Erfahrungsaustausch Spätberufene

Darf ich mich mit fast 30 dazu zählen? :)

Ich bin jetzt seit knapp 2 Monaten dabei(mit KL), hatte vorher nie etwas mit Musik zu tun, deshalb fällt mir das Notenlesen schon relativ schwer, wenn ich etwas von Blatt spielen soll. Auf der einen Seite will ich es natürlich direkt von Anfang an richtig machen, also wirklich nach Noten spielen, auf der anderen Seite habe ich das deutliche empfinden, dass auswendig spielen einfach deutlich besser funktioniert. Sei es ein leichtes neues Stück, das man sich zig mal bei Youtube anschaut, bis es drinne ist, oder zwar ein Stück ,,von Blatt'' spielt, aber die Betonung, Geschwindigkeit etc einfach aus dem Gedächtnis nimmt, man kommt einfach schneller voran.

Das größte Problem beim Notenlesen habe ich, wenn das Stück am Anfang ,,b'' bzw. ,,#'' angegeben hat. Ich erkenne dann z.b. das ,,E'' als Note, muss dann aber direkt überlegen ,,Moment, war da jetzt zum E ein Vorzeichen?''

Was auch ganz gemein ist, ist, wenn man ein Stück vom Blatt spielt, aber eine andere Geschwindigkeit im Kopf hat. Letztens sollte ich Kum ba Ya spielen und ich habe einfach immer die Viertel und Halben vertauscht, weil ich es als Kind einfach etwas anders gelernt habe in der Schule. Glaube, sowas bekommt man nicht mehr raus :D
 
Ich gehe auch auf Ende 20 zu, aber so richtig als Spätberufenen habe ich mich noch nicht gefühlt:004:

Ich habe seit 10 Monaten Klavierunterricht und habe davor nur autodidaktisch gelernt. Das sah dann so aus, dass ich googlen musste, was die schwarzen Tasten zu bedeuten haben:008:

Mittlerweile muss ich aber wirklich sagen, dass ich, was Notenlesen angeht, echt weiter gekommen bin. Natürlich, wenn es zu viele Hilfslinien sind, muss ich auch immer noch stark überlegen, oder abzählen. Bevor ich angefangen habe, habe ich auch null musikalische Erfahrung gehabt. Was das angeht, kann ich dich also beruhigen. Noten sind einfach etwas, was man lernen muss. Und auch die Notenwerte wirst du mit der Zeit raus haben. Das war bei mir auch etwas, was ich von der Pike auf wieder neu lernen musste. Es ist ja schon mal gut, dass du auch wirklich nach Noten lernst, auch von Anfang an. Das braucht halt Zeit, aber irgendwann kommt der Fortschritt schneller als du denkst. So war es zumindest bei mir, da ist eine Art Knoten geplatzt:001:
 
Darf ich mich mit fast 30 dazu zählen? :)

Ich bin jetzt seit knapp 2 Monaten dabei(mit KL), hatte vorher nie etwas mit Musik zu tun, deshalb fällt mir das Notenlesen schon relativ schwer, wenn ich etwas von Blatt spielen soll. Auf der einen Seite will ich es natürlich direkt von Anfang an richtig machen, also wirklich nach Noten spielen, auf der anderen Seite habe ich das deutliche empfinden, dass auswendig spielen einfach deutlich besser funktioniert. Sei es ein leichtes neues Stück, das man sich zig mal bei Youtube anschaut, bis es drinne ist, oder zwar ein Stück ,,von Blatt'' spielt, aber die Betonung, Geschwindigkeit etc einfach aus dem Gedächtnis nimmt, man kommt einfach schneller voran.

Das größte Problem beim Notenlesen habe ich, wenn das Stück am Anfang ,,b'' bzw. ,,#'' angegeben hat. Ich erkenne dann z.b. das ,,E'' als Note, muss dann aber direkt überlegen ,,Moment, war da jetzt zum E ein Vorzeichen?''

