Gebrauchtes Klavier bis 3000€

[Klavierbauermeister]

Befrage 100 weibliche Laien, die ein Klavier kaufen wollen und Du wirst 99mal das hören: „...es soll schon schön warm und geschmeidig klingen".

Das stimmt und auf die Farbe angesprochen heißt es am Anfang immer "egal" .
Am Ende ist es schwarz oder weiß glänzend und klingt brilliant ...

 

[Otto Klimperer]

Das liegt oft daran daß ein klarer Klang, der im Diskant auch leicht ins klirrende geht, von vielen Klavierkäufern bevorzugt wird .
Ein warmer, weicher, dann auch oft dumpfer Klang ... naja... alles Geschmacksache .

Ja, so wird es sein. Einen milden Diskant wieder anzuschärfen geht halt nicht. Ich mag grelle und klirrende Höhen auch nicht, kann es mir aber bei einem Klavier auch wieder geistig rausrechnen, und ggf. selbst nachstechen, wenn ich dort konzertiere ö.ä..

Bei Kameras z.B. sind die internen Kompressions- und Verarbeitungsstufen auch meist auf starke Kontraste und möglichst scharf eingestellt, da der Durchschnittskäufer das so lieber hat. Von einem RAW aus entwickelt mit weniger Schärfung kann man wunderbare Bilder zaubern.

Eine zweite Person, der bzw. die möglichst gut spielen kann, wäre insofern aber hilfreich , um das Instrument mal von 3-4 m weiter zu hören, ohne selbst zu spielen. Das ist auch oft aufschlussreich.

Schuhe kaufen ist für Frauen m.E. noch komplizierter duckundweg...

 

[Tastenscherge]

Das stimmt und auf die Farbe angesprochen heißt es am Anfang immer "egal" .
Am Ende ist es schwarz oder weiß glänzend und klingt brilliant ...

Und auf das vorhandene Budget angesprochen heißt es immer "noch keine Gedanken gemacht"
Am Ende ist es immer Summe X

Noch besser bei Leuten, die einem Händler ihr gebrauchtes Klavier verkaufen wollen. Auf die Frage, was die dafür haben wollen, heißt es immer: ich habe überhaupt gar keine Vorstellung, was so etwas wert ist. Aber wenn man 19,99 € bietet, ist plötzlich klar, dass das zu wenig ist. Und wenn man 99.999.- € bietet, ist allen klar, dass das zu viel ist.

 

[Tastenscherge]

ich bin wohl eine Obertonhöhrerin - was genau das instrumententechnisch bedeutet, weiß ich noch nicht genau.

Und ich weiß nicht genau, was das überhaupt bedeuten soll.

 

[Esperanza]

Ja, so wird es sein. Einen milden Diskant wieder anzuschärfen geht halt nicht. Ich mag grelle und klirrende Höhen auch nicht, kann es mir aber bei einem Klavier auch wieder geistig rausrechnen, und ggf. selbst nachstechen, wenn ich dort konzertiere ö.ä..

Und hier wieder eine Information, die mir bisher gefehlt hat. Merci an dieser Stelle!

Zum Glück gibt es ja auch Zwischenstufen zwischen glockenhell/klar/brilliant und dumpf
Ich bleibe gespannt. Ich mach mich jetzt erstmal auf zur ersten Klavierstunde seit ca. 23 Jahren. Na gut, erstmal Kennenlernen und schauen ob man sich sympathisch ist

 

[Otto Klimperer]

Und auf das vorhandene Budget angesprochen heißt es immer "noch keine Gedanken gemacht"
Am Ende ist es immer Summe X

Noch besser bei Leuten, die einem Händler ihr gebrauchtes Klavier verkaufen wollen. Auf die Frage, was die dafür haben wollen, heißt es immer: ich habe überhaupt gar keine Vorstellung, was so etwas wert ist. Aber wenn man 19,99 € bietet, ist plötzlich klar, dass das zu wenig ist. Und wenn man 99.999.- € bietet, ist allen klar, dass das zu viel ist.

Das ist immer so ne schwierige Sache. Es gibt auch Händler, die extrem wenig für Klaviere zahlen, oder gar kostenfrei "entsorgen" wollen. Klar müsst ihr , also die Klavierhändler, auch von was leben, aber es muss fair bleiben. Hier in Berlin gab es mal einen, der hat Jugendstilklaviere aufgemöbelt, und für 5000-6000 verkauft, dabei dem Kunden ein chinesisches Klavier angedreht für nen guten Tausi, und das Jugendstilklavier "entsorgt". Fand ich unseriös, und habe meinem Kunden, also Papa vom Klavierschüler davon abgeraten. Der war sehr dankbar für meine Hilfe.

 

[Tastenscherge]

Hier in Berlin gab es mal einen, der hat Jugendstilklaviere aufgemöbelt, und für 5000-6000 verkauft, dabei dem Kunden ein chinesisches Klavier angedreht für nen guten Tausi, und das Jugendstilklavier "entsorgt". Fand ich unseriös, und habe meinem Kunden, also Papa vom Klavierschüler davon abgeraten. Der war sehr dankbar für meine Hilfe.

