Nein ich will nicht das beste vom besten haben, ich wollte eure Meinung dazu hören.
Es ist einfach zu sagen "da passt die Leistung nicht". Es ist schwerer zu erklären warum das so ist und es ist noch schwerer, das als Laie auch zu verstehen.
Das Problem "sieht doch richtig aus und auch die angegebenen Daten sind mit anderen vergleichbar" gibt es überall. Bei Möbeln kennt man etwa leicht den Unterschied, ob ein Schrank aus ausreichend getrocknetem Vollholz besteht. Hartes Laubholz, das sauber geschnitten die Form hält. Nichts wackelt, die Beschläge sitzen fest, die Oberfläche ist astfrei und gleichmäßig - oder ob das mit viel Formaldehyd Harz zusammen gepickte Spanplatten sind, wo keine Schrauben halten und die Oberfläche an der Sichtseite mit holzfarbener Plastik Folie beklebt ist, die an den Ecken abplatzt. Das fällt in spätestens drei Jahren auseinander und dann kann man es nicht einmal verheizen. Das ist Sondermüll.
Bei einem Klavier erwartet man mit der Bezeichnung "Hammer Tastatur" nicht nur, dass sich da Hämmer bewegen, sondern ganz selbstverständlich, dass die Tasten gleichmäßig über den ganzen Bereich reagieren, nicht klappern, langlebig sind, die durch die Tastenbewegung erzeugten "Anschlag Daten" präzise und gleichmäßig sind und diese Daten ebenso präzise in Klänge übersetzt werden. Über den ganzen Tonumfang und den gesamten Dynamik Bereich. Und das ist nur die Tastatur.
Nichts davon steht in der Spezifikation. Die Interpretation bleibt alleine beim Käufer, weil ein Klavier eben "so ist".
Nun, manche erfüllen diese Annahmen mehr als andere. Die "kann viel mehr als alle anderen zum gleichen Preis" Pianos müssen zwangsläufig irgendwo sparen. Features sind Elektronik = billig zu bekommen, sehen im Datenblatt aber gleich mächtig aus.
Das ist besser als kein Klavier. Und es ist besser als Vieles was man vor 20 Jahren kaufen konnte - und das hat auch Spaß gemacht.
Aber wenn es darum geht möglichst viel "Klavier" für das Geld zu bekommen, da werden von denen die wirklich darauf spielen ander Modelle und vor Allem andere Hersteller empfohlen. Viel weniger Features, viel weniger "Sounds", viel weniger "Gehäuse". Aber das was übrig bleibt, machen sie wirklich gut. Die "Classic Cantabiles", die "Symfonies", die "Hausmarke irgendwas" Digital Pianos zeigen in den spieltechnischen Eigenschaften leider immer noch regelmäßig deutliche Schwächen.
Casio-PX Serie, Yamaha P-45 aufwärts, Kawai, Roland, Korg... Ich will das nicht im Detail wiederholen, die Empfehlungen sind gleichbleibend immer wieder die selben. So wie auch immer empfohlen wird, vor dem Kauf selbst Hand anzulegen und selbst zu hören. Auch als Laie. Die Geschmäcker SIND verschieden. Auch als Laie.
Wenn es ein Hunderter mehr ist oder vielleicht zwei macht sich das durchaus im Instrument bemerkbar. Das schmerzt in einem Jahr oder drei nicht mehr so sehr. Die Freude bleibt aber verlässlich länger erhalten.