Effektiv üben bei wenig Zeit

1.) Du gehst (ganz normal, wie es dir angenehm ist) ... und dabei zählst du Schritte ... Eins, Zwei, Drei, Vier, Eins, Zwei, Drei, Vier u.s.w.. Wenn das klappt "gehst" du bereits in VIerteln. Das wird gleichmäßig sein.
Ok, das war leicht das kann ich. :001:

2.) Behalte das bei, und stelle dir für jeden Schritt zwei Achtel vor. Du kannst die Achtel auch klatschen. Du gehst Viertel, und klatschst Achtel. Immer ein klatschen auf dem Schritt, eines zwischen zwei Schritten. Natürlich klatschst du gleichmäßig.
Das ist schon schwieriger. Es klappt zwar, fordert aber alles an Konzentration. Sowie ich wieder die Weltherrschaft plane bin ich raus und drei fällt mit vier zusammen. Außerdem gehe ich nicht sondern stakse wie ein mit Menschenhaut überzogener Außerirdischer. Wirklich so ab Minute 2:15

Ich hoffe das wird noch, dann versuche ich mich an 2.b.

Nochmals vielen Dank für die Übungen. Werden mir sicherlich etwas weiterhelfen.
 
@ElRealisto
Es braucht sicherlich etwas Zeit.
Bleib einfach am Ball, dann wird dir das mit der Zeit immer leichter fallen.
 
So "schwer" ist das gar nicht. Henle Schwierigkeitsgrad 3/4 von 9. Klar muss man die Akkorde alle greifen können. Da habe ich mir zu Anfang auch die Finger "gebrochen" aber irgendwann ging es dann halbwegs. Das Stück ist ja auch sehr langsam. Dann habe ich es 6 bis 9 Monate liegen gelassen und dann mit dem KL nochmal geübt. Jetzt ging es technisch schon weit besser und der KL konnte mehr auf den musikalischen Ausdruck eingehen. Wäre vorher sinnlos gewesen, weil das greifen der Akkorde schon sehr schwierig war. Nun ist nur noch ein Akkord, wenn ich ihn ff spiele, nicht mehr von der Kunstfreiheit gedeckt, so schrill ist er. :015:

Ich bin denke als Spätanfänger macht es vielleicht Sinn den technischen Schwierigkeitsgrad eher früher als später zu steigern, auch wenn es eigentlich zu früh ist. Die Beweglichkeit der Finger, Gehirn - Hand Koordination usw. wird ja vom Potential her immer geringer. Wenn ich nun noch fünf Jahre warte, schaffe ich bestimmte Dinge möglicherweise gar nicht mehr. Lieber etwas höher Zielen und der Sache Zeit geben als zu niedrig und es dann gar nicht mehr zu schaffen.

Hana-Bi ist ein Stück aus dem gleichnamigen Film. Er gewann 1997 den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig und gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Sollte jeder gesehen haben! Kommt zu Anfang wie ein Gewaltfilm rüber, ist aber eher ein Liebesfilm.

Hana-Bi Wikipedia

Hauptrolle, Regie und Drehbuch stammt von Takeshi Kitano. Einigen vielleicht bekannt aus Takeshi´s Castle. In Japan wurde er bis zu Gewinn dieses renomierten Filmpreises nur als Entertainer/Comedian wahrgenommen, was er, wie in einem Interview geäußert, immer bedauerte.

In der Aufnahme spielt der Komponist selbst. Joe Hisaishi

Vielen herzlichen Dank für Deine Nachricht.
Ich finde es großartig, dass Du da dran bleibst und auch richtig daran arbeitest. Ich glaube, so wächst schnell immer mehr die Freude am Spielen, weil man immer flüssiger und sicherer spielt. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude, bleib dran!!
Danke auch für den Filmtipp! Ich kenne ihn tatsächlich leider noch nicht, werde das aber bei Gelegenheit ändern. In den letzten Jahren habe ich mehr Kinderfilme als anderes gesehen ;-) ..

Viele Grüße und danke!
 
Typisch Musiker: sich aufregen, wenn ein unbedarftes Schülerlein meint, fis und ges seien doch dasselbe. Aber niemand schreit auf angesichts des Thread-Titels "Effektiv üben bei wenig Zeit". Dabei geht es doch hier nicht um Effektivität, sondern um Effizienz. Da gibt es einen Unterschied? Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte:

effizient-effektiv-eselsbruecke-bild.jpg

 
@Cheval blanc
"Der Weg ist das Ziel".
Demnach wäre ineffizientes Üben also am effektivsten:lol:
 
15 Minuten, dafür effektiv jeden Tag, ist doch schon mal super. Ich übe als erwachsener Spätanfänger seit Jahren kaum mehr als 20min, manchmal 30min, manchmal 2x15min oder 2x20min am Tag und komme ordentlich voran.

Entscheidend dabei ist, dass du effizient übst.