Was auch ganz gemein ist, ist, wenn man ein Stück vom Blatt spielt, aber eine andere Geschwindigkeit im Kopf hat. Letztens sollte ich Kum ba Ya spielen und ich habe einfach immer die Viertel und Halben vertauscht, weil ich es als Kind einfach etwas anders gelernt habe in der Schule. Glaube, sowas bekommt man nicht mehr raus :D
Schau mal hier:

https://www.clavio.de/threads/das-b...en-vom-blatt-spielen.26674/page-2#post-708086
 
Darf ich mich mit fast 30 dazu zählen? :)

Du bist doch gerade erst den Kinderschuhen entschüpft.:lol:


Seit Samstag steht mein Roland FP30 bei mir zu Hause und seit Wochen habe ich das erste Mal das Gefühl von einem Klavier unter den Fingern, außer natürlich im Unterricht, da sitze ich an einem akustischem Yamaha Pianino.:-D

Bisher hatte ich nur mein kleines Yamaha Keyboard und für eine Woche hatte ich unser Chor E-Piano von Korg zu Hause. Außer das die Gewichtung am Korg einem Klavier ähnelte war das Instrument grauslich, damit hab ich nur laut oder extrem leise hinbekommen. :008:

Am Samstag konnte ich endlich wirklich anfangen mit der Dynamik und den Anschlägen zu spielen, was für ein Unterschied. Es ist ein schönes Gefühl, wenn das Stück, zwar erst sehr langsam aber immerhin ein bisschen, anfängt zu leben.
Gestern habe ich nach dem Üben meiner Hausaufgaben noch eine ganze Weile versucht zu Improvisieren weil ich gar nicht genug bekommen konnte.:lol:

Morgen habe ich endlich wieder Klavierunterricht nach 3 Wochen, ich brauche auch dringend neuen Input.:-)
 
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Erkenntnis des Tages: ein verspannter Rücken, 13 Stunden Arbeit und anschließend Klavier üben vertragen sich nicht sonderlich.:cry2:
Nachdem gestern mal etwas ähnliches wie Musik beim Üben herausgekommen ist, habe ich heute nach einer halben Stunde völlig entnervt aufgegeben.
Na hoffentlich wird es morgen im Unterricht besser.:blöd:
 
damit meinte ich, dass die Wortkombination aus "von Anfang an" und "nach Noten" evtl. darauf schließen lassen könnte, dass der Unterricht nicht damit anfängt, dass dem Eleven kein auditives Spielen beigebracht wird, sondern direkt ein visuelles.
Dass also kein Gehörtraining, welches idealerweise dafür sorgt, dass die Verbindung zwischen Ton und Tasten durch das Ohr gesteuert wird, stattfindet.
Stattdessen wird diese Verbindung durch das Auge, also visuell gesteuert.
Somit genau der typische „tolle" Unterricht, den viele von uns, vor allem die etwas älteren, in der Kindheit "genießen durften" und der, was man so mitkriegt, leider auch heute noch weitverbreitet ist.
 
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damit meinte ich, dass die Wortkombination aus "von Anfang an" und "nach Noten" evtl. darauf schließen lassen könnte, dass der Unterricht nicht damit anfängt, dass dem Eleven kein auditives Spielen beigebracht wird, sondern direkt ein visuelles.
Dass also kein Gehörtraining, welches idealerweise dafür sorgt, dass die Verbindung zwischen Ton und Tasten durch das Ohr gesteuert wird, stattfindet.
Stattdessen wird diese Verbindung durch das Auge, also visuell gesteuert.
Somit genau der typische „tolle" Unterricht, den viele von uns, vor allem die etwas älteren, in der Kindheit "genießen durften" und der, was man so mitkriegt, leider auch heute noch weitverbreitet ist.
Sorry, dass ich so doof frage, was ist schlecht am visuellen Unterricht?
Ich habe auch reinen visuellen Unterricht, Gehörbildung war nie Thema - habe ich aber auch nie zum Thema genacht. Trotzdem merke ich zumindest schnell, falls ich einen falschen Ton spiele.
 

So gut wie alles, außer Du lerntest Maschineschreiben.
Wahrscheinlich bräuchte man weniger Zeit, das Gute daran aufzuzählen, nämlich gar keine.
Trotzdem bin ich in den Monaten, die ich Unterricht habe, voran gekommen.
Habe ich denn das richtige Verständnis für auditives Üben: Anhand der Noten direkt die Klangvorstellung zu haben, oder geht das noch weiter? (Ich denke, dass es da schon einige Themen dazu in diesem Formum gibt, werde mich sa doch noch intensiver mit beschäftigen.)
 
Die Sprache in der Musik aufgeschrieben wird, sind Noten. Ich halte es für grunsätzlich sinnvoll, gleich von Beginn an auch die Noten zu lernen.