Kommt darauf an. Das chinesische muss für den Preis ein gebrauchtes gewesen sein. Auf jeden Fall ziemlich billig. Dann kann man höchstens meckern, dass es vermutlich keine gute Qualität hatte. Aber man bekommt immer das, wofür man bezahlt. Und ein Jugendstil Klavier aufzumöbeln, so dass man 6.000 € dafür nehmen kann, kostet Geld. Richtig viel Geld. Klingt nach Generalüberholung. Solche Klaviere bekommt man als Händler fast wöchentlich als geschenkt angeboten. Wozu also Geld dafür geben?

Der Kunde hätte also die Wahl gehabt, richtig viel Geld auszugeben um sein Jugendstil Schätzchen aufgemöbelt zu bekommen. Wollte er aber nicht. Stattdessen hat er sich entschieden, für richtig kleines Geld ein anderes, aber wahrscheinlich minderwertiges zu kaufen. Seine Entscheidung. Und die muss nicht mal falsch sein. Da sehe ich nicht mal im Ansatz etwas Unseriöses.

 

[Marlene]

Befrage 100 weibliche Laien, die ein Klavier kaufen wollen und Du wirst 99mal das hören: „...es soll schon schön warm und geschmeidig klingen".

Dann war ich damals die eine Ausnahme.

An schön warm und geschmeidig habe ich nicht eine Sekunde gedacht, bevor und als ich damals die Flügel angespielt habe. Nur eines wusste ich: Es sollte kein klirrender bzw. brillanter Klang sein.

Mit "schön warm und geschmeidig" ist eh Schluss, wenn das erste Fortissimo im Notentext steht. Und das begegnet einem bekanntlich auch in ruhigen Stücken.

 

[Austro-Diesel]

Auf jeden Fall wird es schwierig um kleines Geld ein wohlklingendes Klavier mit gleichmäßig leichtgängigem Spielwerk zu bekommen, das mängelfrei ist. Da muss schon sehr viel Glück im Spiel sein.

 

[Otto Klimperer]

Kommt darauf an. Das chinesische muss für den Preis ein gebrauchtes gewesen sein. Auf jeden Fall ziemlich billig. Dann kann man höchstens meckern, dass es vermutlich keine gute Qualität hatte. Aber man bekommt immer das, wofür man bezahlt. Und ein Jugendstil Klavier aufzumöbeln, so dass man 6.000 € dafür nehmen kann, kostet Geld. Richtig viel Geld. Klingt nach Generalüberholung. Solche Klaviere bekommt man als Händler fast wöchentlich als geschenkt angeboten. Wozu also Geld dafür geben?

Der Kunde hätte also die Wahl gehabt, richtig viel Geld auszugeben um sein Jugendstil Schätzchen aufgemöbelt zu bekommen. Wollte er aber nicht. Stattdessen hat er sich entschieden, für richtig kleines Geld ein anderes, aber wahrscheinlich minderwertiges zu kaufen. Seine Entscheidung. Und die muss nicht mal falsch sein. Da sehe ich nicht mal im Ansatz etwas Unseriöses.

Naja, so wie das mir erzählt wurde, war das schon ziemlich ein Abfuggern des Klavieres, oder zumindest ein Versuch. Der Klavierhändler war eigentlich nur zum stimmen gebucht, und machte dem Herrn mit dem Klavier dieses "Angebot". Eigentlich wollte er gar kein anderes Klavier, sondern nur seines gestimmt haben und eine Einschätzung was sein altes Klavier kann. Daraufhin kam ich ins Spiel als unabhängiger Klavierstimmer und Klavierlehrer. Der Reso war rißfrei, die Tastatur top, optisch auch in gutem Zustand. Da hätte der Klavierhändler vll. mal frische Baßsaiten aufgezogen, und den Schellack aufpoliert. Ich hab dann gestimmt und die HKs etwas nachintoniert, Tasten gereinigt, ferdsch.

 

[Otto Klimperer]

Dann war ich damals die eine Ausnahme.

An schön warm und geschmeidig habe ich nicht eine Sekunde gedacht, bevor und als ich damals die Flügel angespielt habe. Nur eines wusste ich: Es sollte kein klirrender bzw. brillanter Klang sein.

Mit "schön warm und geschmeidig" ist eh Schluss, wenn das erste Fortissimo im Notentext steht. Und das begegnet einem bekanntlich auch in ruhigen Stücken.

Mit anderen Worten: Ein Bösi ist ein Bösi ist ein Bösi ist ein Bösi. Und ich glaube diese Frau hatte Recht Hätte ich auch gerne mal im Programm, so was feines aus Wien mit entweder 225 oder 280 cm Länge.

Aber auch im Fortissimo merkt man, ob das ein gesundes, oder ein schreiendes Fortissimo ist. Gut intonierte bzw. gute Hammerköpfe federn.

