Reicht das für eine Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium auf Lehramt für Gymnasien?

Liebe(r) Yamaha,

das ist toll!!! Ich denke da ganz genauso! Im Moment hast du doch keinen Klavierlehrer, oder? Das heißt also, deine Musiklehrerin denkt nur, dass du einen hättest, weil du schön spielst, richtig?

Wenn's so ist, ist es ja umso besser!!! Was meinst du, was du für Fortschritte machen wirst bei einem guten Lehrer! :)

Hast du deine Musiklehrerin eingeweiht? Vertraust du ihr? Hat sie Kontakte zur Musikschule oder zu Klavierlehrern? Vielleicht weiß sie, welcher Lehrer gut ist! Frage sie! Wie ist es mit anderen Musiklehrern an deiner Schule? Kennst du Freunde oder Klassenkameraden, die gut Klavier spielen und dir den Namen ihres Lehrers sagen können? Hat die Musikschule eine Internetseite und wirbt vielleicht sogar mit Preisträgern von "Jugend musiziert", deren Lehrer dort aufgeführt sind? Hör dich also gründlich und überall um!

Es wäre für dich sehr von Vorteil, im Vorfeld einen guten Lehrer ausfindig zu machen. Die "vorberufliche Fachausbildung" samt Aufnahmeprüfung ergibt sich dann von selbst, weil du dann von deinem Lehrer unterstützt wirst. Du besitzt für dein Alter sehr viel Zielstrebigkeit und Fleiß, das kannst du zu deinem Vorteil nutzen. Du könntest z.B. mit dem Direktor der Musikschule sprechen. Ich würde es zumindest versuchen. Es kommt bei Erwachsenen (das siehst du auch bei mir :D ) gut an, wenn man sich für ein klares Ziel einsetzt. Manchmal ist es auch möglich, Lehrer direkt anzurufen und sie um einen Vorspieltermin und ein Gespräch zu bitten. Besonders wenn dies die Musiklehrerin oder ein Schüler, den du kennst, vermittelt hat.

Die vorberufliche Fachausbildung läuft in der Regel so ab, dass man alles einmal in der Woche hat (Hauptfachunterricht, Nebenfachunterricht, Harmonielehre/Gehörbildung evtl. nur alle 2 Wochen). Aber das kann man vielleicht auch individuell handhaben. Erkundige dich im Sekretariat der Musikschule oder auf ihrer Internetseite.

Erste Priorität ist also die Suche nach einem guten Lehrer an der Musikschule. Du solltest ein gutes Gefühl haben bei ihm oder ihr und der Unterricht sollte dir neue Wege eröffnen.

Liebe Grüße

chiarina
 
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Hallo Yamaha,

jawohl, Lob für dein Engagement und Deine Eigeninitiative hast du in der Tat verdient. Es ist außergewöhnlich, sich zum Beispiel sein Geld selbst zu verdienen in deinem Alter, und es gezielt für Ausbildung einzusetzen.

Ich finde, dass Du mit deiner Haltung und deinem Fleiß bestimmt gute Grundlagen hast, um von der Motivation und Ausdauer her auf ein Musikstdium zuzusteuern.

Die Frage des Standards allerdings musst du für dich neu klären. Was auch hilft bei der Feststellung des eigenen Könnensstandes, ist das Anhören von Klassenvorspielen in der Musikhochschule.

Hol Dir bitte realistische Informationen ein und vergleiche Dich selbstkritisch mit dem, was Du da hören wirst.

Und präpariere dich gut, die Musikstudienplätze sind sehr begehrt und Auslese ist hart.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben, bleib dran, und nimm Dir die vielen Tipps von hier zu Herzen.

LG
violapiano
 
Der Empfehlung von Chiarina, eine "studienvorbereitende Ausbildung" an einer Musikschule zu absolvieren, kann ich mich nur anschließen. Allein der Aspekt, dass die Unterrichtsgebühren dann günstiger sind, als wenn Erst- und Zweitinstrument gebucht werden, ist doch schon ein Ansporn, sich der erforderlichen Aufnahmeprüfung für solch einen Kurs zu stellen. Aus meiner eigenen Erfahrung hat solch ein Kurs den Vorteil, dass man sich regelmäßig (halbjährlich) der Prüfungssituation stellen muss, Gleichgesinnte trifft (spitz formuliert: Man hat mal einen Einblick in die eigene peer group), weitere Musiklehrer kennenlernt, die durchaus gute Ratschläge parat haben ...
Dabei ist es wahrscheinlich nicht zwingend erforderlich, dass das Hauptfach an der gleichen Musikschule gebucht wird. Es sind nicht unüblich, dass hier der Unterricht bei dem externen Lehrer weiter genommen wird, sofern dieser entsprechend qualifiziert ist.
 
