Hardcore-Unterricht

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Hallo Snitzy,

mich würde mal interessieren, woher Du die Klavierlehrer kennst?
Telefonbuch, Empfehlung, Zeitung...?
Und: habe Ihr einige Dinge schon vorab telefonisch besprochen?
(Was würde Dir z. B. eine Probestunde bringen, wenn Dir grundsätzlich das Honorar des Lehrers zu hoch ist).

Du schreibst "Klavierunterricht geben ist ein Job" das ist richtig und ich denke, das sieht hier niemand anders. Auch wenn der "Kunde König ist" ist es (für mich jedenfalls) wichtig, dass Dienstleister und Kunde ein harmonisches Verhältnis miteinander pflegen und von Anfang an fair miteinander umgehen. Du schreibst, dass die Lehrer von Wettbewerbern wissen, aber auch, dass es 6 sind?

In einem Forum gibt es natürlich jede Menge unterschiedliche Meinungen und zum Austausch ist es ja auch da. Du musst letztendlich natürlich selber wissen, was Du für richtig hälst...

LG; pianina
 
Es sind 6 Wettberber ZUM jeweils angefragten Lehrer, aber das tut ja nichts zur Sache.

Woher Du die Namen der Lehrer hast, ist im Prinzip egal, hat mich nur mal interessiert, ob es da auch persönliche Empfehlungen bei waren.
Kommen alle Lehrer, die Du kontaktiert hast, auch zur Probestunde oder gab es auch welche, die nicht interessiert waren (oder keine Zeit mehr hatten...)

Hast Du denn schon grundsätzliche Dinge vorab besprochen? (Ob ihr überhaupt gemeinsame mögliche Termine habt, Honorar etc?)
 
??? Seltsam!!!
Während ich die Antwort schrieb, verschwand Beitrag Nr. 22, in dem Snitzy schrieb:

">aber auch, dass es 6 sind?
7

Ich hab die Nummern aus dem Internet über Google, aus
der Zeitung und aus einem Musikaliengeschäft.

Wieso?"

Wie auch immer, jetzt ist er ja wieder da ;)
 
ABER: Ich kann gucken wie sie spielen, was sie genre spielen, wieviele Schüler sie schon hatten UND, was ja bereits gesagt wurde, wie sympatisch sie mir sind.

Da Du die Suche nach einem Klavierlehrer offensichtlich gründlich betreibst, gehe ich einmal davon aus, dass Du natürlich zuvor im Internet recherchiert hast, ob sie dort zu finden sind, ob sie konzertieren, und dergleichen. Falls sie nicht im Internet sind, vermute ich, habt Ihr bereits im Telefonat geklärt, was für Vorstellungen Du hast, was sie anbieten, und was immer sonst man bereits so abklären kann, wozu natürlich auch die Konditionen wie Kosten und dergleichen gehören.

Wenn nach einer derartigen Vorauswahl 7 Lehrer übrig bleiben, ist das außergewöhnlich, zumal wenn es sich dabei nicht um eine "Prioritätenliste" handelt, wo man zwei oder max. drei sich klar abhebende Favoriten hat.

Mit denen man natürlich klären muss, ob die Chemie so weit stimmt, dass Unterricht möglich ist, ob sie so erklären, dass man es gut verstehen kann usw. Aber das lässt sich fast nicht in einer Stunde klären, dafür braucht es, außer für ganz krasse Fälle, schon ein wenig mehr.

Um Deinen Bezug auf Job und Wirtschaft aufzugreifen - auch dort ist man bemüht, die Anzahl der Kandidaten sehr schnell einzugrenzen, das kostet auch wenn Du kein Geld für die Probestunden zahlst, doch sonst einfach zu viel, an Zeit, Gedanken und dergleichen.

Wenn die Lehrer Probestunden anbieten, kannst Du sie natürlich in Anspruch nehmen; ich hoffe, Du hast nicht hauptsächlich danach vorsortiert, ob sie die erste Stunde als kostenlose Probestunde geben ...

Und dann kann es natürlich sein, dass die Lehrer Dir sozusagen statt Antworten auf Deine Fragen zu geben, angeboten hätten, dies in einer kostenlosen Probestunde zu klären. Dann wäre das nachvollziehbarer, aber immer noch ein immenser zeitlicher Aufwand, der mir zu hoch wäre, ohne dass ich zuvor geklärt hätte, dass der Lehrer grundsätzlich in Frage kommt. Zumindest kann ein Lehrer auch in solch einem Fall davon ausgehen, dass die Annahme einer Probestunde schon ein wesentlicher Schritt hin zu einer Vereinbarung ist. Eine Probestunde ist meines Erachtens nicht vergleichbar mit einem "Vorstellungsgespräch" oder einer ersten Präsentation, sondern ehr mit einem Probeauftrag oder einer Woche Probearbeit, die nicht mehr sollen, als noch einmal eine grundsätzlich bereits getroffene Entscheidung zu untermauern und in Fällen, wo man sich unbemerkt geirrt hätte, problemlos revidieren zu können.
 
