Gebrauchtes Klavier bis 3000€

Am Kopfhörer klingt sogar das B2 gut. :007:

Wenn Geld knapp und Silent wichtig ist, auch die akustischen Klaviere klanglich in der streckbaren Preislage nicht gefallen vielleicht über etwas Elektronisches nachdenken, auch wenn das nur die zweite Wahl ist. Aber besser zweite Wahl als Unglück oder Ruin.

Ich denke nicht, dass man ein gut klingendes akustisches Klavier mit einem guten, zeitgemäßen Silentsystem ab Werk unter 10, eher 12.000 Euro bekommt.
 
Da hätte der Klavierhändler vll. mal frische Baßsaiten aufgezogen, und den Schellack aufpoliert.

Ich glaube, Du hast etwas wunschdenkenhafte Vorstellungen davon, wie man eine Schellackoberfläche "aufpoliert".

Transportschaden-62523.jpg

Das da ist eine winzige Delle im Deckel meines alten D-Flügels, entstanden beim Rücktransport aus Frankreich. Man muss schon danach suchen, wenn nicht mit der Nase drauf gestoßen wird.

Am Samstag war ein Freund, Klavierbauer, bei mir und hat die Hebeglieder und kompletten Hämmer inklusive Kapsel ausgebaut und versandfertig für Abel gemacht. Da er jahrelang Schellackoberflächen meisterhaft politiert hat, war seine lapidare Analyse: "Deckel komplett neu machen, jeder Versuch, das zu fixen würde es noch auffälliger machen."

Ich werde es erst einmal so lassen wie es ist, aber wenn der Flügel dann tatsächlich so eingesetzt wird wie ich mir das vorstelle, werde ich in der Tat den Deckel komplett neu machen lassen. Kostenpunkt: Ein erheblicher vierstelliger Betrag. Vor allem aber erst einmal jemanden finden, der das so gut macht, wie der Flügel insgesamt meisterhaft in der Oberfläche restauriert wurde.
 
jetzt bin ich wieder am Zweifeln, ob Silent nicht doch nötig ist, weil in die Tasten hauen am Abend dann doch eher suboptimal ist, wenn die Kids schon um 19 Uhr schlafen.
Nein, zumindest nicht wegen der heutigen Erfahrung. Du hast (noch) keine Kraft in den Fingern und zusätzlich (vielleicht) eine schwergängige Tastatur. Deshalb MUSST Du (wenig kontrolliert) in die Tasten hauen und das Instrument klingt entsprechend.. Das ändert sich innerhalb der nächsten 6 Monate schon deutlich!
 
Klavierstunde vorüber, ich saß an einem sehr hübschen Flügel, der aber recht schwergängige Tasten und ein noch schwergängigeres rechtes Pedal besaß und habe gemerkt, dass nur leise Spielen wohl nicht ist und jetzt bin ich wieder am Zweifeln, ob Silent nicht doch nötig ist, weil in die Tasten hauen am Abend dann doch eher suboptimal ist, wenn die Kids schon um 19 Uhr schlafen. Ich habe zwar durchaus auch Zeitfenster am Tag, die zum Spielen geeignet sind, aber abends bin ich dann insgesamt doch etwas entspannter und auch durchaus noch motiviert.

Ich bin etwas ungeduldig, ich wünschte, es wäre schon Samstag :026:
Ich hatte vor einigen Jahren mal ein ansprechendes Kemble Klavier (Höhe 121 cm) mit Top-Silent-Stummschaltung (SH) von Yamaha beim Händler angespielt . Das fand ich ähnlich gut oder eher sogar besser als Yamahas in der gleichen Preislage.

Gerade habe ich ein solches bei Kleinanzeigen entdeckt, nicht weit von deinem Budget entfernt und scheinbar neu/neuwertig:
Kemble 121 Silent
 
Die Silent-Option ist sicher super praktisch, allerdings ist sie meiner Erfahrung nach nicht wegen der Kinder nötig. Meine habe ich zumindest mit meinem Geklimper immer schön in den Schlaf begleitet, das wurde dann abends immer schon verlangt. Klar, da eignen sich eher Bach-Fugen und dergleichen.
 
Ich glaube, Du hast etwas wunschdenkenhafte Vorstellungen davon, wie man eine Schellackoberfläche "aufpoliert".

Da vergleichst Du nun Äpfel mit Birnen, denn das Klavier was mein Kunde und Vater des Klavierschülers hatte, war in gutem Zustand, und hatte auch nicht so krasse Macken. Darum ging es ja gar nicht in meinem Bericht, sondern um die Unredlichkeit des Händlers, der jemandem was aufschwatzen wollte, obwohl ein sehr gutes Klavier vorhanden war, was man nur stimmen und intonieren musste. Kann sein daß ich es auch auf 440 hochziehen musste, ist lange her.