Hallo Chiarina,
ich habe heute direkt mit meiner Musiklehrerin gesprochen. Und die war ganz verblüfft, als die hörte, dass ich keinen Unterricht mehr habe.
Sie hält es für eine gute Idee, dass ich Musik studieren möchte. Und begrüßt natürlich auch mein Vorhaben mit dem Unterricht.
Vor allem sie sie gute Chancen bei mir, weil ich relativ schnell klassische Lieder lernen kann (wie gesagt, ich spiele viel Klavier im Unterricht :) ) und auch wohl relativ gut nach dem Gehör spielen kann. Sie meinte, ich könne das besser als sie :O .
Eine Musikschule konnte sie mir aber leider nicht empfehlen, da sie sich da nicht mehr so auskennt.
Nun dann habe ich auf der Internetseite einer Musikschule nachgesehen, die 5 min. zu Fuß von mir entfernt ist.
Nun die bieten den studienvorbereitenden Unterricht an.
Ich gleich mal eine Mail an diese Schule gesendet und meine Situation geschildert. Mit der Bitte, dass ich die studienvorbereitende Ausbildung in Verbindung mit Klavierunterricht haben möchte. Ich habe höflich gefragt, ob die mir ein entsprechendes Angebot machen könnten..... JA ich habe es nun eilig, ich möchte so schnell wie möglich mit dem Unterricht beginnen, damit meine Chancen, Musiklehrer zu werden immer realistischer werden.
Meine Eltern können mir da ohnehin nicht ins Handwerk reden, da ich ja zum Glück in der Lage bin, meinen Unterricht selber zu bezahlen :).
Ich bedanke mich hier noch mal ausdrücklich bei dir und den Anderen für die freundliche, ehrliche und sehr rationale Beratung. Ich werde dich hier auf dem Laufenden halten, was demnächst noch passieren wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Yamaha
 
Liebe/r Violapiano,
vielen Dank für dein Lob. Das freut mich sehr, dass das jemand so sieht :) :)
Nun ich habe mir diese Beiträge hier sehr zu Herzen genommen, wie du in der Antwort für Chiarina lesen kannst.
Und danke allen, die mich beraten haben.
 
Noch als weiterer Tipp: Ich weiß nicht, in welchem (Bundes)Land du dich aufhälst, aber mancherorts bietet der Tonkünstlerverband, Berufsfachschulen für Musik, Konservatorien etc. ebenfalls Vorbereitunskurse an. Die sind in Blockkursen angelegt und finden z.B. in den Oster- oder Pfingstferien statt. Da erhält man einen Überblick über die notwendige Musiktheorie, die gefordert ist (inklusive Anleitung, wie man das allein vorbereiten kann) und ggf. auch Klavierunterricht.
Die Tage der offenen Tür seien dir ebenfalls ans Herz gelegt!

Ansonsten viel Erfolg, hört sich doch alles gut an bei dir!
Mach nur nicht den Fehler, irgendetwas zu unterschätzen - es wird einem wirklich nicht leicht gemacht. Aber wenn du weiter so beständig fleißig bist wie bisher, wirst du es schaffen :)
 
Hi, auch wenn das nur teilweise zum Thema passt und evtl. zu persönlich ist möchte ich das trotzdem loswerden. Du musst auch nicht drauf antworten:
Ich finde schon, dass deine Eltern dich in deinem Vorhaben mindestens finanziell am besten aber komplett unterstützen sollten! Das kann meiner Meinung nach nicht angehen, dass man in deinem Alter sein hart selbstverdientes Geld komplett dafür ausgibt. Als Elternteil in der BRD muss man sich einfach im klaren sein, dass die musikalische und sportliche Förderung selbst organisiert und bezahlt werden muss. Der Musikunterricht meiner Kinder steht auf der finanziellen Prioritätenliste sehr weit oben. Und wir sind auch nicht reich. Meinen Klavierunterricht hab ich sozusagen zu Gunsten der neuen Generation erstmal gestrichen.
 
Hallo Rachmaninov
nun ich bin völlig deiner Meinung. Nur sagen meine Eltern mir, dass ich schon drei Jahre Klavierunterricht hatte. Die wollen es nicht verstehen, dass das nicht reicht.... Außerdem meinen die, dass es irgendwann zu viel wird für mich. Aber ich sage, ich hatte letztes Halbjahr 6 Schüler, ging in die Tanzschule, zum Sport (Kung-Fu) und habe noch im Orchester und einer Band gespielt. Außerdem engagiere ich mich noch in der SV unserer Schule und besuche Fachkonferenzen in Latein und Musik (das wird sich auch dieses Halbjahr alles nicht ändern). Und dennoch habe ich es geschafft, mit einem Durchschnitt von 1,4 der Zweitbeste der Jahrgangsstufe 10 eines Gymnasiums zu sein. Da wird mich der Klavierunterricht jetzt nicht auch noch umbringen...
Mit meinen Eltern kann ich nicht so gut darüber reden. Aber ich finde deine Einstellung super und bin mir sicher, dass es dir deine Kinder im großen Maße irgendwann danken werden.
 