Das heißt ja nicht aus, dass man sich stur am Notentext festhält und den Klang als nebensächlich hinten runter fallen lässt. Aber bis man das Klavier klanglich beherrscht vergehen Jahre, soll man die ganze Zeit ohne Noten spielen? Wohl kaum. Das kann man prima parallel erarbeiten.
 
So gut wie alles, außer Du lerntest Maschineschreiben.
Wahrscheinlich bräuchte man weniger Zeit, das Gute daran aufzuzählen, nämlich gar keine.
So ein Quatsch, ein Mensch mit einer ausgeprägten visuellen Veranlagung, wie ich z.B. arbeitet mit dem Tastenbild, selbst wenn die Augen nicht auf den Tasten sind. Wenn ich nach Noten spiele und mir verbiete auf die Tasten zu gucken passiert folgendes: Wenn ich die Noten noch brauche, seh ich den Punkt und zähle im Kopf ab welche Taste das ist. Wenn ich das ein paar mal gemacht habe, muss ich nicht mehr abzählen und konzentriere mich darauf die Taste zu treffen, das Spiel wird flüssiger, aber die Noten sehe ich nicht mehr, selbst wenn ich darauf gucke. Trotzdem ist das kein rein visueller Vorgang, es verbinden sich mit der Zeit Klang und Bewegungsablauf mit dem visuellen Bild zu einer Einheit.
Das es wirklich nicht rein mechanisch ist habe ich gemerkt als ich mir eine Kindermelodie auf den Tasten zusammengesucht habe und ein paar Takte lang haben die Finger einfach gemacht, quasi an meinem Kopf vorbei. Es ist eine Verknüpfung von Klang und Bewegung entstanden und das obwohl mein Vorgehen angeblich so absolut falsch ist.
Darüber ob mein Spiel eher nach Schreibmaschine oder wie Musik klingt erlaube ich mir jetzt kein Urteil, aber ich höre mir inzwischen gerne zu.
 
Es geht doch hier überhaupt nicht darum, wohin man gucken darf und wohin nicht. Es geht (mir in obigem Beitrag) um das sture Notenabspielen nebst "richtige Taste treffen", genauso wie du es beschreibst, dass dir hinterher(!) der Klang auf- bzw. gefällt. Der sollte doch zuerst kommen oder nicht?
 
Wenn wir Anfänger nur spielen wenn der Klang schon schön ist, wird das nix.
 
Das geht doch Hand in Hand. Entweder Du guckst auf das Notenblatt, lernst, dass das, was Du da siehst z.B. ein c' ist, findest das mit Hilfe des KLs oder mit Hilfe deiner autodidaktischen Videos auf der Klaviatur und dann geht's an die Klanggestaltung. (Der Urheber dieser Diskussion spielt mit KL)

Jahrelang Tonleitern, Akkorde und Intervalle üben und wenn der Klang sich dann nach 10 Jahren endlich perfekt entwickelt hat, doch mal Noten lesen ist ja wohl keine gute Idee.

Ein neuen Stück wirst vermutlich auch Du per Noten einstudieren und nicht indem Du erstmal die CD kaufst und das dann per Gehör nachspielst oder? Empfindest Du das lernen nach den Noten als gefühlloses Malen nach Zahlen?

Musik machen sind doch zwei Schritte: Was will ich spielen (steht in den Noten) und wie mache ich das - findet auf den Tasten statt, Kontrolle durch das Ohr.
 
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Ein neuen Stück wirst vermutlich auch Du per Noten einstudieren und nicht indem Du erstmal die CD kaufst und das dann per Gehör nachspielst oder?
Das vielleicht nicht, aber das "Nachspielen" ist doch eigentlich eine sehr natürliche Herangehensweise beim Erlernen eines Stückes. Jedes Kind lernt genau so seine ersten Lieder.

Ich bin unter Anleitung meines Lehrers durchaus schon einige Male in ein Neues Stück ohne Noten eingestiegen: Er spielt die Melodie vor, ich spiele sie nach. Dann darf ich mir überlegen, welche Tonart das ist, welcher Takt und was mir da als Begleitung einfallen würde. Und danach kriege ich dann zum ersten mal die Noten zu sehen.

Wie gesagt, das ist nicht die Regel, aber sowas machen wir immer mal wieder.
 

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