Ein Blick auf die Gußplatte reicht. Wenn vor den Stimmwirbeln Metall und ein Emblem/Schriftzug "BECHSTEIN" in das Metall der Platte gegossen ist, dann ist es eine Vollpanzerplatte. Die wurde ab ca. 1880 von Bechstein verbaut und ist klavierhistorisch deutlich moderner als der Vorgänger. Bei dem sieht man mehr geschwungenes Holz, wohingegen Vollpanzer gerade ist.
Angestemmt sieht so aus:
Danach würde ich auch ehrlich entscheiden, ob sich eine teure Restaurierung lohnt oder nicht. Ein Vollpanzer bei einem 240er aus 1880: wunderbar! Angestemmte Platte - eher nicht. Man muss dazu z.B. anderes Saitenmaterial verwenden, das weniger Zug produziert, wodurch der Flügel weniger voluminös klingt - und auch erst mal einen Klavierbauer finden, der da das richtige Material wählt und besorgen kann.
Frag mal beim Klavierhaus in Köpenick nach, ob sie den Flügel besichtigen können, die haben Erfahrung mit Bechstein und vor Jahren mal einen ziemlich traumhaften 220er aufgenommen:
Ich hoffe, dass einer meiner beiden gleichen Flügel, die noch der Restaurierung harren, eines Tages einmal so klingen wird.