Fingerübung

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MarkusPiano

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Hallo
Bin neu hier im Forum, ich habe vor ca 8 Monaten mit dem Klavier Spielen begonnen und würde mich freuen wenn mir einer von euch eine Fingerübung verraten könnte die vorallen Finger 4 u 5 stärken.
Wenn ich zb.versuche eine Taste mit Finger 3 anzuschlagen zuckt der 5er immer mit, mein Ziel wäre aber wenn ich eine Taste drücke das die anderen Finger ruhig auf den Tasten verbleiben.
Hier gibt es sicherlich Übungen die mir dabei helfen könnten.
LG und Danke im voraus.
 
Das Problem ist in Wirklichkeit keines, und Deine Zielsetzung irrig.

Tu Dir bitte den Gefallen und nimm kompetenten Unterricht. Wenigstens ein paar Stunden.
 
Man muss nicht 4.und 5.Finger stärken. Nur die richtigen Bewegungsabläufe lernen. Auch wenn die immer noch verbreiteten Klavierschulen ( ich meine die Noten, nicht die Institutionen) von übervorgestern das noch predigen.

Geht tatsächlich nur mit gutem Unterricht.


Lass doch die nicht spielenden Finger zucken. Es geht um positive Konzentration. D.h. darum was man tut, mit Fingern und Arm und Körper, nicht darum was man verhindern muss.

Die Stillhalteübungen, gelegentlich Fesselfingerübungen genannt, können bei Anfängern katastrophal sich auswirken. Bei Fortgeschrittenen sieht es etwas anders aus.
 
Spiel man eine Tonleiter. Mal langsam, mal schnell. Hast Du das Gefühl, dass der 4. Finger schon die Taste drückt oder einen Ton auslöst, nur weil der 3. Finger das gerade tut? Vermutlich nicht. Nur weil der Finger mit zuckt, bereitet der keine Probleme.

Kraft braucht es zum Taste drücken auch nicht viel, eher Feingefühl, das kommt mit der Zeit, Muskelkräftigung, glaube ich, bringt das nichts. Vielmehr wirst Du mit der Zeit lernen (Unterricht vorausgesetzt), wie Du die ganze Hand und den Arm zum Tastendrücken einsetzt, am Anfang fühlt sich das alles seltsam an.
 
Das Wichtigste, was man (durch vernünftigen Unterricht) am Anfang in technischer Hinsicht lernen muss, ist, dass die Anschlagsbewegung aus dem ganzen Arm die Basis für alles Weitere ist. Anschlagsbewegungen von kleineren, mehr distalen Einheiten des Arms (also Unterarm, Hand, Finger) werden sozusagen erst dann "zugeschaltet", wenn die Geschwindigkeit der Töne es erfordert (größere, übergeordnete Segmente des Körpers sind aufgrund der größeren Masse und der längeren Hebel nur für langsamere Bewegungen geeignet als kleinere, distale Segmente). Die größeren Körpersegmente, insbesondere der ganze Arm, agieren dabei stets als übergeordnete, rhythmische "Zusammenfasser".

Interessant und wichtig ist auch, dass es sehr auf die Art der Tonfolge ankommt, ob beispielsweise die Finger sich tatsächlich mal schnell und relativ aktiv bewegen müssen. Für eine sehr schnelle Tonfolge c-d-e-f-g brauche ich überhaupt keine schnellen Finger, für einen Triller oder so was wie ein schnelles c-e-d-f-e-g usw. müssen hingegen die Finger unvermeidlicherweise aktiver und flotter werden. Auch dort ist jedoch wichtig, den Anteil der Fingeraktivität zu minimieren und stets die übergeordneten Impulse bzw. die rhythmische Zusammenfassung des Arms als Motor des Ganzen zu haben.

Dies kann nur im (Präsenz-!) Unterrricht gezeigt werden, sonst hat ein Anfänger keine Chance, das richtig aufzufassen.

Ein Unterricht jedoch, der damit anfängt, die (unbewegten) Arme auf Fünffinger-Räume (üblicherweise rechts c, d, e, f, g und links f, g, a, h, c) zu legen und dann mit den Fingern so "Hämmerchen"-Bewegungen auszuführen, ist gänzlich abzulehnen und sehr schädlich. Leider gibt es immer noch KKL, die so was machen.
 
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Wenn ich zb.versuche eine Taste mit Finger 3 anzuschlagen zuckt der 5er immer mit, mein Ziel wäre aber wenn ich eine Taste drücke das die anderen Finger ruhig auf den Tasten verbleiben.
Es gibt Übungen, die unterstützen, z.B. von Peter Feuchtwanger oder online teilweise von Franz Titscher.
Aber wie meine Vorredner würde ich dir ganz dringend raten, Präsenzunterricht zu nehmen.
Ich hatte im Lockdown mehr od. weniger autodidaktisch begonnen und mir Körperhaltungen und -spannungen angewöhnt, mit denen ich jetzt noch zu tun habe, mir die bewusst zu machen und abzugewöhnen! Logischerweise ist das viel schwerer, das mühevoll wieder umzulernen.
Das, was du schilderst, Zucken der Finger, zeigt, dass du zu viel Spannung in den Händen/im Körper hast, das war bei mir genauso. Mein jetziger KL hat mir das durch ständige Hinweise und Bewusstmachen peu à peu abgewöhnt. Das war für mich sehr schwer.
 
für einen Triller oder so was wie ein schnelles c-e-d-f-e-g usw. müssen hingegen die Finger unvermeidlicherweise aktiver und flotter werden.
...wobei auch bei solchen Abläufen kleine Rotationen Elle/ Speiche einen Großteil der Arbeit abnehmen.
Ein verbreitetes Problem ist, dass unerfahrene Klavierspieler gerne denken, dass sie die Finger nicht schnell genug bewegen können.
Tatsächlich ist es aber die Steuerung, die nicht flott läuft. Und das Wegnehmen der Finger von den Tasten ist ein viel größeres Problem, als das schnelle Herunterdrücken.
 
Und das Wegnehmen der Finger von den Tasten ist ein viel größeres Problem, als das schnelle Herunterdrücken.
Liebe Tastatula,

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du dies meinst. Die Finger müssen keinesfalls von den Tasten "weggenommen" werden, was eine Aktivität der Finger diesbezüglich impliziert. Ich nehme an, du bist gleicher Meinung, dass die unnötige Fingeraktivität eines "Hochziehens" ein durchaus verbreitetes Problem ist?

Im Gegenteil gehen ja die Finger bzw. der Arm durch den Auftrieb der Taste von ganz allein hoch, wenn der Spieler imstande ist, blitzschnell Hand und Arm leicht zu machen. Die Taste mit ihrem Auftrieb und der Auslösung ist ein Partner, mit dem wir in ständiger feinfühliger Interaktion, im ständigen Dialog sind. Wie ein Trampolinspringer, der ja auch die Besonderheiten seines Untergrundes nutzt.

Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für anstrengungsloses, klangschönes und differenziertes Klavierspiel und ist u.a. auch essentiell wichtig dafür, wie man Töne endet, miteinander verbindet und artikuliert.

Liebe Grüße

chiarina
 
Du hast Recht, ich meine nicht das aktive unnatürliche Hochziehen der Finger. Was ich meine, ist, dass Finger liegengelassen werden.
 

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