Es ist also stark abhängig von der individuellen Situation, ob so ein Digi nun sinnvoll ist oder nicht. Ich würde niemandem pauschal dazu raten. Pauschal abraten allerdings auch nicht, auch wenn ich persönlich meine gute Ausbildung an akustischen Klavieren und Flügeln nicht missen möchte.
Ich bin auch sehr froh und dankbar darüber, die Möglichkeit gehabt zu haben, regelmäßig auf echten Instrumenten zu üben.
Ganz ohne Zugang zu so einem Teil, hätte ich wohl weit weniger gelernt ... vielöleicht wären mir die Unterschiede dann heute nichtmal bewusst.
Es gibt sie, und es kann hinderlich wirken, wenn man (so wie ich das erlebt habe) nach 2 Monaten "Digi" beim ersten Anschlag (eines akustischen Klaviers auf meine Ohren) zusammenzuckt, weil man einfach nicht mehr wirklich weiß, wie viel Geräusch aus so einem Kasten kommt.
Nach dieser Erfahrung habe ich mir eine Markierung am Digi-Lautstärkeregler gemacht. An der Stelle, wo ich mit einem kräftigen Anschlag die 90db erreiche, die mein eigenes Pianino von sich gibt.
Zu viel Respekt vor dem Sound ist auf jeden Fall hinderlich ... also sollte man auch in einer Mietwohnung das Digi zwischendurch mal ordentlich aufreißen. Einfach damit man ein akustisches Klavier nicht zu vorsichtig benutzt und dann die leisen Töne einfach wegbleiben.
Du wirst dich sicherlich bei jeder Wohnung vorher erkundigt haben, ob ein Klavier oder Flügel ein Problem sein könnte ... du hast damit passiv dafür gesorgt, dass deine Nachbarn sich nicht beschweren werden.
Ich hatte schon Nachbarn, die sich sogar über klassische Gitarre beschwert haben ... und das ist echt nicht laut.
Ich habe aber auch erlebt, dass die Nachbarn nach meinem Auszug bei meinen Eltern nachgefragt haben, warum das Klavier so selten zu hören ist.
Die haben es wohl vermisst ... auch drei Häuser weiter.