Keineswegs so einfach, und der Beitrag verrät, mit Verlaub, auch sonst keine vertiefte Branchenkenntnis. Viele Kirchengemeinden sind auf Laien angewiesen und unter denen sind immer und gottlob viele Schüler, die tatsächlich erst in den Betrieb hineinwachsen müssen. Und vor allem auf dem Land muss man froh sein, dass es die gibt. Ich habe in meinen ersten Organistenjahren jeden Samstagnachmittag ein paar Stunden für den Sonntagsgottesdienst geübt; vor allem als Jugendlicher möchte man sich ja nicht gerne vor allen Bekannten blamieren, geschweige denn vor sich selbst. Und auch wenn man Routine hat, möchte man seinen Beitrag zum Gottesdienst nicht einfach routiniert abspulen, denn es gibt doch immer ein paar wenige, die es merken, wenn man sich um die musikalische Gestaltung bemüht, und die das auch schätzen. Was reichlich dafür entschädigt, dass den meisten Anwesenden das natürlich völlig wurst ist. Wo ein(e) Pfarrer(in) einen gewerbsmäßigen Musikanten zur Verfügung hat, kann er/sie natürlich auch professionelle Ad-hoc-Darbietungen erwarten. Wo er/sie aber auf -- meist jämmerlich vergütete -- Ehrenamtstätigkeit baut, ist es einfach eine Frage des Respekts vor diesem Engagement, eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen und dem/der Musikus/-a nicht das Gefühl des »Dich brauchen wir ja eigentlich eh nicht« zu geben.