Irgendwie ist das doch ziemlich viel Lärm um nichts. Snitzy scheint weder in der Lage zu sein, sich zu merken, welche Termine er sich gemacht hat, noch imstande, einige davon freundlich wieder abzusagen, wenn es ihm zuviele sind. Ob man ein Klavierforum damit befassen muss, wage ich in Zweifel zu ziehen.

Insgesamt möchte ich zum Thema Probestunde anmerken: ich handhabe das inzwischen so, dass die Probestunde den ganz regulären Unterrichtssatz kostet. Denn auch dies gehört zur Probe: auszuprobieren, ob man wirklich gewillt ist und wie es sich anfühlt, für Unterricht die Scheine auf den Tisch zu legen. Kommt es dann zu einem Unterrichtsverhältnis gebe ich die erste reguläre Stunde gratis und ersetze damit die Kosten der Probestunde.

Kommt es zu keinem Unterrichtsverhältnis behalte ich das Geld. Meine Zeit ist auf jeden Fall futsch und daher finde ich das legitim so. Ausserdem kläre ich die Kunden vorher darüber auf. Es gab damit noch nie Probleme.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
>Da empfehle ich einfach mal einen Kalender, um die Termine einzutragen!
Stimmt, das wäre vielleicht gut. Aber ich warte noch aufs nächste Jahr, für
dieses Jahr lohnt sich nicht mehr einen Kalender zu kaufen, immerhin ist
das Jahr bald rum.<

Was glaubst Du eigentlich, was ein Taschenkalender kostet?

Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass Du hier mit einer nicht nachvollziehbaren Naivität Dein Verhalten rechtfertigen willst, oder schreibst Du stets in Ironie?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
>Kommte es zu keinem Unterrichtsverhältnis behalte ich das Geld. Meine Zeit >ist auf jeden Fall futsch und daher finde ich das legitim so. Ausserdem kläre >ich die Kunden vorher darüber auf. Es gab damit noch nie Probleme.


Das Problem ist nur, wenn es sich einbürgert Geld für eine Probestunde
zu nehmen, dann tauchen garantiert unzählige schwarze Schafe
auf, die drei Wochen Zuhause auf ihrer Hammond Orgel geklimpert
haben und dann Unterricht geben wollen, weil sie sich denken:
Das Geld für die Probestunde hab ich schonmal sicher, auch wenn
der Schüler merkt, dass ich nichts kann.

Geld für eine Probestunde würde ich höchsten dann bezahlen,
wenn der Lehrer über einen guten Ruf verfügt.

Ich sehe es so: Wer eine Art "Dienstleistung" anbietet,
der muss sich auch vorstellen.
Sonst könnte ich als Fotograf ja auch eine 0190 Nummer
für Neukunden schalten und jedes Gespräch, Beratungen, Planungen
und sei es nur um meine Stimme zu hören, kostet dann 3 Euro die Minute.
Dann würde natürlich kein Kunde anrufen und ich würde keinen Auftrag
bekommen. Deshalb ist eine Beratung, ein Konzept auch kostenlos.
Warum sollte es beim Klavierspielen anders sein?
Das versteh ich wirklich nicht?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Naja, Schwarze Schafe scheint es wohl auf beiden Seiten geben zu können......auf jeden Fall sollte sich der Schüler vorher nach den Referenzen des Probelehrers erkundigen. Umgekehrt ist dies leider nicht so gut möglich.

Sicher kann ein schlechter Lehrer mein "Modell" nicht sehr lange auf die Art und Weise praktizieren, die Du als unrühmlichen Ausnahmefall befürchtest. Das spricht sich dann nämlich doch rum.
 
Naja, rumsprechen?
Ich denk dieses rumsprechen wird überschätzt.
In einer großen Stadt wie Berlin oder Hamburg oder aber auch Hannover
spricht sich sowas wohl nicht "rum".

Ich z.B. habe keine Kontakte zur Musik oder Klavierszene, kenne
nur einen Pianisten der an der Uni unterrichtet flüchtig.
Woher sollte sich sowas bei mir rumsprechen.

