Geschwindigkeit und Metronom

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Ilovepiano

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Hallo zusammen,
ich habe da eine Frage zur Geschwindigkeit eines Stücks. Und zwar geht es um die Czerny Etüde Nr. 7 aus der Schule der Geläufigkeit. Ich habe meine Klavierlehrerin gebeten, mir Übungen für zuhause zu geben, damit ich meine Geschwindigkeit erhöhen kann. Da hat sie mir die Czerny Etüden empfohlen. Ich soll also Nr. 7 spielen, die Geschwindigkeit ist ihr vorerst egal, ich soll erst mal ganz langsam machen, dafür aber ohne Pausen und Fehler durchspielen und dann langsam das Tempo erhöhen. Klappt ja auch einigermaßen, aber ich bin halt schon noch sehr langsam. Jetzt wollte ich mir mein Metronom einstellen, damit ich einen Überblick habe, was ich noch vor mir habe. Aber genau dabei scheitere ich.
Laut der Angabe auf dem Stück soll es mit einer Geschwindigkeit von 104 (für die halbe Note) gespielt werden. Ich wollte mir aber gerne das Metronom so einstellen, dass ich auf jede Note der linken Hand einen Schlag habe. Da ich mit der linken Hand nur Sechzehntelnoten spiele, dachte ich mir.
Halbe Note 104
Viertel Note 208
Achtel Note 416
Sechzehntel Note 832:angst::dizzy::cry2::cry:
Mein Metronom geht aber nur bis 500:denken:

Das Ganze kommt mir aber astronomisch schnell vor. Ich weiß zwar,dass das Stück sehr schnell gespielt wird, aber bei Youtube Videos kann ich noch die einzelnen Noten der linken Hand heraushören, aber eine Geschwindigkeit von 832 erscheint mir unmachbar.
Habe ich da einen vielleicht einen Denkfehler???? Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich das Stück noch lange nicht so schnell spielen kann, aber ich will mich langsam steigern. So auf den ersten Versuch klappt es mit einer Geschwindigkeit von ca. 130 (also ein Schlag auf jede Sechzehntelnote), aber ich kann mir nicht vorstellen, jemals auf 832 zu kommen.
 
Habe ich da einen vielleicht einen Denkfehler????
ja und nein (!)

als erstes: vergiß das Metronom! (zumindest eine Weile)

üb die Etüde langsam, sodass dir jeder Ton, jeder Klang bewußt ist.

dann mach dir klar: man kann viersilbige Wörter wie z.B. Rie-sen-ham-mel problemlos schnell sprechen. Eine Viertelnote, die in 4 16tel aufgeteilt ist, ist nichts anderes als ein solches viersilbiges Wort. Daraus folgt: du kannst, sofern du den Notentext drauf hast, jede 16tel-Gruppe so schnell spielen, wie du Rie-sen-ham-mel sprechen oder singen kannst.

auf diese Weise kannst du dir klarmachen, dass eine Gruppe von 4 schnellen 16teln aus einem Initialton und darauf folgenden drei automatisch ablaufenden Tönen besteht.

wenn das klar geworden ist, dann kannst du das Metronom für Viertel-Schläge einsetzen: Rie-sen-ham-mel Rie-sen-ham-mel usw.

begriffen?
 
Mit anderen Worten: Man nimmt (in der Regel) die Viertel als Zählzeit und stellt auch das Metronom darauf ein und nicht auf 16tel.
 
Sechzehntel Note 832:angst::dizzy::cry2::cry:
Mein Metronom geht aber nur bis 500:denken:

Dann brauchtst du ein neues (Profi-)Metronom, das mindestens bis 1000 (besser noch 2000) eingestellt werden kann. Und vergiss bitte nicht bei der Höchstgeschwindigkeit (jeden Klick) laut mitzuzählen.

Diese schnellen Metronome werden unter dem Namen Melnik-Metronom vertrieben, wenn sie mindestens bis 1200 eingestellt werden können.




Einen Melnik-Abklatsch für Turbospiel-Selfmade-Anfänger findest du hier



Einfach gruselig
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi,
kleine Ergänzung:
Die Halbe = 104 sind bewusst gesetzt.
Da man nicht nur 4 1/16 zu einem Gendanken/Schlag zusammenfassen kann, sondern eben im ganz schnellem Tempo auch 8 Töne pro Initiation/Gedanke/Schlag.

Gruß
 
Wieso "gruselig"? Ist natürlich toll, wie er spielt, aber das ist doch eigentlich nichts besonderes, man denke an die Schumann Toccata...
 
Von Schnelligkeit halte ich nix. Ja gebe es zu früher wollte früher ein Stück möglichst schnell in der original Geschwindigkeit spielen... Was passiert ist der Verlust des Ausdrucks des Stückes.

