Flügelkauf: Neu oder alt, Bechstein, Steinway o.a.

Von der Länge käme für dich das Modell SX3 in Betracht (186 cm), aber auch das Premium-Modell CF4 (191 cm). Ich weiß nicht, was der Gebrauchtmarkt diesbezüglich hergibt, aber ich würde mich unbedingt genauer informieren. Yamaha baut wirklich wunderbare Instrumente, aber zumeist sind eben nur die relativ günstigen "Gebrauchsklaviere" bekannt.

Beim CF4 muss er dann aber sehr gut runter handeln, um auf 40000 € zu kommen ;-)
 
C. Bechstein selbst dagegen ist zauberhaft (auch die alten und ganz alten).

Auch Academy-Instrumente haben nun C. Bechstein auf der Tastaturklappe. Es sollte in dieser Hinsicht Konsistenz erzeugt werden, damit klar ist, dass - egal ob Bechstein oder C. Bechstein draufsteht - das Instrument Made in Germany ist.

Irgendwann werden wir es auch noch hinbekommen, die Differenzierung der Academy und Concert Series durch die Filzfarbe auszudrücken. Jetzt sind ja auch die Flize im Concert königsblau, das traditionelle grün ist nicht mehr gewünscht. Vielleicht grau für Academy.

Und früher waren die Filze noch türkis. Es ist schon so ein Kreuz mit den Farben und der Benamsung.
 
Auch Academy-Instrumente haben nun C. Bechstein auf der Tastaturklappe. Es sollte in dieser Hinsicht Konsistenz erzeugt werden, damit klar ist, dass - egal ob Bechstein oder C. Bechstein draufsteht - das Instrument Made in Germany ist.

Irgendwann werden wir es auch noch hinbekommen, die Differenzierung der Academy und Concert Series durch die Filzfarbe auszudrücken. Jetzt sind ja auch die Flize im Concert königsblau, das traditionelle grün ist nicht mehr gewünscht. Vielleicht grau für Academy.

Und früher waren die Filze noch türkis. Es ist schon so ein Kreuz mit den Farben und der Benamsung.

Danke für die Erläuterung! Auf Außenstehende wirkt das Serien-Quiproquo verwirrend und wenig transparent...

Darf ich fragen, von wann ungefähr der im Konservatorium bzw. im Bechstein-Zentrum war, der für dich enttäuschend war?

Kann ich Dir sogar genau sagen. 2013. Ich habe wirklich ein Faible für C. Bechstein. Ich fand auch die W. Hoffmann (T- oder P-Serie :denken:) ansprechend. Es ist gut möglich, dass meine Abneigung gegen Academy ein Vorbehalt ist, der auf Einzelerfahrung basiert. Lass Dich von meiner nicht gründlich fundierten Meinung bitte nicht beeinflussen. Der Academy im Konservatorium war einfach schrecklich. :schweigen:

Schau Dir unbedingt die Premium-Yamahas an. Yamaha hat eine Menge verschiedener Serien = leider auch verwirrend. Ich hatte mal einen Flügel aus der S-Serie unter den Fingern (heute glaube ich SX, ich sag ja - verwirrend), der war ein Traum. Premium-Yamaha und Steinway geben sich nix.
 
Hier werde ich erinnert das ich noch nie eins der Premium Modelle von Yamaha unter den Fingern hatte. Die sieht man irgendwie nie, wüsste doch gern mal wie die sich spielen.
 
Ich werde mal schauen, wo ich in der Nähe ein Yamaha S und Kawai SK unter die Finger bekomme, um mir auch von denen ein Bild zu machen. Junge Gebrauchte scheinen mit meinem Budget bezahlbar zu sein.

Gestern konnte ich einen Steinway A188 aus den 70er anspielen, der mir ganz gut gefallen hat und für 42.000 angeboten wird. Hat mich darin bestätigt, dass der O180 klanglich dahinter zurückbleibt, auch wenn ich davon auch schon zwei schöne Instrumente gesehen habe.

Aber ich bin - unabhängig vom konkreten Instrument gestern, das für mein Empfinden gut in Schuss war - noch nicht ganz davon überzeugt, für dasselbe Geld, für das ich ein (fast) neues bzw. junges, ebenfalls gehobenes Instrument (auch wenn nicht von Steinway) bekäme, ein über 40 Jahre altes und altersbedingt aufgrund normalen Verschleißes womöglich reparaturanfälligeres Instrument zu kaufen. Insoweit besteht bei mir vor allem die Sorge, weil das Instrument in mein Musikzimmer nur mit Kran raus- und reinkommt und deshalb der Transport rd 1000 EUR (Pro Weg) kostet, also das gute Stück nicht mal eben in die Werkstatt kann, wenn was größeres gemacht werden muss).

Wie seht ihr das Problem Wartung/Verschleiß, bezogen auf größere Reparaturen, die nicht vor Ort erledigt werden können, bei alten Instrumenten bzw. alten Steinways im Allgemeinen? Kleine Sachen bei mir vor Ort wären nicht so das Thema... Oder ist es dann besser, sich was neues / junges ins Haus zu holen und damit hinsichtlich größerer Reparaturen auf der etwas sichereren Seite zu stehen?