In der Praxis ist es : die meisten Leute gucken ins Internet,
in die gelben Seiten, lesen Aushänge in Copyshops, Musikgeschäften
oder auf Schwarzen Brettern.

Woher soll sie dann wissen, dass der Aushang von Mr XY unseriös
ist?

Ich habe beispielsweise mit einem älteren Herrn gesprochen, der
schon "sehr" alt klang. Er sagte er nehme 20 Euro für eine Probestunde.
Er sagte er unterrichte nur Anfänger.
Da habe ich gefragt, "Warum unterrichten Sie nur Anfänger?"
Da sagte er, dass dies besser sei.
Da hakte ich nach: "Warum ist dies besser?"
Seine Antwort: "Weil ich selbst erst seit ca. einem Jahr spiele".
Ich hab gefragt, was er denn so spiele.
Die Antwort: "Och, so Woogie Sachen und so. Er spiele auch
auf Keyboard".

Toll!
Hätte ich nicht nachgehakt, hätte ich mir diesen Opi ins Haus
geholt, 20 Euro bezahlt und mit viel Glück sogar gemerkt, dass
er nur begrenzt Ahnung hat.
Das war ein ganz normaler Aushang in meiner Buchhandlung.
Ich möchte nicht wissen, wieviel der nette Opi schon allein
an Probestunden verdient hat.
Ich denke, dass viele Leute, auch gerade Anfänger,
NICHT so nachhaken wie ich.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Stimmt.
Ich wohne auf dem Land, genauer gesagt absolut auf dem Kracher, da könnte ich mir sowas nicht erlauben. In der Großstadt verhält sich dies bestimmt anders.

Trotzdem: Seriosität gehört auch auf die Kundenseite, dabei bleibe ich.
 

@Rosenspieß:
Ich finde es gut, dass Du die erste Stunde nicht kostenlos gibt! Ich fänd es auch o.k., wenn Du sie auch bei bleibenden Unterrichtsverhältnis nicht anrechnen würdest - wenn auch das sehr nett ist ;-)

Ich habe mein erste Stunde freiwillig (auch wenn mir das als unverbindlich/kostenlos angeboten wurde) bezahlt, da ich eine Dienstleistung in Anspruch genommen habe. Ich denke als Lehrer macht man ja auch jede Menge "Draufgaben". Meine Unterrichtsstunden sind z.B. meist 15 min länger als geplant, die nicht berechnet werden...
 
>Ich habe mein erste Stunde freiwillig (auch wenn mir das als >unverbindlich/kostenlos angeboten wurde) bezahlt, da ich eine >Dienstleistung in Anspruch genommen habe.

Die Leute kriegen bei mir einen Kaffee oder ein Glas Saft oder
Wein und einen Keks. Das ist doch auch schon was.
Sie werden nett und freundlich empfangen, sie brauchen nicht
frieren. Das haben viele Fotografen nicht.
 
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, eine kostenlose Probestunde zu erwarten.

Dass das Angebot kostenloser Probestunden immer mehr zunimmt, hängt wohl damit zusammen, dass es immer schwieriger wird, als Klavierlehrer seinen Lebensunterhalt zu verdienen, vielleicht nicht für alle, aber für einige. Ich habe mich - generell, nicht nur in Bezug auf Klavierunterricht - dafür entschieden, dass ich solche Situationen nicht ausnutze. - Damit ändere ich kein System und keinen Trend, aber das ist etwas, auf das ich einen Einfluss habe.

Was das Einschätzen eines Klavierlehrers anhand einer Probestunde angeht, so ist das in einer Stunde nahezu unmöglich. Selbst wenn es ein Paket von zehn - hoffentlich nicht kostenlosen - Stunden gäbe, bevor man sich vertraglich verpflichtet, halte ich es für utopisch, danach als Anfänger die Qualität eines Lehrers zu beurteilen (die Ausnahme davon sind ganz krasse Fälle). Woran denn, etwa anhand der Anzahl der gelernten Stücke, die kann man so oder so lernen, und in super-Seichtfassung oder anspruchsvolleren Versionen. Gerade die wirklich grundlegenden Dinge brauchen beim Klavierlernen ihre Zeit. Man kann viel "Kosmetik" betreiben und den Eindruck haben, viel zu können, ohne wirklich viel gelernt zu haben!

Zuvor den Lebenslauf abzufragen - d.h. die für den Unterricht relevanten Dinge wie Ausbildung, Abschluss, Dauer Erfahrung, welche Erfolge haben die bisherigen Schüler, bei wem hatte der Lehrer Unterricht, konzertiert er/sie, wenn ja wo und was, welche Richtung wird favorisiert, welche Unterrichtsmethode, wobei Anfänger weniger beurteilen kann, ob die Methode was ist, sondern mehr, ob überhaupt ein Konzept vorhanden ist. Das alles braucht aber keine Probestunde.

