Die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht rund um den Kölner Hauptbahnhof sind nach Einschätzung von Kölns Polizeipräsidenten Wolfgang Albers „Straftaten einer völlig neuen Dimension“. Es sei ein unerträglicher Zustand, „dass mitten in der Stadt solche Straftaten begangen werden“, sagte Albers am Montag während einer Pressekonferenz. Am Silvesterabend hatten sich im Schatten des Kölner Doms nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler rund tausend Männer versammelt, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum stammen“, wie Albers formulierte.Autor: Reiner Burger, Politischer Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Folgen:Junge Nordafrikaner stehen schon seit einigen Monaten im Fokus der Ermittler, weil sie auf den Amüsiermeilen und eben auch rund um den Hauptbahnhof und den Dom Passanten bestehlen und ausrauben. Bisher gingen die jungen Männer in kleinen Gruppen zu zweit oder zu dritt vor. Dass sie sich wie nun zusammenschließen, um über ihre Opfer herzufallen, ist neu.Aus dieser Großgruppe sollen sich am Silvesterabend immer wieder kleine Gruppen gelöst haben, die Frauen umzingelt, bedrängt und ausgeraubt haben. Der Polizeipräsident sprach von Sexualdelikten in „sehr massiver Form“ und einer Vergewaltigung. In der Zeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete eine Zeugin, ihr sei unter ihr Kleid ans Gesäß gegriffen worden. Eine andere Frau gab bei der Polizei zu Protokoll, die Täter hätten ihr den Rock und den Slip zerrissen. Nach Albers’ Angaben lagen der Polizei bis Montag 60 Anzeigen vor. Nach Einschätzung der Ermittler gibt es aber noch weit mehr Opfer, die sich bisher noch nicht gemeldet haben