Meine Ausbeute hier an Erfahrungsberichten zum Thema Bechstein Academy ist bisher noch ergänzungsfähig ;-). Gibt’s denn hier keinen, der einen hat? In meiner Schulzeit (allerdings 25 Jahre her), habe ich in der Aula an einem solchen (schul-)konzertiert und fand ihn damals eher fad. Aber die neuen, die jetzt auf dem Markt sind, haben auf mich (als Amateur) einen guten Eindruck gemacht. Gab es im Bereich Bechstein-Academy in den letzten 25 Jahren technische Weiterentwicklungen?

Dass die Concert-Serie wertiger ist, sei einmal dahingestellt, die kommt für mich neu preislich nicht in Frage. Einen gebrauchten A192 (M/P) konnte ich bisher in meiner Region noch nicht finden. In Sindelfingen soll einer von 2003 für 33 TEUR stehen. Das ist mir a bissl weit für nen Probespiel
 
Gab es im Bereich Bechstein-Academy in den letzten 25 Jahren technische Weiterentwicklungen?

Ja, gab es. Um das Jahr 2000 herum, nach vielen Jahren Entwicklungsarbeit, wurden sowohl die Concert als auch die Academy Serie komplett neu konzipiert und konstruiert. Anders als früher sind nun die beiden oberen Diskantfelden nicht mehr mit Agraffen bestückt, sondern die Saiten werden unter einem Capo d'Astro geführt. Dadurch kam eine neue, passiv klingende Komponente der Saite mit ins Spiel, die nahe dem Anschlagspunkt sitzt. Zusätzlich zum klingenden Teil der Saiten sind im Diskant nun auch Duplex-Skalen im hinteren Teil verbaut.

Weitere Änderungen gab es in der Mechanik, die etwas anders gewichtet wurde und natürlich ganz neue Hammerköpfe, die in der Fabrik selbst hergestellt werden und nicht mehr von Fremdzulieferern stammen.

Dann noch in der Materialauswahl und dem Design der Holzkomponenten, insbesondere den Stegen und dem Resonanzboden.

Ein Academy von heute hat nur noch wenig mit den früheren Modellen zu tun - bis auf den immer noch sehr charakteristischen Klang, die sehr ausgewogene Spielart, den klaren Baß und robusten Aufbau des Gesamtinstruments, um den Anforderungen an viel gespielte Klavier gerecht zu werden.

Disclaimer, ich arbeite zwar bei Bechstein, aber nicht im Sales, Marketing oder Produktion, sondern mache da nur die komischen und abgefahrenen Sachen und bin hier ausschließlich als Privatmensch unterwegs. Und habe außerdem einen Steinway (historisch bedingt).
 
Hier werde ich erinnert das ich noch nie eins der Premium Modelle von Yamaha unter den Fingern hatte. Die sieht man irgendwie nie, wüsste doch gern mal wie die sich spielen.

Du solltest unbedingt mal einen gut vorbereiteten CFX spielen. Neidlos anerkennend kann ich nur sagen, dass das eine rattenscharfe Kiste mit toller Mechanik und sehr schönem, runden Ton ist.

Ich hatte vor langer Zeit mal einen 275cm CF-II Konzertflügel und da steckte das schon in Ansätzen drin. Ich habe das Teil über alle Maßen geliebt und bin froh, dass es heute noch in einem Konzertsaal steht und regelmäßig zum Einsatz kommt.
 
Meiner Meinung nach solltest du auch Bösendorfer einbeziehen, ein gut restaurierter 200er liegt in deinem Budget. Der Klang ist einmalig...
 
zum Thema Bechstein Academy ist bisher noch ergänzungsfähig ;-). Gibt’s denn hier keinen, der einen hat?
hab keinen, aber als ich vor einem Jahr selbst auf Flügelsuche war, hat mir ein Academy (190, glaub ich) bei Schmitz in Essen wirklich gut gefallen.
Am Ende fiel die Wahl bei mir übrigens zwischen einem 5jährigen Shigeru SK2 (180) und einem zehn mal so alten Bösendorfer 170 - und letzterer wurde es.
 

Du solltest unbedingt mal einen gut vorbereiteten CFX spielen. Neidlos anerkennend kann ich nur sagen, dass das eine rattenscharfe Kiste mit toller Mechanik und sehr schönem, runden Ton ist.

Ich hatte vor langer Zeit mal einen 275cm CF-II Konzertflügel und da steckte das schon in Ansätzen drin. Ich habe das Teil über alle Maßen geliebt und bin froh, dass es heute noch in einem Konzertsaal steht und regelmäßig zum Einsatz kommt.

Leichter gesagt als getan, aber ich halt die Augen offen. Höre halt immer wieder wie beindrucked die sind, aber nichtmal in einem Klavierladen habe ich mal den kleinsten gesehen.
 
Leichter gesagt als getan, aber ich halt die Augen offen. Höre halt immer wieder wie beindrucked die sind, aber nichtmal in einem Klavierladen habe ich mal den kleinsten gesehen.

