Peter
Bechsteinfan
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Danke, dass Du mal ganz in Ruhe, ohne Polemik und sehr verständlich Deine Ansichten und Ängste erklärt hast. Das ist, was ich meinte: Nachdenken, sich besinnen, Gedanken ordnen. Das hilft, sich gegenseitig zu verstehen.Allen Menschen Recht getan ...
- Versuch eines Essays -
In Syrien und im Irak ist schlimmer Bürgerkrieg. In Nordafrika gibt es massenhaft Jugendliche ohne jegliche Perspektive. Es ist absolut verständlich, dass diese Menschen nach Alternativen suchen. Und es ist für ein wohlhabendes Land wie Deutschland eine moralische Pflicht, zu helfen. Von daher sind die offenen Grenzen und die Willkommenskultur vordergründig richtig, sie sind die praktische Umsetzung dessen, was wir als Werte predigen.
Die praktische Folgle der Willkommenskultur ist, dass sich entwurzelte, zum Nichtstun verdammte Menschen mit unklarer Perspektive in einem fremden Land wiederfinden, dessen Kultur sie nicht verstehen. Einem Land, in dem ganz andere Maßstäbe gelten, was richtig und falsch ist und wie man miteinander umgeht. Ein Land, in dem Staat und Religion getrennt sind, in dem Polizei und Justiz getrennt sind, in dem es ein niedergeschriebenes und objektiv anzuwendendes Strafrecht gibt und in dem Fehltritte bestraft werden mit dem Ziel der Wiedereingliederung, anstatt sie zu rächen. Ein Land, in dem die meisten Leute gut leben, weil das Land ihnen die Chance zu einer guten Ausbildung und auf einen attraktiven Job gibt.
In dieser Situation suchen sie natürlich Halt in Parallelgesellschaften. Die geben ihnen Heimat, sie können ihre Kultur pflegen, sich verständigen. Manche, zu viele, rutschen aber auch in die Kriminalität ab. Manche bauen Aggressionen auf. Manche schlagen beim Feiern über die Stränge und tun Dinge wie in Köln, die in ihrer Selbstwahrnehmung und in Ihrer Heimat womöglich noch als Kavaliersdelikt durchgehen und anscheinend gar nicht unüblich sind. Die verstehen vielleicht die Aufregung nicht.
Die Flüchtlinge sind sicher keine besseren oder schlechteren Menschen als wir. Aber die Gemengelage aus ihrer Kultur, ihrer Flucht, ihrer Situation hier führt zu überproportional hoher Kriminalität, schlechter Integration und geringer Bildung. Es geht nicht darum, ob allle Flüchtlinge schlecht sind oder nur manche. Die können nichts dafür, nicht wirklich. Weder können sie persönlich was für den Bürgerkrieg, noch für ihre kulturelle Prägung, noch für ihre Situation hier.
Trotzdem bedeutet die Anwesenheit der Flüchtlinge hier im Endeffekt eine Zunahme von Kriminalität und von Gewalt. Wir sehen uns mit Phänomenen konfrontiert, die es früher so nicht gab und die klar importiert sind: Clanschlägereien, Aggressivität gegenübere Polizistinnen, Nicht-Akzeptanz von Lehrerinnen, Ehrenmorde. Diese Dinge würde es ohne Immigranten einfach nicht geben, niemand mit offenen Augen kann diesen Kausalzusammenhang bestreiten.
Und da ist das Dilemma: Der verständliche und richtige Wunsch zu helfen hat Konsequenzen. Wenn die Hilfe in der Aufnahme von Flüchtlingen bestehen soll, gehen diese Konsequenzen weit über die Zweckentfremdung von Turnhallen und die Kosten für Unterbringung hinaus. Sie umfassen eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft, einen (weiteren) Anstieg der Kriminalität und der Gewaltbereitschaft. Man kann es nicht trennen. Es ist Wunschdenken, man müsse die Menschen nur besser integrieren.
Es tut weh, aber wir können nicht beides haben: öffentliche Sicherheit und Hilfe für jeden. Wenn wir die schmerzhafte Entscheidung weiter aufschieben, entscheidet die Realität für uns - für unbegrenzte Zuwanderung und gegen die öffentliche Sicherheit. Dieser feige Weg macht aber alles nur noch schlimmer. Er verhindert, dass die Herausforderungen für unsere Sicherheit wenigstens vernünftig gemanaged werden. Er wird den bisher eher herbeigeredeten rechten Rand stärken, weiter polarisieren und die vorhandenen, aber lange totgeschwiegenen Konflikte am Ende mit umso größerer Härte ausbrechen lassen.
Davor habe ich große Angst. Wirklich Angst. Ich kann nicht mehr schlafen.
Auch mich und wohl die meisten umtreibt die Angst vor lange totgeschwiegenen Konflikten. Insofern finde ich den Weg nicht feige sondern mutig. Welchen Weg wir auch gehen: Beide Wege schaffen Tatsachen, sind hart und werden in jedem Fall unsere Gesellschaft verändern. Wenn man das akzeptieren kann, muss man sich überlegen, welche Veränderung die sinnvollere ist. Dabei unterscheiden sich vor Allem ganz individuell die persönlichen Werte. Ich denke gerade sehr viel über Werte nach. Die eigenen, die der anderen und kurioserweise sehr viel über christliche Werte.