Geht's etwas weniger melodramatisch? Der Nutzer TheTasteOfPiano alias Mr.Pianoman war mir vor dem vermurksten Brahms überhaupt kein Begriff. Um ihn besser zu verstehen, habe ich mir gestern abend in einer Art Crash-Kurs mal seine Beiträge und Themen angesehen, und was da zu sehen ist, erklärt, warum bei einigen - schneller als bei mir - die Beißhemmung geschwunden ist.
Das beginnt mit dem hochtrabenden Pseudonym, das im Kontext von TTOPs Geschmacksverirrungen zur Nickverhunzung förmlich einlädt. Das geht weiter mit TTOPs Forumspräsenz: von wenigen Ausnahmen abgesehen reine Eigenreklame. Ein neues Produkt wird mit den üblichen Phrasen beworben ("möchte ich euch heute vorstellen... viel Freude beim Reinhören"), und ernsthafte, sich auf den Arbeitsprozeß auswirkende Rückmeldungen werden schon deshalb nicht erwartet, weil die Tonkonserven ja fertig sind. Der GeschmackDesKlaviers ist hier nur präsent, weil er Klicks und Abonnenten für seine You-Tube-Kanäle sucht. Clavio dient ihm als Muliplikator. Dagegen ist nichts zu sagen. So zu verfahren, ist sein gutes Recht. Aber dann muß er auch die Reaktionen derjeningen aushalten, die sein Auftreten und seine musikalische Zuckerwatte für distasteful halten.
Nebenbei: Da mich Pop nicht sonderlich interessiert, habe ich gedacht, sich so unzuständig an Brahms zu vergreifen, wäre TTOPs erste Grenzüberschreitung. Nach allem, was ich jetzt gehört habe, dürften auch Ed Sheeran, Michael Jacksons Erben u.v.a. wenig begeistert sein von Mr.Tastengeschmacks easy-listening-Versionen ihrer Songs (von den Copyrightsverletzungen mal ganz abgesehen; für all diese öffentlich präsentierten Bearbeitungen brauchte TTOP die Genehmigung der Rechteinhaber).
Zum Brahms ist fast alles gesagt worden, nur eines fehlt: eine sachbezogene Antwort des Threaderstellers auf die Kritik - die er uns verweigert, weil Rolf und ich angeblich zu hart mit ihm umgesprungen sind. Das ist reine Heuchelei. Herr Pianomann müßte uns dankbar sein für die Polemik, die ihm den schönen Vorwand lieferte, sich dem Gespräch zu verweigern. Er hat nämlich keine Gegenargumente.