Ich suche auch schon im I-Net. Der größte Laden hier in der Ecke, der bei Yamaha als Händler geführt wird, der „music-Store“ in Köln, führt laut HP anscheinend weder die SX noch die CF Serie. Kann das irgendwie gar nicht glauben und schau da mal vorbei...
 
Wenn du schon in Köln bist, ist es nach Bonn nicht mehr weit...
 
hab keinen, aber als ich vor einem Jahr selbst auf Flügelsuche war, hat mir ein Academy (190, glaub ich) bei Schmitz in Essen wirklich gut gefallen.
Am Ende fiel die Wahl bei mir übrigens zwischen einem 5jährigen Shigeru SK2 (180) und einem zehn mal so alten Bösendorfer 170 - und letzterer wurde es.

danke für den Erfahrungsbericht.

Bisher hatte bei mir der A190 etwas die Nase vorn, wenn ich nach dem Anspielen anderer Instrumente nochmal den Bechstein gegengetestet habe. Den Shigeru Kawai (SK) muss ich aber wie die Yamaha S (und wenn ich einen für ca 40K sehe) vor meiner Kaufentscheidung ausprobieren.

Finde langsam Gefallen daran, unterschiedliche Instrumente kennenzulernen. Nur meine bessere Hälfte bringt mich bald um, weil sie zwangsläufig mit muss, wenn mir unterwegs ein Laden in der Nähe in den Sinn kommt.
 
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Wenn du schon in Köln bist, ist es nach Bonn nicht mehr weit...
Meinst du Rumler? Da habe ich nen Screenshot heute morgen von einem S4 (?) von 2017 für rund 35K gemacht, den ich iwie gerade nicht (mehr) wiederfinde :D. Wollte da heute schon hin, aber es war so heiss und wir kriegen morgen Besuch. Da hätte ich Ärger bekommen :D

Nachtrag: OK, habe das mit dem Link jetzt auch begriffen :D
 
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Den Shigeru Kawai (SK) muss ich aber wie die Yamaha S (und wenn ich einen für ca 40K sehe) vor meiner Kaufentscheidung ausprobieren.

Finde langsam Gefallen daran, unterschiedliche Instrumente kennenzulernen. Nur meine bessere Hälfte bringt mich bald um, weil sie zwangsläufig mit muss, wenn mir unterwegs ein Laden in der Nähe in den Sinn kommt.

Faust in Wuppertal hatte damals mehrere Shigeru, mehrere wunderbare gebrauchte große Bechstein und noch manch anderes da. (Filipski in Korschenbroich hat auch mehrere Shigeru, falls das näher ist). In Wuppertal war ich auch noch in zwei anderen Geschäften, die ausschließlich gebrauchte Instrumente hatten, das war ganz urig dort in einer alten Kirche und nem Hinterhof (da stand ein wirklich toller riesiger Estonia).
in Essen Piano Schmitz fand ich auch gut, einiges an Auswahl, noch mehr gebrauchte Flügel stehen direkt zwei Häuser weiter im Klavierhaus Rhein-Ruhr, aber damals eher weniger Qualität.
in Düsseldorf gefiels mir sehr bei Schröder (Bösendorfer, Förster, Grotrian u.a.) und Pianovum (Bösendorfer, Steinway, Steingraeber und alles mögliche. alles gut in Schuss, kleine Fläche). Bechstein dort zeigt m.W. nur neue Instrumente, bei Steinway stehen die gebrauchten in nem Glaskäfig und 40k ist da wohl selten. und Rehbock (Blüthner, Yamaha, Schimmel) gibts auch noch - alle fünf Läden kann man per Spaziergang am selben Tag besuchen (Pianovum nur Samstags oder nach Absprache).
in Köln fand ich leider keinen Laden, der mir wirklich gefiel, der Musicstore ist mit den Flügeln vom Dom raus nach Kalk gezogen, da kann man zB Yamaha und große (eher neue) Bösendorfer anspielen.
 
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Da niemand auf die Steinwayfrage geantwortet hatte...

wenn Du den Flügel spielen und nicht weterverkaufen möchtest, bin ich überzeugt, dass es für 40 k€ viel bessere Flügel als einen A aus den 70ern gibt.
Bechstein A190 neu hat mir gut gefallen, aber am Ende ist es eine Frage des Geschmacks. Wenn ein älterer Flügel sich genau so verhält, wir Du es Dir erträumst, liege ich mit meiner Meinung daneben.

Ich würde empfehlen, die Suche einzugrenzen, ggfs auch mit zu teuren Neuinstrumenten. Wenn der Bechstein 192 Dein Ding ist und Du nach dem Probespielen von ihm träumst, fahr nach Sindelfingen (nur dann). So war es bei mir auch... ich bin in die Schweiz geflogen, um Probe zu spielen, weil ich genau wusste, was ich suche.

PS Wenn Dir Steinway und Bechstein klanglich zusagen, würde ich mir Zeit lassen und unbedingt die japanischen Topserien probieren.
Für meinen Geschmack auf Augenhöhe mit Bechstein und deutlich spannender als Steinway.
Bösi und Blüthner usw sind dann möglicherweise zu anders...
 
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