Es reicht! Es reicht wirklich!

Wollen wir jetzt noch ein anderes Faß aufmachen?
 
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Vor allem sollten wir uns nicht zum Richter aufwerfen über Menschen in Situationen, die wir nicht aus eigenem Erleben kennen. In meinem Fach gibt es ein paar, die wirklich widerliche braune bzw. - in der nächsten Generation - rote Hundskrippl (wie man auf fränkisch sagt) waren. Daneben andere, denen nichts anderes übrig blieb, als einen Formalkompromiss mit den Machthabern zu schließen, um nicht von der Uni verwiesen zu werden. Daneben dritte, die wissenschaftlich so hoch über allen anderen standen, dass sie sich die Ablehnung des Formalkompromisses leisten konnten, weil sie jederzeit nach Oxford, Harvard oder Princeton gehen konnten und das auch getan haben. Es sind die zweiten "anderen", die es nicht verdient haben, dass wir sie moralisch aburteilen, sofern sie außerdem Formalkompromiss nichts weiter getan haben. Denn im Falle eines Falles wären viele von uns in keiner anderen Situation. Würden wir wirklich unsere Kinder für unseren heroischen Ruf opfern? Ich persönlich gestehe, dass ich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit lieber die Häme überheblicher Angehöriger der Nachfolgegeneration auf mich gezogen hätte, als meine Kinder zu Opfern eines totalitären Regimes zu machen.

Wollen wir jetzt noch ein anderes Faß aufmachen?

Ozapft is.
 
Wollen wir jetzt noch ein anderes Faß aufmachen?


Bevor wir da über den Thomaskantor Ramin herfallen, wären ganz andere nationale bis ggf. braune Künstler-Existenzen zu bearbeiten, deren Erbe wir uns erlauben erhaben zu pflegen.
Und schlimmer noch, einjeder prüfe seine eigene aktuelle politische Haltung, ob er ggf. heute ohne damalige totalitäre Verhältnisse und Not zu rechtslastig oder gar mit rechter Schlagseite im jetzigen Alltag umherschifft:angst::puh:

Eigenartige nationale Tendenzen sind ja bisweilen sogar vermehrt im scheinbar Linken- und Liberalen- lager pseudobürgerlich verbrämt etabliert:konfus::schweigen::schweigen:
 
Martin Luther war Judenhasser :angst:
 
Und der olle Bach hat die voll fiese Kantate gegen uns Katholiken geschrieben :cry: aber ging es hier nicht ursprünglich um was VÖLLIG anderes??
 
Mozart starb an Syphilis, oder doch an Halsweh? :konfus:
 

Vielleicht ein kleiner ermutigender Zwischenruf von Wiesengrunds Adorno:

"Der Sinn des Kunstwerks ist ein erst Herzustellendes, nicht ein Abzubildendes; er ist, was er ist, einzig, indem er wird."

:017:;-)
 
Das wird sich auch ein Organistenkollege von mir in der vergangenen Woche gedacht haben. Vor einem gemeinsamen Gottesdienst andernorts berichtete mir der Pfarrer von einer unerfreulichen Begebenheit in einer Krankenhauskapelle, wo der Orgelspieltisch und ein Flügel auf Rollen hinter einer Mauer stehen. Dort hatte sich bis kurz zuvor auch ein Obdachloser aufgehalten, der seine Notdurft gleich vor Ort verrichtet und an den Orgelspieltisch gepinkelt hat. Verständlich, dass sich der eingeteilte Organist nicht in die Pisse setzte, sondern den Gottesdienst am Flügel spielte. Vandalismus ist dort nicht selten, zu einer anderen Gelegenheit hatte jemand dort aus dem Orgelprospekt eine Pfeife losgerissen und abenteuerlich verbogen.

Um 18 Uhr heute habe ich das zweifelhafte Vergnügen, dort zum Orgeldienst eingeteilt zu sein. Mal sehen, was mich nachher erwartet.

LG von Rheinkultur
 
Um 18 Uhr heute habe ich das zweifelhafte Vergnügen, dort zum Orgeldienst eingeteilt zu sein. Mal sehen, was mich nachher erwartet.

Vor den Ohren des HERRN ist ein anrüchiges Orgelspiel gewiss nicht weniger wert, als ein sagrotanumwehtes.
Und deine Frau wird sicher den Schrubber bereithalten, falls sie dich riecht bevor sie deiner ansichtig wird.

Also wo ist der harte Kern des Problems? ;)
 
Dieses erwies sich als glücklich gelöst, mit Essigreiniger und Sagrotan wurde alles wieder sauber. Beiläufig erfuhr ich, dass es auch schon zur großzügigen Verteilung fester Exkremente auf dem Orgelspieltisch gekommen ist - da musste dann der Orgelbauer selbst anrücken. Unweit des Krankenhauses ist ein bekannter Standort der Drogenszene, das erklärt so manches.

Es folgte dann aber ein besonderer Moment nach dem Gottesdienst: eine bekannte Pianistin spielte an dem Yamaha-Flügel ein kleines Soloprogramm mit Werken von Rachmaninow, Chopin und Schubert, das sie ihrer vor zwei Tagen verstorbenen Mutter widmete. Obwohl diese als Patientin den Kampf gegen den Krebs letztlich verloren hat, wollte die Tochter dem Krankenhaus und seinen Mitarbeitern damit ihren Dank entbieten. Unlängst noch in der Elbphilharmonie und jetzt in einer alten Krankenhauskapelle - tief bewegend!

LG von Rheinkultur
 
Dieses erwies sich als glücklich gelöst, mit Essigreiniger und Sagrotan wurde alles wieder sauber. Beiläufig erfuhr ich, dass es auch schon zur großzügigen Verteilung fester Exkremente auf dem Orgelspieltisch gekommen ist - da musste dann der Orgelbauer selbst anrücken. Unweit des Krankenhauses ist ein bekannter Standort der Drogenszene, das erklärt so manches.

Es folgte dann aber ein besonderer Moment nach dem Gottesdienst: eine bekannte Pianistin spielte an dem Yamaha-Flügel ein kleines Soloprogramm mit Werken von Rachmaninow, Chopin und Schubert, das sie ihrer vor zwei Tagen verstorbenen Mutter widmete. Obwohl diese als Patientin den Kampf gegen den Krebs letztlich verloren hat, wollte die Tochter dem Krankenhaus und seinen Mitarbeitern damit ihren Dank entbieten. Unlängst noch in der Elbphilharmonie und jetzt in einer alten Krankenhauskapelle - tief bewegend!

LG von Rheinkultur

Da war dein Georgle sicherlich störender Beitrag, oder so.

Gauf! :017:
 

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