Es reicht! Es reicht wirklich!

nicht unbedingt schlechter improvisieren als besagte "Masters of Improvisation",
bezieht sich nicht ausdrücklich auf eine bestimmte örtl. Einrichtung, sondern zumindest auf jene Improvisationsmasters, die ich bisher hörte oder von denen mir von fachkundiger Seite berichtet wurde.

Es macht absolut keinen Sinn, hier wortklaubernde Verhöre zu führen.

Man kann Improvisation und Komposition studieren bis hin zur Lehrstuhlreife/ oder tatsächlicher Lehrstuhlinhaberschaft, und trotzdem genügen Ohren/Blicke in die Musikwelt, um die Situation zu beurteilen.

PS:
Wie viele Jazz-weltstars haben eigentlich einen Master of Improvisation?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, 4 Jahre Bachelor, 2 1/2 Jahre Master [...] Alles etwas fett , oder??

Deine Vorstellung von Studium ist offenbar nicht von einem wissenschaftlichen, sondern von einem rigide durchgeplanten Ausbildungsschematismus geprägt. In geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen ist es aber unerlässlich, dass man neben der Aneignung der Grundkenntnisse Freiraum braucht, um eigene Schwerpunkte zu entwickeln und die Lösung eines wissenschaftlichen Problems gründlich auszuprobieren. Das braucht seine Zeit. Man sollte nicht glauben, dass es mit den genannten BA / MA-Fristen getan ist; die guten Leute brauchen aus den genannten Gründen regelmäßig länger, aber von denen kann man später auch mehr erwarten als die bloße Reproduktion von Modulinhalten.
 
@maxe ist Ostdeutsch, so wie ich auch.
Wie Ossis haben aus jeder Scheiße was brauchbares machen müssen.
Das sollte man berücksichtigen!
:017:
 
"Unseren Weltniveau-Forschern an der Karl-Marx-Universität Leipzig ist es nach jahrelanger und entsagungsvoller Arbeit gelungen, aus Scheiße Butter zu machen. Sieht aus wie Butter und streicht sich wie Butter. Am Geschmack wird noch gearbeitet".

(Hat mir ein ungarischer Freund in den 80er Jahren erzählt, und er hatte dabei einen ganz leicht aggressiven Oberton in der Stimme.)
 
Ich verstehe nicht, wieso hier so eine Polemik losgetreten wird.

Ausgangspunkt war doch die Aussage, dass es mit einem ach so tollem Studium nicht getan ist, wenn es nicht vom Herzen kommt!
Dem ist doch nichts hinzuzufügen!?

Wenn ich mich so in der "modernen" Kunst so umsehe (egal ob formgebende, bildende, literarische, musikalische) so kommt mir immer öfter das Gefühl von HURZ auf.
Was nützen der breiten Masse akademische spinnende "Installationen" wenn da überhaupt kein Gefühl von Verständnis dafür aufkommen kann.
Da ist mir doch der kleine ungebildete Orgelschüler/Organist , der sein Verständnis für Musik in seiner (nicht akademischen) Weise ausdrückt doch allemal lieber!
 
Ausgangspunkt war doch die Aussage, dass es mit einem ach so tollem Studium nicht getan ist, wenn es nicht vom Herzen kommt!

Es ging ganz konkret ums Improvisieren.

Die gleichermaßen inkompetente wie unangebrachte Polemik richtete sich gegen die

Da ist mir doch der kleine ungebildete Orgelschüler/Organist , der sein Verständnis für Musik in seiner (nicht akademischen) Weise ausdrückt doch allemal lieber!
Wenn er nix gelernt hat, dann kommt halt, wie @altermann schon sehr richtig feststellte,
 

Das steht außer Frage, nur bittschön, wollen wir bis 30 Musik studieren??

Matthias Eisenberg, der als Organist und Improvisateur über jeglichen Zweifel erhaben ist, von Kurt Masur mit 23 Jahren als Gewandhausorganist fest approbiert wurde, gewann mit 20 schon Internat. Improvisationswettbewerbe. Eisi hat lediglich 4 Jahre regulär an einer HfM studiert.


Martin Schmeding hatte mit 29 Jahren seine
Professur für Orgelspiel in Freiburg angetreten.

Jeder große Improvisator hat, man entschuldige meine Äußerung, seinen eigenen Zwirn entwickelt. Egal ob es Esi, Schmeding, Seifen, altermann :lol: ist. Improvisation ist Handwerk, welches man bei entsprechender Begabung erlernen kann. Ohne Literaturspiel immer wieder zu pflegen, bleibt das improvisieren flach, zwirnig, oder so. Man kann von den Alten und auch Jungen lernen, mausen, oder so, und seinen eigenen Stil entwickeln. Die ganz Großen, da gehört Wolfgang Seifen dazu, improvisieren in jeder Stilepoche überzeugend. Das hört auch die @Dorforganistin und der Dorforganist, sofern halbwegs begabt. :super:

Gauf! :017:
 
Zuletzt bearbeitet:
@altermann hast Du eigentlich mal Hans-Günther Wauer erlebt? Oder so?
 

Ja. Und ein ganz uneitler, bescheidener Mensch. Ich habe ihn in den 80er Jahren sehr oft in Merseburg und in Halle (er war ja zu dieser Zeit nicht nur Domorganist in M., sondern auch Organist der dortigen Konzerthalle) gehört in klassischen Konzerten und in allen möglichen (und manchmal dachte man vorher unmöglichen) Kombinationen von Improvisationskonzerten. Es war wohl (neben der davor mit Winkler) meine schönste Orgelzeit. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er vor den Konzerten mit seiner (ihn um einen Kopf überragenden) Frau mit seinen -so schien es- vom vielen Pedalspiel etwas "ausgeleierten" Beinen vor der Konzerthalle auf und ab ging.....Er war bis ins hohe Alter an der Orgel aktiv. Die von ihm begründeten Merseburger Orgeltage finden noch heute jedes Jahr im Herbst statt. Wie in der DDR bei einem Kirchenmusiker sehr selten, war er sehr breiten Kreisen (und das in der sehr proletarisch geprägten Chemieregion Merseburg, Buna, Halle) gut bekannt und hoch angesehen.

(Ich schrob ähnliches hier schon mal irgendwo...)
 
Johannes Ernst Köhler hab ich in den späten 70ern mal in Stuttgart gehört.
(leider ist die Aufnahme nicht so ganz audiophil...)

Den habe ich auch noch gehört. Er improvisierte immer am Schluss eines Konzertes über Themen/Lieder, die man ihm vorher zukommen lassen konnte. Seine Improvisationen waren eher "traditionell".
Ich schätze seine Einspielung von "Die Kunst der Fuge", die mich seit über 30 Jahren begleitet.
 
Johannes Ernst Köhler hab ich in den späten 70ern mal in Stuttgart gehört.
(leider ist die Aufnahme nicht so ganz audiophil...)

Bei Köhler hatte mein inzwischen verstorbener Onkel Improvisationsunterricht an der Orgel. Er hat in der Herder-Kirche am Spieltisch geraucht. Köhler konnte gut mit den SED-Genossen. Hat für sie über "Brüder zur Sonne zur Freiheit" an der Kirchenorgel improvisiert. Habe ich selbst im DDR-Fernsehen gesehen.

Gauf! :017:
 
Köhler trat 1937 in die NSDAP ein. Zu DDR-Zeiten hat er unter dem Deckmantel der CDU mit dem Regime paktiert. Das macht ihn für mich persönlich unsympathisch, oder so.

Gauf! :017:
 

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