Die grosse Fallgrube für Erwachsene ist das "Üben" von für sie zu schwierigen Stücken, durch reine Repetition/Muskelgedächtnis. Man nimmt sich einen schönen, anfängerfreundlicheren Chopin vor, fängt mit den ersten vier Takten an, zuerst die rechte, dann die linke Hand, alles Dutzende Male wiederholt, und arbeitet sich so über Wochen und Monate weiter, bis man das Stück "kann". Meistens bleibt es aber wacklig und leidlich gut, weil man keine mentale Kontrolle hat, sondern alles in den Fingern, und nur schon ein Verspieler, die leichte Änderung der Dynamik oder eines Fingersatzes an einer Stelle bringt das ganze auf brutaler Repetition aufgebaute Kartenhaus zum Einsturz. Ausserdem verlierst das Stück aus dem "Repertoire", wenn du es nicht immer wiederholst. Doch wieviel Spass macht der Chopin oder die Elise bei Wiederholung 879 noch?

Was die meisten Erwachsenen doch eigentlich wollen bzw. sich unter Klavierspielen vorstellen, ist "Sit down & play": Du hast grad Lust auf "Let it be", also besorgst du dir einen (leicht) arrangierten Notensatz und spielst "Let it be" vom Blatt. Oder bei gutem Gehör und mit etwas Begleittheorie aus dem Ohr.

Das Ziel des Übens ist also das Blattspiel zu erlernen, zuerst natürlich mit ganz einfachen Stücken. Dafür muss man die Musik jenseits einzelner Noten lesen und verstehen lernen, Klangvorstellung entwickeln, rhythmische Chunks erkennen können und natürlich die Technik für die Hände entwickeln, dass dann Umzusetzen - möglichst auch ohne immer auf die Hände zu schauen.

Das ist kein einfacher Weg, mental sehr fordernd und nach 15 Minuten Blattspiel bin ich meist schon recht ausgebrannt, weil es höchste Konzentration erfordert. Viel länger geht gar nicht, bzw. es wird dann immer ineffizienter. Aber man kommt dadurch schnell auch in eine Art Flow, es macht Spass, man spielt immer andere Musik und lernt langsam aber sicher das Klavierspiel anstatt nur ein einzelnes Stück.

Einige werden hier anderer Meinung sein, man könne auch an einem schwierigen Stück reifen usw. Ich finde, der beste Vergleich ist das Lernen einer Fremdsprache. Man gibt Englisch-Anfängern auch nicht einen Wälzer von Charles Dickens in die Finger, an dem sie mal ein Jahr üben können, sondern zuerst einfache, kurze Texte, mit denen sie Schritt für Schritt ihren Wortschatz, ihr Grammatik-Verständnis etc. erweitern können.

Probier es mal aus!
 
Einige werden hier anderer Meinung sein, man könne auch an einem schwierigen Stück reifen usw.
Vor allem "usw."
Alles bringt einem etwas. Blattspiel ist wichtig. Leichte Stücke vom Stand weg spielen ist ein wichtiger Skill - von mehreren.
Gleichzeitig soll man ein Stück spielen, bei dem man nicht mit dem Drücken der richtigen Tasten ausgelastet ist, sondern auf die Musikalität achten kann.
Außerdem soll man aber auch ein Stück spielen, das etwas über den eigenen Fähigkeiten liegt, damit man sich neue Techniken aneignet und in diese Richtung gefordert wird.
(Wenn das Stück VIEL zu schwer ist, verringert sich der Nutzen natürlich)
Ich stimme dir zu, dass man nicht nur ins Fingergedächtnis üben sollte.

Das Ziel des Übens ist also das Blattspiel zu erlernen
Nein, das ist EIN Ziel, von mehreren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme einmal an, zur Freude von @Esperanza .
Das reicht aber noch nicht als Information, weil das sehr individuell ist. Was macht dir Freude, was möchtest du können? Was sind deine Stärken?
Dafür, dir zu sagen, was und wie du üben sollst, ist üblicherweise der/die KL zuständig.
 
Alles bringt einem etwas. Blattspiel ist wichtig. Leichte Stücke vom Stand weg spielen ist ein wichtiger Skill - von mehreren.
Gleichzeitig soll man ein Stück spielen, bei dem man nicht mit dem Drücken der richtigen Tasten ausgelastet ist, sondern auf die Musikalität achten kann.
Außerdem soll man aber auch ein Stück spielen, das etwas über den eigenen Fähigkeiten liegt, damit man sich neue Techniken aneignet und in diese Richtung gefordert wird.
(Wenn das Stück VIEL zu schwer ist, verringert sich der Nutzen natürlich)
Ich stimme dir zu, dass man nicht nur ins Fingergedächtnis üben sollte.

Und das alles in 15 bis 20 Minuten pro Tag? Da stellt sich bei mir neben der Effizienz schon die Frage der Effektivität. Alle diese Bereiche kriegt niemand in so wenig Zeit unter, da sollte man Prioritäten setzen, wenn's effizient sein soll.
 

Typisch Musiker: sich aufregen, wenn ein unbedarftes Schülerlein meint, fis und ges seien doch dasselbe. Aber niemand schreit auf angesichts des Thread-Titels "Effektiv üben bei wenig Zeit". Dabei geht es doch hier nicht um Effektivität, sondern um Effizienz. Da gibt es einen Unterschied? Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte:

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Hallo cheval blanc, ich bitte um Entschuldigung für den inkorrekten Ausdruck. Aber die vielen freundlichen Rückmeldungen zeigen mir, dass ich schon richtig verstanden wurde.
Trotzdem danke für den Hinweis.
 

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