Mich interessiert mal brennend, woher du deine Informationen dazu hast, wie ein Musik-Hochschulstudium aussieht. Beim Lehramts-Studium sind wir ja anscheinend einer Ansicht, und da kenne ich auch viele Studenten und Lehrer, die das hinter sich haben. Zwei Instrumente (wobei Gesang als "Instrument" zählt) plus Liedbegleitung, Komposition und so weiter sind absolute Pflicht, was als Schulpädagoge ja auch wirklich Sinn ergibt.
Aber auch an einer klassischen Musikhochschule ist das nicht viel anders: es werden Musiker ausgebildet, nicht einfach Klavierspieler oder Geiger. Das heißt, dass man sich, auch wenn man Klassik studiert, zwangsweise mit anderen Musikrichtungen auseinander setzen muss. Ich musste als Physiker auch Mathematik im Nebenfach absolvieren, und Grundvorlesungen von Mechanik bis Quantenmechanik und Thermodynamik waren ebenso Pflicht, bevor ich auch nur an Spezialisierung denken konnte. Ich habe weiterhin den schweren Verdacht, dass du einer Cliché-Vorstellung anhängst und diese für Allgemeinwissen hältst.
Schauen wir uns doch mal den
Studienplan der MH Lübeck an, für den Bachelor of Music. Ich sehe da unter anderem Liedbegleitung, Gesang, Improvisation, Gehörbildung, Musikwissenschaft... verpflichtend für alle. Und darauf baut dann das "Profil", also die Spezialisierung, beispielsweise in Popularmusik oder Instrumentalpraxis. Wo das nun "engstirnig" ist, erschließt sich mir wirklich nicht.