Allerdings, entdeckendes Lernen ist ausschließlich zur Bildung von Heranwachsenden im allgemeinen Sinn gedacht und ist niemals fachspezifisch zur schnellen und gründlichen Aneignung von Wissen und Fertigkeiten gedacht. Das ist wie das neumoderne Kompetenzen entwickeln ohne konkrete Lernerfolge.
Klavierunterricht in seiner begrenzten Zeit ist mitnichten dazu da, den Schüler selbst entdecken zu lassen, dass wird der interessierte Schüler schon ganz allein ohne "Anleitung" rumprobieren.
Und Didaktik ist nicht einfach nur das Was, sondern detailliert der sinnvolle Aufbau von Können/Wissen in aufeinanderabgestimmten progressiven Schritten.
Da sind ein paar Begriffe munter-fröhlich durcheinander gekommen.
"Entdeckendes Lernen" ist eine Herangehensweise, die seit ca. 50 Jahren in (deutschen) Schulen angewandt wird. (Aber sie existierte natürlich auch schon davor.) Sie unterscheidet sich deutlich z.B. von der Didaktik in Frankreich, die lange am "Cours magistral" orientiert war (was sich heute aber durchaus ändert).
"Entdeckendes Lernen" wird öfters auch als Synonym zu "induktivem Lernen" benutzt.
Es bezeichnet die Tatsache, dass Lernende Regularitäten, Phänomene, Regeln … selbst entdecken können, in der Regel mit Hilfe von Material, das ihnen präsentiert wird.
Selbstverständlich ist es fachspezifisch: Das Material kann - je nach Fach - aus Bildern, Sätzen, Noten, Texten … bestehen.
Die (schnelle) Aneignung von Wissen, die darauf folgt (!), kann leichter, rascher und gründlicher erfolgen, weil bereits im Vorfeld eine eigene gedankliche Leistung vollbracht wurde.
Die "neumodernen Kompetenzen" sind in der Tat ein modisches Schlagwort und nicht damit identisch.
"Kompetenz" heißt einfach "Fähigkeit, Fertigkeit …".
Sagte man früher "Die Schüler sollen verstehen, was jemand in der Fremdsprache sagt", so heißt es heute: "Hörverstehens-Kompetenz." Nun ja.
Didaktik ist sehr wohl das "Was" (mit dem "Warum").
Beispiel: "Soll man überhaupt "Faust" in der Schule lesen? Warum? Wann?"
Einen sinnvollen Aufbau von Können/Wissen mit sinnvoller Progression nennt man "
Methodik" ("Wie" und ebenfalls "Warum").
Beispiel: "Wie könnte ich den "Prolog im Himmel" vermitteln - wie gehe ich vor?