40er
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@40er
Zu 100% kann ich Dir da zwar nicht beipflichten, aber natürlich hast Du auch ein bisschen recht. An dieser Stelle erinnere ich gern daran, dass ich auf einen Kommentar reagiert habe, der meine zuvorige Einlassung ironisierte.
Was mich extrem stört ist folgendes: Die Fliehenden erscheinen hier als die Ärmsten der Armen und werden wie lästige Kostgänger betrachtet, dabei hatten sie in ihrer Heimat einen Beruf und eine Ausbildung. Syrien war mal ein Land mit einem zivilisatorischen Standard. Es gibt unter den Geflohenen Leute, die lernen über ihren Smartphone-Internetzugang (auch so ein Hauptärgernis bestimmter Gruppen - das sind ja arme Schlucker, und wieso haben die ein Smartphone???) schon auf dem Weg nach Deutschland ein bisschen Deutsch, jedenfalls so, dass sie den verblüfften Journalisten auf Deutsch antworten können, wenn auch grammatisch noch nicht ganz lupenrein. Es versuche mal jemand, mal "eben so" (auf der Flucht und mit anderen Sorgen im Kopf) Arabisch so gut zu erlernen, dass eine gewisse Verständigung möglich ist. Davor ziehe ich den Hut.
Hierzulande wird in den Social medias stets suggeriert, sie seien hier "wegen Hartz IV". Das finde ich unverschämt, denn die Mehrzahl derjenigen, die es bis hierher schaffen, ist zielstrebig und hatte daheim ein ordentliches Auskommen (sonst hätten sie es nicht so weit geschafft) und ist ganz sicher nicht erpicht darauf, hier Stütze zu kassieren. Diese doppelte Degradierung finde ich tragisch und - ja! - sehr ärgerlich.
Danke für Deinen Beitrag.
Ich bitte mal daran zu denken, dass Syrer wohl so ca. 1/5 der Flüchtlinge darstellen. Von denen ist auch nicht jeder hochgebildet und liesse sich relativ unproblematisch eingliedern, wobei Bildung in keinen Zusammenhang zu einer Eingliederungswilligkeit zu sehen ist.
Bekannt dürfte auch sein, dass in Folge von Kriegen/Diktaturen, meisst zuerst die Fraktion der Hochgebildeten emigriert, die sich das auch meisstens leisten können und es leichter haben die evt. persönlichen Folgen absehen zu können.
Das hier (Syrien) Schutzbedürftigkeit im Sinne des Grundgesetztes besteht, steht wohl ausser Zweifel. Beachtest Du die Statistik merkst Du, dass über 40 % der Flüchtlinge aus sicheren Ländern kommen und damit Wirtschaftsflüchtlinge sind.
Warum auch im Kosovo Arbeit suchen wenn man in Deutschland schon mehr als Flüchtling bekommt ohne den langen Lulatsch am frühen Morgen machen zu müssen?
Hier beginnt das Versagen in der Flüchtlingskrise und das macht mir zumindest Angst, die zu Ungunsten der Schutzbedürftigen geht, dass unsere Politik scheinbar nicht in der Lage ist, inert nützlicher Zeit, zwischen Schutzbedürftigen und Wirtschaftsflüchtlingen unterscheiden kann, gefolgt von einer kostenpflichtigen Rückweisung der Nicht-Schutzbedürftigen.
Hier muss und sollte schleunigst gehandelt werden und nicht nur fromme Sprüche von mediengeilen Politikern gemacht werden, die kaum zu was mehr fähig sind als heisse Luft in den Frühherbst zu pusten. (mittlerweile ordne ich Herrn Schweiger ebenfalls in diese Kategorie ein).
Wer seine Herkunft und Schutzbedürftigkeit nicht zweifelsfrei selbst beweisen kann, sollte rasch wieder rückgeführt werden, ohne solche Verfahren künstlich über Jahre in die Länge dehnen zu können.