So, zurück zum Thema. 3000 Euro-Klavier zum ersten, zum zweiten, und zum...... Ich nehm für den Preis lieber einen Flügel :005:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema Farbe löst man anders. Man kauft ein technisch und klanglich gutes Klavier ohne Rücksicht auf die Farbe und erklärt dem werten Ehemann, dass man die Farbe ohne Probleme später anpassen lassen kann. Aber erst muss sich das Instrument an den neuen Raum gewöhnen und außerdem möchte man diese zusätzliche Investition erst tätigen, wenn man nach einigen Monaten des Spielens wirklich von dem Instrument überzeugt ist. Das braune Klavier hat also quasi seine Probezeit.

Dein Mann wird das Thema dann nie wieder anbringen. Schließlich sind seine Werkzeuge ja auch blau und nicht etwa passend zur Wohnungseinrichtung. Sollte er doch nochmal auf die Umlackierung bestehen, zeigst Du ihm, dass die Anschaffung eines fabrikneuen Konzertklavieres in Schwarz eigentlich die nachhaltigere Investition wäre. Dann hast Du wieder Ruhe.
 
Den meisten Männern ist die Farbe völlig egal, dieses ganze "es soll aber zur Einrichtung passen" ist üblicherweise Weiberkram.
 

Den meisten Männern ist die Farbe völlig egal, dieses ganze "es soll aber zur Einrichtung passen" ist üblicherweise Weiberkram.
Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich wollte immer so ein langweiliges, hochglänzend schwarzes Klavier. Und wenn ich nach unten sehe bin ich nicht weiblich und ich fühle mich auch gar nicht divers.

Man könnte auch meinen, dass den meisten Männern ein Klavier ganz allgemein egal ist, weil sie selber keines spielen. Stimmt sicher, ist aber auch Unfug.
 
Ich würde an deiner Stelle ein gebrauchtes Roland FP 30 kaufen und weiter nach einem, zu dir passenden ,"richtigen"
Klavier suchen.
Hat den Vorteil, dass diese Lösung dir die Möglichkeit bietet leise, bis auf das Geklapper, zu spielen und eben auf einem akustischen Klavier nach deinen Vorstellungen.
 
Den meisten Männern ist die Farbe völlig egal, dieses ganze "es soll aber zur Einrichtung passen" ist üblicherweise Weiberkram.
Meiner Erfahrung nach sehen viele Männer nur EGA (16 Farben), weshalb ihnen Schwarz so sympathisch ist. Natürlich gibt es auch Manner mit VGA-Sehvermögen und entsprechender Vorliebe für harmonische Farbgestaltung jenseits von 1 oder 0. Ich selbst bevorzuge Braun grundsätzlich immer gegenüber Schwarz und meide auch schwarze Kleidungsstücke (außer im Trauerfall). Damit bin ich aber in der Minderheit.
 
In üblichen Wohnumgebungen ist eher wenig bis nichts glänzend schwarz, also ist ein schwarzes Klavier immer ein "Bruch". Das fremdelnde Schwarz wird wohl aus Tradition heraus bei Instrumenten geduldet und präferiert.

An sich bin ich ein großer Freund von Holz und den entsprechenden Brauntönen.

Allerdings müssen diese harmonieren. Über die Jahre verändert sich auch der Farbton durch Vergilbung und was vielleicht anfangs noch stimmig war, das zwickt und zwackt dann schon mal von der Ästhetik her. — Das passiert bei Schwarz natürlich nicht, Schwarz "passt nie".

Dazu kommt das kaufmännische Problem beim Neukauf. Viele durchaus gute asiatische Produkte gibt es nur in Schwarz und Weiß, die europäischen Anbieter verlangen saftige Aufpreise für Holzfurnier, beim Wiederverkauf wird man mit Abschlägen bestraft. Daher sollte man sich das gut überlegen.
 
Da vergleichst Du nun Äpfel mit Birnen, denn das Klavier was mein Kunde und Vater des Klavierschülers hatte, war in gutem Zustand, und hatte auch nicht so krasse Macken.

"Krasse Macken?" Die beiden Dellen sind 5mm bzw. 3mm groß.

Ändert nichts daran, dass man das nicht einfach "aufpolieren" kann; Schellack funktioniert so nicht. Macken kann man bei Schellack nicht einfach wegretuschieren.
 
Dazu kommt das kaufmännische Problem beim Neukauf. Viele durchaus gute asiatische Produkte gibt es nur in Schwarz und Weiß, die europäischen Anbieter verlangen saftige Aufpreise für Holzfurnier, beim Wiederverkauf wird man mit Abschlägen bestraft. Daher sollte man sich das gut überlegen.
Als Kunde eines solchen Wiederverkaufs sehe ich in diesem Problem eine besondere Chance für einen guten Deal. Natürlich nur, wenn man Holztöne mag.

Interessant, dass die Schwarzsucht nicht bei Streichinstrumenten eingetreten ist. Ich glaube, dass die Klavier-Massenhersteller den schwarzen Schelllack als billigste Methode entdeckt haben, einen Holzkasten aus beliebig zusammengestellten Einzelteilen irgendwie ästhetisch hinzubekommen. Deshalb empfinde ich Holztöne eher als ein Zeichen des Wohlstands.
 

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