Und Kaffee, Saft und der gleichen anzubieten, gebietet die Gastfreundschaft, das als Plus oder besonderes Entgegenkommen darzustellen, ist geradezu lächerlich.

Immerhin kommen die Lehrer ins Haus. Was für mich übrigens auch ein Grund wäre, einmal nachzufragen, warum sie das eigentlich tun. Meine beiden Lehrer hätten keine Zeit, zu jedem Schüler nach Hause zu fahren, und selbst ein stattliches Honorar ist klein, wenn die Stunde inkl. Fahrt eigentlich 2 oder 3 sind.
 
Snitzy, so langsam wirst Du mir unheimlich...

Klar kann man von einem gesunden erwachsenen Menschen erwarten, dass er gewisse Sachen vorab klärt, z. B. telefonisch. Nicht nur, dass Du nachfragst, sondern dass Du auch Deine Erwartungen und Anforderungen schilderst.
Sollte dann wider Erwarten jemand zur Probestunde anrücken, der Dir am Telefon das Blaue vom Himmel gelogen hat, hast Du auch eine Grundlage die Probestunde nicht zu zahlen. Ich gehe aber mal davon aus, dass das nicht passieren würde.

Sollte einfach die Chemie nicht stimmen: Dein Pech! Oder gehst Du in ein Restaurant, bestellst ein Gericht, was Du noch nie gegessen hast, bezahlst es nicht, nur weil es nicht Dein Geschmack ist, obwohl es gut zubereitet ist? Wohl kaum!

Woher Du wissen solltst, dass die Angebote seriös sind? Mal eine Gegenfrage: woher soll der Lehrer wissen, dass Deine Anfrage seriös ist?
Du könntest ja genausogut jemand sein, der 7 Lehrer antanzen lässt, um dann jeden Tag was neues zu lernen ;). Nichts für ungut - sorry!

Es ist klar, dass man teilw. kostenlose Beratung gibt. Es macht da aber schon einen Unterschied, ob es da um konkrete Dienstleistungen oder um allg. Beratung geht, die ggf. in einer Mischkalkulation beim Produktpreis enthalten sind. Möchte ich mir ein neues Auto kaufen, werde ich die Beratung im Autohaus sicherlich auch nicht zahlen.

LG, pianina
 
Ein guter Lehrer wählt dich und nicht umgekehrt

Bei richtig guten Lehrern kann man froh und glücklich sein, als Schüler überhaupt angenommen zu werden. Gute Lehrer haben eine Reputation, erworben durch die Leistungen ihrer Schüler, die sich herumsprechen - mit entsprechenden Wartelisten für neue Schüler.

Du glaubst gar nicht, wie dankbar und froh ich bin, dass ich seit kurzem bei einer Konzertpianistin mit hervorragender Reputation als Lehrerin (ist auch Dozentin an einer Musikhochschule), als Schüler angenommen wurde. Einige ihrer jugendlichen Schüler haben mit gutem Erfolg bei Jugend musiziert teilgenommen. Bei meiner ersten Probestunde hatte ich ihr die Chopin-g-moll Ballade auswendig vorgespielt. Ich glaube, das Spiel hatte sie überhaupt nicht beeindruckt. Dann kamen Tips von ihr, die möglichst sofort umgesetzt werden sollten. Es war hier eher so, dass meine Fähigkeiten abgecheckt wurden, wie schnell oder langsam ich was umsetzen kann. Schien ausreichend zu sein.

Die Stunden bei ihr sind dermaßen intensiv, dass ich niemals mir vorstellen könnte, solche Stunden bei -zig weiteren Lehrer"kandidaten" ähnlichen Kalibers innerhalb einer Woche mental und physisch durchzustehen!

Was ich sagen will, es gibt auch Lehrer, die interessiert es nicht in erster Linie, ob du ihnen Kaffee und Kekse im geheizten Zimmer anbietest. Die interessiert zuerst, ob sie einen potentiellen Schüler vor sich haben, aus dem durch ihre professionelle Hilfe was werden kann, wo sie Lernerfolge erwarten können !

Ich würde an deiner Stelle den Lehrer nehmen, wo du in der Schnupperstunde das Gefühl hast, durch eine Lupe betrachtest und seziert zu werden, um herauszufinden, wie man am schnellsten das beste aus dir rausholt. Sehe aber auch ein, dass es bei einem Klavierneuling eine andere Situation ist als bei jemandem mit bereits jahrzehntelanger Klaviererfahrung.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Immerhin kommen die Lehrer ins Haus. Was für mich übrigens auch ein Grund wäre, einmal nachzufragen, warum sie das eigentlich tun.