 

[Esperanza]

Klavierstunde vorüber, ich saß an einem sehr hübschen Flügel, der aber recht schwergängige Tasten und ein noch schwergängigeres rechtes Pedal besaß und habe gemerkt, dass nur leise Spielen wohl nicht ist und jetzt bin ich wieder am Zweifeln, ob Silent nicht doch nötig ist, weil in die Tasten hauen am Abend dann doch eher suboptimal ist, wenn die Kids schon um 19 Uhr schlafen. Ich habe zwar durchaus auch Zeitfenster am Tag, die zum Spielen geeignet sind, aber abends bin ich dann insgesamt doch etwas entspannter und auch durchaus noch motiviert.

Ich bin etwas ungeduldig, ich wünschte, es wäre schon Samstag

 

[SternimMeer]

Auf jeden Fall wird es schwierig um kleines Geld ein wohlklingendes Klavier mit gleichmäßig leichtgängigem Spielwerk zu bekommen, das mängelfrei ist. Da muss schon sehr viel Glück im Spiel sein.

Ich bringe hier nochmal den Begriff "braun" ins Spiel.

 

[Esperanza]

Ich bringe hier nochmal den Begriff "braun" ins Spiel.

Ich lese hier heraus, dass meine Ansprüche wohl zu hoch sind. Das mit der Farbe ist allerdings tatsächlich nicht auf meinem Mist gewachsen.

 

[Pianosa]

Also wenn braun ausscheiden sollte, fällt mir in dem Preisbereich noch Wendl & Lung als Marke chinesischer Instrumente ein, die baugleich seit ein paar Jahren als Feurich verkauft werden. Da könnte dann ein ca. 10 Jahre altes, schwarzes Instrument drin sein. Die Klaviere wurden hier im Forum von den Klavierbauern bereits als technisch solide und zuverlässig bezeichnet. Ich habe mal ein gebrauchtes Wendl & Lung 115 angespielt. Klanglich und vom Spielgefühl würde ich es ebenfalls als gefällig bzw. sehr solide einordnen. Kann meiner Ansicht in jedem Fall zum Neupreis von aktuell ca. 5000 € mit den preisgleichen Modellen von Kawai und Yamaha locker mithalten. Vielleicht läuft dir so eins mal zufällig über den Weg, gar nicht so wenige Händlern verkaufen die Feurichs auch neu.

 

[TrenkTausendschlag]

Ich lese hier heraus, dass meine Ansprüche wohl zu hoch sind. Das mit der Farbe ist allerdings tatsächlich nicht auf meinem Mist gewachsen.

Gibt es nicht die Möglichkeit ein braunes Klavier in einen matten Schwarzton zu streichen?

 

[Esperanza]

Gibt es nicht die Möglichkeit ein braunes Klavier in einen matten Schwarzton zu streichen?

Hätte ich nichts dagegen. Ich hätte nur Schiss irgendwas kaputt zu machen dabei. Wenn „mein Klavier“ braun ist, kann ich zumindest mal fragen, was die Klavierbauerin fürs Umlackieren nehmen würde. Da sie das aber vermutlich machen lässt, ggf im Ausland, muss es von Haus aus schon echt günstig sein, damit sich das lohnt. Rechne wegen Transport allein dann mit 4stellig, aber vll kann mir jemand mit seinen Erfahrungen an dieser Stelle dienlich sein?

 

[Flieger]

Reicht "schwarz", oder muss es spiegelnd glatt sein?

 

[Esperanza]

Reicht "schwarz", oder muss es spiegelnd glatt sein?

Schwarz reicht, aber soll halt nicht schlecht gemacht sein (wäre es bei meiner Eigenleistung leider). Hochglanz finde ich sogar unpraktisch, weil man es gefühlt nach jedem Mal Spielen gleich wieder polieren müsste

 

[Klein wild Vögelein]

….jetzt bin ich wieder am Zweifeln, ob Silent nicht doch nötig ist, weil in die Tasten hauen am Abend dann doch eher suboptimal ist, wenn die Kids schon um 19 Uhr schlafen. Ich habe zwar durchaus auch Zeitfenster am Tag, die zum Spielen geeignet sind, aber abends bin ich dann insgesamt doch etwas entspannter und ich durchaus noch motiviert.

Ich bin etwas ungeduldig, ich wünschte, es wäre schon Samstag

Würde ich an deiner Stelle machen!

Ich hab ein Yamaha B2.
Im Silent-Modus spiele ich ab und zu, wenn ich fiese Stellen oft wiederholen und üben muss. Damit gehe mir schon selbst auf den Geist. Warum sollte
das bei den Menschen , die hier wohnen, anders sein.

Manchmal klinke ich mich auch gern aus mit den Kopfhörern, da kriege ich dann nichts mit von nervigen Tieren und Menschen in meiner direkten Umgebung.

Am liebsten spiele ich natürlich auf meinem kleinen Bechstein.

Ich könnte mir vorstellen, dass das B2 im Rahmen deiner Preisvorstellung liegt, vielleicht etwas darüber.