Sodele, nach den ersten Wochen Klavierlernen mit KL als absolute Neueinsteigerin kann ich mal meine ersten Eindrücke wiedergeben und was mir besonders in der letzten Woche so aufgefallen ist.
Als erstes, es war die beste Idee auch mit 52 Jahren noch zu beginnen, einziges "Bedauern" von mir, dass ich es nicht schon früher getan habe. Aber besser spät als nie. Ich liebe es an den Tasten zu sitzen und auch wenn ich jetzt noch kein Repertoir an vorspielbaren Stücken habe, macht mir allein das Üben Freude.
Einen Monat habe ich ja erst einmal ohne KL mit dem Heumann herumgeklimpert, da hab ich in einer einzigen Unterrichtsstunde mit KL mehr gelernt. Wofür die Klimperei vorher aber bereits nützlich war, dass die linke und rechte Hand schon einigermaßen gleichberechtigt waren. Mir fällt da jetzt gerade kein anderer Begriff ein, ich hoffe es ist verständlich, was ich damit meine.
Was mich nerven kostet sind die ständigen kleinen Flüchtigkeitsfehler, entweder touchier ich beim Umsetzen eine andere Taste, erwische aus versehen 2 gleichzeitig oder lande auf einer falschen.
Ich kam einfach nicht dahinter, warum. Selbst beim extremsten Langsamspielen, vor allem weil es immer an anderen Stellen passiert, scheint also ein Konzentrationsproblem zu sein.
Es bereitet mir relativ wenig Probleme die Augen stur auf dem Notenblatt zu lassen und nur ab und zu auf die Tasten zu schauen. Da es aber immer heißt, man soll die Stücke auswendig spielen hab ich das auch immer recht schnell gemacht, hab dann aber fast ständig nur noch auf die Tasten und Finger geschaut.
Das kann meiner Meinung nach aber auch nicht Sinn der Sache sein.
So habe ich vor einigen Tagen mal angefangen teils die Augen zu schließen bzw. aus dem Fenster zu schauen oder den Blick einfach umher wandern zu lassen während des Spielens und die Finger/Hände möglichst ohne hinzuschauen zu versetzen. Und ich war erstaunt wie gut das klappt, ich hab überraschenderweise weniger Fehler gemacht und meine Hände und Finger sind entspannter. Irgendjemand hat mal vom Barcodesyndrom geschrieben, beim zu lange auf die Klaviatur Starren, dass dann die weißen und schwarzen Tasten keine klare Struktur mehr aufweisen. Mir geht es ähnlich, ich verliere auch irgendwie die Orientierung, wenn ich dauernd darauf starre, während bei einem kurzen Blick von den Noten auf die Tasten die Orientierung sofort da ist. Dadurch, dass die Hände auch entspannter sind klingen die Töne auch ganz anders, selbst auf meinem ollen Keyboard. (Ich brauche ganz dringend was vernüftiges unter den Händen)
Womit ich bisher gar keine Schwierigkeiten habe ist der innere Puls, da brauche ich auch nicht mit dem Fuß zu wippen, mal schauen wie es aussieht, wenn Triolen und/oder Synkopen dazu kommen.
Ich glaube diesbezüglich kommt mir aber generell meine jahrelange Singerei sehr zu gute.
Was ich bei meinem KL sehr schön finde ist, dass er nicht stur nach einer Klavierschule arbeitet, sondern den Unterricht individuell nach seinen SchülerInnen gestaltet und auch bei gewissen Fragen oder Problemstellungen, diese gleich im Unterricht aufgreift, auch entsprechende Tipps und Übungen parat hat und auch kleine Stücke zur Hand, mit denen man diese gezielter Üben kann.
Derzeit sind Herbstferien und leider kein Unterricht, aber ich freue mich schon sehr, wenn es wieder los geht.