Zitat aus Uli Molsen "Klavierschule für Erwachsene": "....Diese Schule basiert auf meinen langjährigen Erfahrungen, die ich als Klavierpädagoge beim Unterrichten von "Spätanfängern" sammeln konnte. Im allgemeinen waren sie nach ein bis zwei Jahren so weit, daß sie die Literatur ihrer Vorstellungen spielen und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen konnten. Der Zeitaufwand liegt dafür bei ca. 30 Minuten an fünf Tagen in der Woche."
Ich denke, dass man nach ein bis zwei Jahren in der Regel noch nicht so weit ist, vollständig ohne Lehrer auszukommen. Zumal es in diesem Fall im Satz zuvor noch heißt, "...dass Erwachsene in der Regel nicht viel Zeit zum Üben haben"
Hallo Puenktchen,
natürlich sind das dann keine Weltstarpianisten
Aber:
Klavierschüler sollten auch lernen, irgendwann selbst Klavierstücke ohne Lehrer einüben zu können.
Viele können das nicht einmal nach sieben Jahren und brauchen ihren Lehrer weil sie keinen einzigen Rhythmus erkennen, verstehen oder lesen können. Der Lehrer sollte eben nicht zeigen wie ein Stück zu spielen ist und der Schüler kopiert alles nach. Nein! Sondern der Schüler soll lernen Musik zu verstehen, lernen, den Rhythmus selbst richtig zu klatschen oder zu spielen, und in der Oberstufe sogar selbst sein eigenes Spiel beurteilen zu können, was schlecht, was gut ist.
Ich nehme an, das will Uli Molsen damit aussagen und erwachsene Schüler tatsächlich nach zwei Jahren gutem Klavierunterricht soweit sein können, daß sie schon Stücke selbständig erarbeiten können. Erwachse können gegenüber Kinder auch anders gelehrt werden. Sie denken selbständiger, sind im Denken vielseitiger
und wenn man die Klavierschule für Erwachsene von Ulis Mosen betrachtet, erkennt man, daß völlig anders gelehrt wird, wie in einer Klavierschule für Kinder. Erwachsene haben gegenüber kleineren Kindern auch nicht mehr das Problem mit der Handspanne und können bereits getröstet auch eine Oktave greifen. Da bei dieser Schule anders gelehrt wird, können Erwachsene bereits nach ein bis zwei Jahren sehr viel erreichen.
Das heißt: Ein Erwachsender kann anders gelehrt werden, als kleine Kinder und Uli Molsen berücksichtigt sogar, daß viele erwachsene Schüler, die Klavierspielen lernen wollen, unter Umständen beruflich tätig sind.
Die Schule für Erwachsene ist für Wiedereinsteiger aber auch für erwachsene Anfänger geeignet und meine Erfahrungen im Unterricht haben ergeben, daß erwachsene Schüler bei dieser Klavierschule wirklich Spaß am Klavierunterricht haben, aber, und das ist das Schöne daran, auch das Klavierspielen lernen.
Was ich persönlich noch erwähnen möchte ist: daß ich einen älteren Schüler hatte, der bei seinem vorigen Lehrer alle möglichen Klavierschulen durchmachte, mit aller Gewalt die leichtesten Klavierstücke zu spielen versuchte, es nicht schaffte, er nach drei Jahren immer noch gar nichts spielen konnte und er aufhören wollte mit der Begründung: Er sei zu alt dafür. Da habe ich ihm diese Klavierschule vorgeschlagen. Und sie wirkte Wunder! Der übernommene Schüler fand wieder am Klavierspielen Spaß, als er merke, er kommt vorwärts und Fortschritte macht, ohne Billigbearteitungen und Kitsch von Heumann und Co als Alternative spielen zu müssen, da dieser Schüler Klaviermusik Zeit seines Lebens viel hörte und sehr liebte.
Liebe Grüße, Mario