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Jeanpaul5
- Dabei seit
- 11. Feb. 2011
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Hallo, ich habe seit Januar einen sehr ehrgeizigen, eigenwilligen Schüler, 16 Jahre alt.
Er hat schon mal Klavier gespielt, aber war nach eigenem Bekunden sehr faul gewesen, hat dann pausiert, und nun will er wieder durchstarten.
Jetzt ist er äußerst ehrgeizig, aber auch ziemlich skurril.
Er hat große Probleme damit, Noten umzusetzen, d.h. vom Blatt spielen geht gar nicht.
Deshalb habe ich ihm bisher immer leichte Stücke gegeben, z. B. von Yann Tiersen und Yiruma (River flows...), bei denen zumindest in der linken Hand immer ein Ostinato ist, was das Lernen etwas erleichtert.
Diese Stücke hat er so einigermaßen gemeistert.
Nun haben wir nach einem neuen Stück gesucht.
Wenn ich ihm was vorspiele, gefallen ihm mehr als 90% der Stücke nicht.
Er will immer etwas spielen, wo man als Laie den Titel des Stückes schon mal gehört hat (z.B. "Die Zauberflöte" grins!) oder wo man viele scharze Noten sieht, da das Stück dann mal eindrucksvoll klingen könnte.
Beim Blättern entdeckte er also den Titel "Die Wut über den verlorenen Groschen".
Diesen Titel kannte er, denn er hat schon mal ein Arrangement (wahrscheinlich von Heumann) von diesem Stück gespielt.
Ich habe ihm in einer langen Rede versucht klarzumachen, dass dieses Stück sein bisheriges Können weit übersteigt, und man einige Zwischenstufen davor noch einlegen sollte.
Es ging kein Weg rein, er wollte dieses Stück spielen oder keins.
Am Ende habe ich ihm dann doch ein anderes untergejubelt, auch viel zu schwer, aber doch leichter als die WUT:
In der nächsten Stunde kam er an, also, er hätte seine Musiklehrerin (die ich auch kenne) nochmal gefragt, und sie hätte ihn "überzeugt", dass er die WUT spielen soll, denn dann bekäme er beim Abi mal 15 Punkte drauf, wenn ers kann. Sie hat ihm auch die Noten gegeben. (Das Gespräch mit der Lehrerin lief in Wirklichkeit doch etwas anders als von ihm dargestellt, aber egal)
Nun war ich meinerseits WÜTEND auf meine Kollegin, aber habe dann gedacht: Da muss er jetzt eben durch.
Jetzt kam er schon zweimal jammernd in den Unterricht, das Stück wäre so schwer, er wird wohl ewig daran üben müssen, ob er es vielleicht nicht doch weglegen kann.
Jetzt bin ich hart geblieben, habe ihm viele Tipps zum Üben, Fingersätze usw. gegeben, aber nicht lockergelassen. Er kann jetzt nach 3 Wochen die erste Seite von den insgesamt 13 Seiten spielen. Beim ersten Lauf beginnen die gravierenden Probleme. Er wird nach meiner Einschätzung wohl wirklich ca. ein Jahr brauchen, bis ers kann.
Wie lange würdet Ihr ihn noch zappeln lassen?
Er hat schon mal Klavier gespielt, aber war nach eigenem Bekunden sehr faul gewesen, hat dann pausiert, und nun will er wieder durchstarten.
Jetzt ist er äußerst ehrgeizig, aber auch ziemlich skurril.
Er hat große Probleme damit, Noten umzusetzen, d.h. vom Blatt spielen geht gar nicht.
Deshalb habe ich ihm bisher immer leichte Stücke gegeben, z. B. von Yann Tiersen und Yiruma (River flows...), bei denen zumindest in der linken Hand immer ein Ostinato ist, was das Lernen etwas erleichtert.
Diese Stücke hat er so einigermaßen gemeistert.
Nun haben wir nach einem neuen Stück gesucht.
Wenn ich ihm was vorspiele, gefallen ihm mehr als 90% der Stücke nicht.
Er will immer etwas spielen, wo man als Laie den Titel des Stückes schon mal gehört hat (z.B. "Die Zauberflöte" grins!) oder wo man viele scharze Noten sieht, da das Stück dann mal eindrucksvoll klingen könnte.
Beim Blättern entdeckte er also den Titel "Die Wut über den verlorenen Groschen".
Diesen Titel kannte er, denn er hat schon mal ein Arrangement (wahrscheinlich von Heumann) von diesem Stück gespielt.
Ich habe ihm in einer langen Rede versucht klarzumachen, dass dieses Stück sein bisheriges Können weit übersteigt, und man einige Zwischenstufen davor noch einlegen sollte.
Es ging kein Weg rein, er wollte dieses Stück spielen oder keins.
Am Ende habe ich ihm dann doch ein anderes untergejubelt, auch viel zu schwer, aber doch leichter als die WUT:
In der nächsten Stunde kam er an, also, er hätte seine Musiklehrerin (die ich auch kenne) nochmal gefragt, und sie hätte ihn "überzeugt", dass er die WUT spielen soll, denn dann bekäme er beim Abi mal 15 Punkte drauf, wenn ers kann. Sie hat ihm auch die Noten gegeben. (Das Gespräch mit der Lehrerin lief in Wirklichkeit doch etwas anders als von ihm dargestellt, aber egal)
Nun war ich meinerseits WÜTEND auf meine Kollegin, aber habe dann gedacht: Da muss er jetzt eben durch.
Jetzt kam er schon zweimal jammernd in den Unterricht, das Stück wäre so schwer, er wird wohl ewig daran üben müssen, ob er es vielleicht nicht doch weglegen kann.
Jetzt bin ich hart geblieben, habe ihm viele Tipps zum Üben, Fingersätze usw. gegeben, aber nicht lockergelassen. Er kann jetzt nach 3 Wochen die erste Seite von den insgesamt 13 Seiten spielen. Beim ersten Lauf beginnen die gravierenden Probleme. Er wird nach meiner Einschätzung wohl wirklich ca. ein Jahr brauchen, bis ers kann.
Wie lange würdet Ihr ihn noch zappeln lassen?