Verminderte Akkorde sind prinzipiell Akkorde mit (irgendwelchen) verminderten Intervallen. Zumeist Terzen...???
Ein Vierklang mit vier uebereinander geschichteten kleinen Terzen ist ein verminderter Septakkord (kurz "verminderter Akkord"). Es gibt nur drei "prinzipiell verschiedene": c-es-ges-a-(c), des-e-g-b-(des), d-f-as-h-(d), dann waere wieder es-ges-...usw, aber "hatten wir schon" als ersten Akkord. Lasz Dir die genaue Funktionalitaet von Deinem Klavierlehrer oder -lehrerin erklaeren. Die Stelle beginnt ab Takt 32...
Die Sechzehntel sind nicht immer Sechzehntel bei Dir (ist aber jetzt nicht so schlimm, es gibt verschiedene Theorien, sogar, dasz sie eigentlich an die Triolen angepaszt werden mueszten, faende ich persoenlich aber rhythmisch zu spannungsarm). Fuer mich ist der erste Satz der Sonate ein Trauermarsch, daher der punktierte Rhythmus, der unerbittlich eingehalten werden sollte, die Triolen sind ein figurierter Choral, der Basz die Basis des Ganzen.
Trauermarsch: Erstens der Rhythmus, zweitens die Melodiefuehrung in engen Intervallen, drittens die Verwendung des neapolitanischen Sextakkordes.
Da nehme ich doch lieber den Lautstärke-Regler (= permanentes linkes Pedal).
Das bringt leider ueberhaupt nichts. Der una-corda-Klang ist naemlich durch die weiche etwas "unkonkrete" Klangwirkung etwas Besonderes und gibt dem Stueck einen schwermuetigen, geheimnisvollen Charakter.
Ich nehme an, du meinst, dass ich zu oft vom Pedal runter (und wieder rauf) gehe. Das muss ich mit KL klären, wo Pedalaktivität sein soll.
Beethoven schreibt, dasz das ganze Stueck "senza sordino", also mit von Anfang bis Ende (?) durchgetretenem rechten Pedal gespielt werden solle. Je leiser und vernebelter die Triolen-Achtel daherkommen, umso besser. Vor allem auf den heutigen Instrumenten musz man zumindest ein wenig dissonante Harmonien ausdaempfen (Czerny wollte sogar bei jeder neuen Basznote einen Pedalwechsel, das mache ich nicht), sonst klingt es zu chaotisch, trotzdem ist das (fast) staendig heruntergetretene rechte Pedal eine ganz eigene Wirkung wie eine besondere Registrierung auf der Orgel, die Beethoven hier wollte. Im zweiten Takt, z.B. wechsele ich das Pedal nicht: die Dissonanz h-cis ist sowieso da. Ich finde es auch schoen, vor den beiden Schluszakkorden kein Pedal zu wechseln. Vorraussetzung: sehr dezente Mollterz im vorvorletzten Takt.
Diese Registrierung steht in krassem Gegensatz zum nachfolgenden Allegretto: Es koennte fuer Streichquartett geschrieben sein, bei dem jedes Instrument eine sehr klare Linie verfolgt (wenig Pedal, Klarheit, Durchsichtigkeit).
Naja die Fingerwechsel 1-4, 1-5, 1-54 mach ich ja eigentlich. Was meinst du, ist die Basstimme (zeitlich) abgehackt oder dynamisch zu sehr betont und deshalb getrennt ("neues") wahrgenommen.
Ja, der Basz ist "zu abgehackt", d.h. es ist dynamisch nicht klar, wohin die Baszlinie fuehrt, wo der Hoehepunkt ist. Dies musz gerade am Anfang sehr dezent sein, da ja noch der ganze Satz kommt. Hat bei Dir aber auch mit der rechten Hand zu tun. Sollte auch Dein KL erklaeren...
Mit Fingerwechsel meine ich Folgendes: 3. Takt im Basz: A'-A, Fis'-Fis. Auf dem unteren A' mache ich einen stummen Wechsel 5-3, um dann Fis' mit 5 gut anbinden zu koennen. Dabei musz ich natuerlich das A kurz loslassen, macht aber nichts, da Pedal. Dieses Pedalargument gaelte natuerlich auch fuer die Verbindung A'-Fis', aber ich habe einfach mehr Klangkontrolle, wenn ich nicht "springen" musz. Aehnlich im vierten Takt: Bei Gis'-Gis mache ich auf dem oberen Gis einen stummen Wechsel 1-2 usw..
Ganz wichtig halte ich die immer wieder "ins Nichts" fuehrenden crescendi: Z.B. Takt 44 mit "subito piano": "Die Auflehnung gegen den Schmerz, die Verzweiflung der Trauer und ein resigniertes Zusammenbrechen". Nochmal auch z.B. in Takt 48/49, da zerreiszt es mein Herz vor allem durch den Neapolitaner in Takt 50 (das ist, was da nach D-Dur aussieht), der den Zusammenbruch endgueltig macht. Ab hier gibt sich die Person in ihr Schicksal und endet in resignierter Trauer. (Ist natuerlich meine pers. Interpret.)
Weiter viel Erfolg mit dem schwierig zu gestaltenden Stueck wuenscht
Jannis