auch auf rotierende Handbewegungen umstellen müssen. Am Anfang war das durchaus etwas "zeitaufwendig", aber insgesamt ging es dann recht schnell mit der Umstellung und es hatte bei mir eine sehr große klangliche Auswirkung.
Da würde ich mich jederzeit wieder darauf einlassen... diese Mühe lohnt sich!!
 
Ich will bei anderen gar keinen (positiven) Eindruck mit meinem Pianoschaffen schaffen. Ich will ja nur für mich selbst rumwerkeln,
Das habe ich vor drei Jahren auch schon mal von jemandem gehört. ;-)

Und ja, da macht es mir Freude (mich) beeindruckende Sachen in einer nicht beeindruckenden Weise zu spielen. Ist das so schlimm? :heilig:
Das ändert sich mit der Zeit noch. Weil du nämlich auch beim Hören besser wirst und dann wirst du mit nicht so beeindruckenden Spielweisen selbst kaum noch zufrieden sein.

Die musikalischen Ansprüche steigen, auch deine eigenen. Das Repertoire wird sich dem anpassen.
 
Hallo kleiner Ludo!

Wenn du mit deinem Procedere glücklich bist ist doch alles okay!

Manchmal habe ich den Eindruck, wenn ich deine Beiträge lese, dass es nicht so ist.

In meinem Klavierleben hat sich gezeigt, dass die Aussagen von Klimperline, Sven, Barat und anderen zutreffen.
Ich habe nach frustrierenden Ergebnissen als späteinsteigerin vor vielen Jahren das Handtuch geworfen und Jahre das Klavier nicht mehr angerührt.
Vor 2 Jahren habe ich wieder angefangen und zwar von ganz vorn. Okay, Notenlernen musste ich nicht neu, aber mit Kuckuck, alle meine Entchen ging es zunächst los.
Danach mit KL habe ich gedacht, das wird was und habe dazugelernt.
Seit einiger Zeit haben sich wieder alte Verhaltensweisen eingeschlichen.
An Stücken, die zu schwierig für mich sind, hab ich mir die Zähne ausgebissen, z.B. die Aria K 32 von Scarlatti.
Und prompt stellten sich wieder die unbehaglichen Gedanken ein.
Jetzt hab ich die für Anfänger geeignete Gavotte von Händel auf dem Notenpult und fühl mich sauwohl damit.

Du bist ja schon viel weiter. Und ausserdem ticken wir alle anders. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass der Weg, den dir die genannten User vorschlagen, ein guter Weg ist.

Viele Grüße
Marion
 

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