Hallo Stilblüte,
Danke für den Tipp ;)
Da ich aber jetzt eh beides machen werde (Klavierunterricht und Studienvorbereitung), muss ich von diesem Angebot vermutlich keinen Gebrauch machen. Wenn das allerdings nicht funktioniert, dass die Musikschule mir ein solches Angebot macht, werde ich normal Klavierunterricht nehmen und zusätzlich das von dir benannte Angebot nutzen (sofern das möglich ist).
 
Ich würde es auf jeden Fall trotzdem machen. So teuer ist es nicht und man bekommt von der Hochschule das serviert, was man später können muss. Das kann keine Musikschule leisten, schon dehsalb nicht, weil sie nicht alle Aufgabentypen und Anforderungen der Hochschulen kennen.
Es geht dann vielleicht nur noch darum, dass du dein bereits erfahrenes Wissen ordnest, aber selbst das ist sinnvoll. Alles, was man vor der Aufnahmeprüfung tun kann, um sie weniger überraschend zu gestalten, sollte man tun.
 
Lieber Yamaha,

ich möchte Blüte in ihrem vorherigen Beitrag in jedem Fall unterstützen! Das ist so sinnvoll, einmal an einem solchen vorbereitenden Kurs mitzumachen, gerade auch wenn du dir nicht sicher bist, wie was und welches Niveau verlangt wird. Es ist sogar nicht nur sinnvoll, damit du weißt, was abgefragt wird, sondern auch in welchem Tempo/wie oft man die Hörbsp. bekommt. Manch einer mag zuhause (oder in der Musikschule im Unterricht) schön Intervalle raushören oder Melodiediktate schreiben, wenn er sie 10-15 Mal gespielt bekommt - aber wenn sie in der Prüfung nur 5 Mal gespielt werden, ist das ein Unterschied. Natürlich sind diese Prüfungen zu schaffen - also setz dich hin und üb Gehörbildung und ein bisschen Theorie, dann wird das schon - was ich aber damit sagen wollte, ist: Die Prüfungssituation ist immer eine andere als zuhause oder in der Musikschule. Und wenn man das einmal vorher trainieren kann/durch einen solchen Vorbereitungstag oder -kurs mal simuliert bekommt, ist das sicher sehr sinnvoll, auch zusätzlich zu Theorieunterricht an der Musikschule.

Am allerbesten gehst du dafür natürlich zu der Hochschule/den Hochschulen (!!), an denen du dich bewerben möchtest. Wenn es das dort nicht gibt, dann schau bei anderen in deiner Umgebung. Ansonsten gibt es bei vielen Musterklausuren (das sind meist die Prüfungen aus dem Vorjahr oder von irgendwann vorher zumindest), so dass du weißt, was genau abgefragt wird. Das ist je nach Hochschule schon unterschiedlich schwierig.

Wegen Klavier: Hast du schonmal einem Prof vorgespielt? Das ist ebenfalls sehr wichtig, zum einen dass du dich einschätzen kannst, zum andern hast du dann Vorspieltraining (bitte die Stücke aber schon vorspielreif haben - das ist quasi deine Visitenkarte beim Prof), du bekommst in den meisten Fällen gleich noch eine kleine Probestunde dazu und also vom Prof Tipps zu deinen Stücken und letztens: Falls es so gut läuft, dass der Prof sagt, er würde dich nehmen, dann hast du a) einen Stein im Brett bei der Aufnahmeprüfung und b) fühlst du dich einfach besser und sicherer, wenn du weißt, dass dein Spiel den Anforderungen genügt. Falls es nicht gut läuft, dann weißt du immerhin, was noch zu tun ist.
Darüber hinaus würde ich nicht auf das Urteil nur eines Profs vertrauen - da gehen die Urteile manchmal (aus verschiedensten Gründen, die nicht immer nur am Spielen liegen) auseinander. Wenn du dann 3 oder 4 vorgespielt hast und alle sagen, dass es nicht reicht, dann würde ich noch ein oder zwei Jahre warten und mich noch besser vorbereiten.

Also auf, hau rein, das läuft, wenn man ein solches Engagement mitbringt! Leute, die nichts unterschätzen und sich gut vorbereiten sind klar im Vorteil :)

Liebe Grüße,
Partita
 

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