Hallo Siggi,

gerne liefere ich hierfür die Erklärung, allerdings ist es eine sehr persönliche ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Ich habe zwei Nachmittage an denen ich Hausbesuche mache. Zwischen den Anlaufstellen liegen immer so 5-10 Minuten Fahrzeit, es sind also "Touren" die ich mache. Mir macht es einfach Spaß, in die Häuser zu kommen, auch mal einen Kaffee oder ein Glas Saft (bei Snitzy war ich allerdings noch nie :-) ) zu mir zu nehmen und zwischen den Schülern im Auto ein Zigarettchen zu rauchen, schnell was einzukaufen und Briefe einzuwerfen. Ganz profan und praktisch. Ausserdem herrscht hier bei jungen Schülern ein recht guter Austausch mit den Eltern.
An den Tagen an denen ich bei mir zuhause unterrichte, komme ich zu solchen Dingen manchmal gar nicht. Und an der Musikschule geht es eh Schlag auf Schlag.

Ausschließlich Hausbesuche würde ich nicht machen wollen. Aber so partiell wie jetzt würde ich sie auch ungern missen. Schüler, die kein gutes Instrument haben, müssen aber auf jeden Fall zu mir kommen.

Grüße,
Rosenspieß.
 
P.S.: noch ein wichtiger Punkt: ich wohne zur Miete. Habe zwar zwischen 10 und 22 Uhr freie Hand aber bin trotzdem froh, dass ich die Vermieter, die über mir wohnen nicht an allen Tagen zusätzlich zu meinem Üben auch noch mit Schülerspiel belästige.
 
>
Die Leute kriegen bei mir einen Kaffee oder ein Glas Saft oder
Wein und einen Keks. Das ist doch auch schon was.
Sie werden nett und freundlich empfangen, sie brauchen nicht
frieren. Das haben viele Fotografen nicht.

Das sehe ich wie Siggi als Selbstverständlichkeit an - auch, wenn ich noch nie auf die Idee gekommen bin, meinem Lehrer Wein anzubieten?!?!

Wenn Dein Fotografen-Dasein doch so schwierig ist, musst Du es ja nicht gleich auf andere übertragen. Ich bin kein Klavierlehrer, kann mir aber lebhaft vorstellen, dass es nicht unbedingt lustig ist, von Stunde zu Stunde zu eilen (Zwischenzeit nicht bezahlt) und dann für ein unterbezahltes Honorar die Familie durchzubringen... Auch wenn manche Stundensätze (insbesondere für einen Stundenten) recht hoch erscheinen, musst Du ja mal sehen, was alles dahintersteckt... Wenn ein professioneller Lehrer 4 Anfrage im Monat bekommt, ist hier mehr als ein ganzer Arbeitstag unbezahlt.
 
Mindenblues,

ich stimme Dir vollkommen zu!

Bin aber auch sicher, dass so ein Lehrer nicht für eine kostenlose Schnupperstunde zum Schüler fährt, um sich da einem Massenauswahlverfahren zu stellen. Einem solchen Lehrer erklärst Du ganz konkret, was und warum Du lernen möchtest und warum Du meinst, dass Du bei ihm/ihr Unterricht möchtest, und zwar zufriedenstellend, BEVOR Du zu(r) (bezahlten) Probestunde(n) zugelassen wirst, nach deren Verlauf sich dann herausstellt, ob der Lehrer längerfristig Zeit hat, dich zu unterrichten.

Und Snitzy, den Lehrer, der zum oder während des Unterrichts Wein trinkt, kannst du auf der Stelle hinauskomplementieren!

Rosenspieß: es gibt sicher Ausnahmen, wie die von Dir skizzierte, wo es von der Route her passt, wo es wegen den eigenen Nachbarn ist und vielleicht auch noch einige andere wie dass sich jemand darauf spezialisiert hat, zum Beispiel zu Familien mit mehreren jüngeren Schülern zu fahren. Ändert aber nichts daran, dass ich prinzipiell erst einmal nachhören würde, wie es kommt, dass sich der Klavierlehrer auf den Weg zu mir macht. Sprich, es wäre natürlich kein Ausschlusskriterium, aber ich würde ausschließen wollen, einen Lehrer zu bekommen, dessen größtes Plus darin besteht, dass er günstig ist und zu mir nach Hause kommt.
 
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