Bei virtuosem Kram müssen die Finger teils schneller sein, als das Denken. Der Mensch kann nur auf ca. 6 Dinge pro Sekunde seine Aufmerksamkeit richten, mehr geht nicht. Die Finger sind aber dann gefordert, sich noch schneller/öfter zu bewegen. Das geht, weil das Gehirn kleine Bewegungsgruppen automatisieren kann (durch viel und gutes Üben), die dann nacheinander "abgespult" werden.
Dreiklang, du plapperst fragmentiert Sachen nach, die zwar richtig sind, stellst sie aber in falschem Zusammenhang dar: daran merkt man, dass du das, was du nachplapperst, nicht begriffen hast.
das schaun wir uns jetzt en detail an,vielleicht begreifst du es dann:
Bei virtuosem Kram müssen die Finger teils schneller sein, als das Denken.
jein:
1. ist das zu nebulös formuliert (die Finger müssen gar nichts, sie sind flink)
2. sie sind schneller als das
quasi sprachliche, bewußte kontrollierte ausführen
3. sie sind aber nicht zu schnell für
klangliches Denken
4. sie sind auch nicht zu schnell für die Klangkontrolle bzw. für das Gehör
Wir alle können viel schneller
hören als
sprachanalog denken (a la "jetzt das c mitdem 4, das as mit dem 2." usw.) - das merkt man z.B. daran, dass man beim hören selbst der rasantesten Passage falsche Töne und falsche Akzente wahrnimmt.
Der Mensch kann nur auf ca. 6 Dinge pro Sekunde seine Aufmerksamkeit richten, mehr geht nicht.
Man hatte Experimente dieser Art gemacht, und festgestellt, dass nur 4-6 Fingerbewegungen
bewußt kontrolliert ausgeführt werden können, allerdings ändern sich diese Werte (erhöhen sich deutlich!) bei Musikern durch das langjährige Training. Zudem ging es bei diesen Experimenten um Bewegungsfolgen (Tonfolgen natürlich), die den "Versuchskaninchen" unbekannt waren (!)
Wenn das
denken durch Konzentration, geschult durch musikalisches Verständnis, motorisches Verständnis, gelenkt durch Klangwille und Klangvorstellung
jegliche störenden Nebensächlichkeit ausblendet, dann bleibt ein parallel zum gespielten Stück ablaufendes
bewußtes erlebendes Klangdenken übrig - und das ist schnell genug, um jede Passage anständig zu spielen. Es ist nämlich nicht so, dass man paralysiert wie ein Kaninchen vor der Riesenschlange hockt, wenn man sowas rasantes spielt:
(Halbe = 80, die klein gestochene Passage viel schneller)
So etwas spielt man problemlos völlig kontrolliert.
Die Finger sind aber dann gefordert, sich noch schneller/öfter zu bewegen. Das geht, weil das Gehirn kleine Bewegungsgruppen automatisieren kann (durch viel und gutes Üben), die dann nacheinander "abgespult" werden.
auch hier vermischt sich nachgeplappertes richtiges mit falschem:
- die Finger sind, sofern keine nervlichen Störungen vorliegen, schnell genug für alles
- die Handgelenke sind leider nicht bei allen schnell und geschmeidig genug
- Bewegungsgruppen sind nicht per se "bewußtlos", sondern sie werden ins Klangdenken gebracht und als kontrolliertes Ganzes "verankert" (wer H-Dur kann, denkt über 123 und 1234 nicht mehr nach)
- interessanter als die Bewegungsgruppen selber sind die Nahtstellen, also von der einen zur nächsten Gruppe!!
"quasi bewußtlos" automatisiert müssen Bewegungsmuster dann sein, wenn simultan ganz andere Sachen ablaufen: im Notenbeispiel oben muss man das D7-Arpp. in 16teln halt drauf haben, um dazu die rhythm. prägnante Oberstimme zu spielen (das heißt aber nicht, dass das Arpp. völlig aus dem Klangbewußtsein rausgefallen wäre!) Ähnlich die Albertibässe der Mondscheinsonate (Finale, Seitenthema) - Klangkontrolle übers Gehör und
Rhythmus sorgen dafür, dass so etwas präzise und nicht "bewußtlos" abläuft. Dass Bewegungsmuster internalisiert werden, heißt nicht, dass sie dadurch ausgeblendet werden - sie werden dadurch in jedem Tempo und mit jedem Klang verfügbar!
@Dreiklang eine Bitte: wenn du dich schon berufen fühlst, zu pianistischen Angelegenheiten mit Erklärungen aufzuwarten, dann tu das entweder in der Sache korrekt - oder verzichte auf Erläuterungen. Ich rate zu letzterem.