Es ist viel besser langsam zu spielen und sich bewusst zu machen was man spielt. Bei Geschwindigkeit kommt die Musik im wahrsten Sinne zu kurz^^
 
Danke für eure Antworten. Ich werde dann mal euren Rat befolgen und auf Viertelnoten einstellen.
 
Dann brauchtst du ein neues (Profi-)Metronom, das mindestens bis 1000 (besser noch 2000) eingestellt werden kann. Und vergiss bitte nicht bei der Höchstgeschwindigkeit (jeden Klick) laut mitzuzählen.

Diese schnellen Metronome werden unter dem Namen Melnik-Metronom vertrieben, wenn sie mindestens bis 1200 eingestellt werden können.




Einen Melnik-Abklatsch für Turbospiel-Selfmade-Anfänger findest du hier



Einfach gruselig

Das ist aber keine Werbung für DKMM, oder :lol:?
 
Ja wo sind die guten alten Zeiten wo es keine Taktangaben gab sondern nur Andante usw. :-D

Na ja ich muss sagen Metronom darf aber nicht zur Sucht werden^^ Habe das mal echt lange gemacht mit dem Metronom und irgendwann hab ich Klicks gehört wo keine waren :dizzy:
 

Halbe Note 104
Viertel Note 208
Achtel Note 416
Sechzehntel Note 832:angst::dizzy::cry2::cry:
Mein Metronom geht aber nur bis 500:denken:

(...) Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich das Stück noch lange nicht so schnell spielen kann, aber ich will mich langsam steigern. So auf den ersten Versuch klappt es mit einer Geschwindigkeit von ca. 130 (also ein Schlag auf jede Sechzehntelnote), aber ich kann mir nicht vorstellen, jemals auf 832 zu kommen.

Ich würde das Metronom sowieso nur in einem Geschwindigkeitsbereich von ca. 50 - 200 einsetzen. Darüber wird es zu wildes Geticke, darunter hat man keine vernünftige "Führung" mehr.

Wenn Du aktuell mit Sechzehntel = 130 spielst, dann würde ich Achtel = 65 empfehlen. Eine Note auf jeden Metronomschlag, das mache ich nie. Ich strebe immer zwei Noten an. Bei vier Noten auf einen Metronomschlag hat man schon keine gute rhythmische "Führung" mehr, welche wichtig ist für's bequeme metronomgestützte Üben (bzw. metronomgestützte Geschwindigkeitssteigerung).

Und nicht vergessen: nicht zu schnell Geschwindigkeit steigern (der Körper braucht Zeit für sowas), nicht verkrampfen (oder mit dem Kopf durch die Wand wollen), und auf ein melodisches, differenziertes Spiel, ggf. auch mit Pedalgebrauch, achten.
 
Hi,
Von Schnelligkeit halte ich nix. Ja gebe es zu früher wollte früher ein Stück möglichst schnell in der original Geschwindigkeit spielen... Was passiert ist der Verlust des Ausdrucks des Stückes.
Es ist viel besser langsam zu spielen und sich bewusst zu machen was man spielt. Bei Geschwindigkeit kommt die Musik im wahrsten Sinne zu kurz^^

es gibt da einen Übergang von langsamen zu den (sehr) schnellen Stücken .

Bei den langsamen Stücken kann jeder einzelne Ton gestaltet werden. ZB sein Verhältnis zu den anderen Tönen und zum musikalischen Puls.

Das geht ab einem bestimmten Tempo nicht mehr. Stattdessen sind jetzt andere Qualitäten gefragt.
ZB Gleichmäsigkeit der Tongruppen (zB Skalenteile oder Arpeggien). Oder Artikulation, Phrasierung und Lautstärke der Tongruppen und auch das dynamische Verändern dieser Parameter während dem Ablauf (zB Lautstärkeverlauf).

Gruß
 
*räusper* Musikalität lernt man nicht, indem man sich mittels Metronom technisch schwierige Passagen draufschafft.

Darauf hat auch schon Julia Fischer hingewiesen:
Zitat von Julia Fischer:
Das Metronom ist nicht zum musikalischen Studium gedacht, sondern zum technischen.
http://www.br.de/radio/br-klassik/s...ik-br-klassik-julia-fischer-metronom-100.html

Musikalität muß man sich anders erwerben, auf anderen Wegen.
 
Genau genommen sind Technikaufbau und "seine Musikalität erweitern" ziemlich gegensätzliche Zielsetzungen. Solange man ein Stück noch nicht kann, muß man es langsamer spielen, als es gehört, und für einen musikalischen Menschen ist so etwas nicht unbedingt schön und angenehm. Und es bildet die Musikalität, den Sinn für Musik, auch nicht besonders, wirkt der Bildung von Musikalität im Prinzip sogar eher entgegen.

Wenn man eine solide Musikalität hat, oder sich halt anderweitig um seine Musikalität bemüht (z.B. durch aufmerksames Hören von wirklich guter Musik), macht das aber nicht soviel aus.
 

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