Seitdem ich Rentner bin habe ich das Üben sehr intensiviert, um wenigstens einen Teil der schönen Stücke, die ich beherrschen wollte aber im Berufsstress dann doch noch nicht schaffte, nachzuholen. Leider stell ich fest, dass das Üben nun doch etwas langwieriger wird, nicht nur weil die Ansprüche an sich selbst wachsen, sondern auch weil die Gedächtnisleistung nachläßt und dann zum Ausgleich leider intensiver als früher geübt werden muß.
Zum Konflikt führen nun das Erfordernis meines intensiven Übens wegen meiner nachlassenden Gedächtnisleistung zu der nachlassenden Nervenkraft meiner Frau, wozu ich natürlich volles Verständnis aufbringe. Ein erster Abhilfeversuch bestand darin, meinen Yamaha C2 - Flügel etwas in seiner raumgreifenden Klangfülle zu beschränken, indem ich den Flügel von unten mit Dämmmatten bestückte (wegen der vierbeinigen Mitbewohner wurden Teppiche weitgehend verbannt). Das machte den Flügel zwar wesentlich zahmer und verbesserte sogar die räumliche Klangqualität erheblich, reichte aber immer noch nicht aus, die Nerven meiner Frau voll zu beruhigen.
Abhilfe hat nun ein Yamaha P 525 Stage Piano geschaffen. Ein Stage Piano, weil wir auch mit dem Wohnmobil unterwegs sind und ich dann nicht für längere Zeit das Üben unterbrechen muß, was ja immer sehr zurückwirft. Wichtig war mir, daß Anschlag und Klang nicht allzu sehr vom meinem Flügel abweichen. Auf dem P 525 ist der Yamaha CFX und der Bösendorfer gesampelt. Bei Einstellung auf den Yamaha und Anpassung einiger Parameter, meine ich bezüglich Anschlag und Klang fast, an meinem Flügel zu sitzen. Zum Üben reicht es allemal. Der gesampelte CFX hat natürlich viel längere Baßsaiten als mein C2, so dass auf dem P 525 diese Saiten viel differenzierter und länger nachklingen. Aber das ist ja kein nachteiliger Unterschied. Was sonst so alles geht, ist freilich auch ganz nett. Meine Frau ist glücklich und ich - nicht nur deshalb - auch.
LG
pS.: Mir war zu lästig, weite Reisen unternehmen zu müssen, um diverse Modelle vergleichen zu können. Nach intensiven Netzvergleichen und Studien hatte ich mich dann für einen Vesandhandel entschieden, wo ich das Instrument über einen längeren Zeitraum ohne Weiteres hätte zurückschicken können, aber dazu sehe ich bisher nicht den geringsten Anlaß.